Mutteristock und Redertengrat

Fantastische, schnelle Nachmittags-Skitour in der "Heimat" Wägital

Wenn ich so was wie Heimweh verspüre, dann ist es wohl das Wägital. Ganz besonders nach dem Mutteristock, obwohl dieser alpinistisch echt kein Ding ist und es schönere Berge gibt. Aber nach rund 30 Besteigungen (so sagt es zumindest meine Liste) ist die Verbindung halt einfach da... Die Mutteri-Durststrecke war nun aber lang: Das letzte Mal war ich im April 2019 dort. 2020 kein einziges Mal - so lange musste ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr warten um zurückzukommen. Nachdem es endlich mehr als genug der weissen Pracht gibt, nutzte ich den sonnigen Nachmittag, das Wägital zu geniessen und etwas Höhenmeter zu sammeln. Perfekte Bedingungen, schöne Eindrücke und nach Abzug der Scharen von Tourengängern viel Ruhe.

Start um halb zwei beim Seeende - heute muss die Hölle losgewesen sein am Berg... Alleine steige ich hoch, die vielen kreuzenden Tourengänger stören die Idylle kaum. Startet man nachmittags, gibt es selbst im Januar ab dem Seeende Sonne. Ich steige über die Rinderweid, was bei diesen Bedingungen lohnend ist. Auf guter Spur zügig zum Mutteri. Erst ganz oben kommt etwas der Wind rein. Keine Wolke am Himmel und viel Fernsicht - einfach genial! Heute brauche ich 1h42min zum Gipfel - es lief gut. Nach kurzer Rast fahre ich auf der Aufstiegs-Route ab - die Nordabfahrt  ist bei diesen Bedingungen nichts und wurde auch sonst nicht gemacht. Es gibt ein paar super schöne Pulverhänge in der Nachmittags-Sonne. 

Bei der Verzweigung (ca. 1550m) felle ich nochmals an und steige gegen den Redertengrat - nun komplett alleine auf weiter Flur. Leider nimmt mich der Schatten bald ein und es wird mit starkem Westwind eisig kalt. Am Rederten war der Wind viel stärker drin als am Mutteri und alles ist komplett abgeblasen und oft hart. Um halb fünf bin ich oben - und staune nicht schlecht: Letzte Sonnenstrahlen schleichen gerade noch links am Redertenstock vorbei und tauchen nur gerade den höchsten Punkt in magisches Abendlicht - was für ein Genuss mit eindrücklichen Ausblicken. Abfahrt entlang der Aufstiegsroute mit kaum Pulver. Unten liegt absolut genug Schnee. Dieser ist aber durch die unzähligen Spuren schon sehr stark bearbeitet... Das Licht reicht noch gut bis ans Seeende, die Temperatur ist mittlerweile dort aber empfindlich gesunken (-7 Grad). Ein super nachmittag im Wägital war das! 

Durchgangszeiten:
Seeende: 13.32
Mutteristock: 15.14
Redertengrat (via Verzweigung, ca. 1550m): 16.33
Seeende: 16.59