Die Goldminen von Gondo
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Bereits den alten Römern soll es bekannt gewesen sein, dass es um Gondo herum Goldvorkommen gibt. Der Abbau wurde immer mal wieder forciert, bevor es zwischen 1894 und 1897 zu einem wahren Goldrausch kam. Der Aufwand war enorm; es wurden eigens Seilbahnen und Unterkünfte für die Arbeiter gebaut. Sogar eine kleine Bahnlinie wurde verlegt. Weil das Erz im Durchschnitt einen viel zu tiefen Goldgehalt aufwies, ging die Unternehmung nach nur zwei Jahren Pleite. Geblieben sind nebst begehrten Sammlerartikeln (z.B. Historische Aktien, Goldvreneli aus Gondo-Gold) ein paar Ruinen (besonders bei Stalde/Hof) und viele Stollen.
Der Abbau erfolgte in der NW-Flanke des Camoscellahorns an verschiedensten Stellen. Auf älteren Ausgaben der LK 1309 sind noch diverse Pfade eingezeichnet. Daneben erkennt man auf der Karte auch Stollen und Ruinen an Orten, die ziemlich schlecht erreichbar sind. Die Überreste der Goldminen können auch organisiert besucht werden: Klick
Wir haben diese Flanke verschiedene Male besucht und sind auf diverse interessante Routen gestossen. Hier eine besonders lohnende:
Man folgt zunächst dem Wanderweg bis Biel. Am südlichen Ende der Lichtung sticht man in den Wald und stösst auf einen recht gut erhaltenen Pfad, der durch steiles Gelände nach Camuzzetta führt. Hier finden sich allerhand Ruinen und Stollen. Besonders eindrücklich ist die Felswand, an der sich (oben) Investoren und (unten) Arbeiter im Fels verewigt haben. Nun steigt man noch etwas an und quert dann auf einem schmalen Band zum Grenzstein Nr. 1 hinüber (von unten kommt ein recht guter Pfad von Tannegga her). Der interessante Pfad (eine ehemals bekannte Schmugglerroute, bezeichnet als Passo Cravariola) führt nun hinüber nach Alpe Camona, wo sich das spartanische Rifugio Davide Cerutti befindet. Im Sommer ist die Alp von Brennesselfeldern überwuchert, ausserdem muss man etwa eine halbe Stunde Richtung Loio marschieren, bis man Wasser findet.
Wir haben im Rifugio übernachtet und sind anderntags weglos über die Bocchetta di Camona gestiegen (dabei gilt es einige Erlenfluren zu überwinden). Der Abstieg führte dann zunächst zum Lago d'Agro, der an diesem heissen Tag zum Bade lud. Danach ging es über die Alpe Dorca und die Costa d'Agrello nach Monteossolano, wo wir uns ein Taxi nach Domodossola bestellten.
Andere interessante Routen in der Zone:
Biel - Tannegga - Alpe Camona (Pfad kaum mehr sichtbar, ausser im bewaldeten Teil, inoffizielle verblasste Markierungen)
Camona - Loccia - Loio - Tenda - Osone - Iselle (Weg im 2005/6 teilweise neu geputzt; steiler, markierter Abstieg nach Osone)
Rosi - Alpij (steiler Pfad mit ausgesetzten Stellen)
Noch zu rekognoszieren:
Verbindungspfad Camuzzetta - Alpij - Camuschelli - Cagranda (gemäss einer Information ist dieser Pfad zwischen Camuzzetta und Alpji hoffnungslos von Erlen überwuchert, während die Passage ab Alpji noch möglich ist)
Direktaufstieg Paglino - Alpe Camona (führt durch eine Zone mit dem verheissungsvollen Namen "Inferno")
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