Grenzschlängeln in Extremis: Croppo della Valle und Pizzo l'Omasca
|
||||||||||||||||||||
Die orografisch rechte Seite des Val Divedro ist eine wilde Gegend, geprägt von beeindruckenden Felswänden direkt oberhalb der Simplonstrasse. Oberhalb dieser Wände war einst mehr Betrieb als heute - diverse Alpen waren bestossen und später waren immerhin noch Schmuggler regelmässig unterwegs. Seit sich auch dieses Metier verändert hat, also etwa seit den 1960er Jahren, ist die Zone weitgehend verlassen. Zwar haben ein paar Locals um das Jahr 2006 mit enormem Aufwand den Querungsweg als Teil der "Alta Via Valdivedro" herausgeputzt, aber die Route droht wieder in Vergessenheit zu geraten und von der Natur zurückerobert zu werden.
Ein besonders interessanter Fleck ist die einstige Alp Croppo della Valle auf einem einsamen Sporn zwischen den wilden Tobeln des Rio di Camona und des Rio di Loccia. Diese Alp war auf der IGM-Karte von 1915 eingetragen, mit ungefährem Zugangsweg. Aber bereits auf der Ausgabe aus den 1930er Jahren waren Alp und Pfad verschwunden. Das muss unser Interesse wecken und so machen wir uns heute auf den Weg, wobei wir auf Routenbeschriebe von einigen Kameraden (the usual suspects) zurückgreifen können, die hier im letzten Oktober bzw. vor zwei Jahren unterwegs waren (z.B. hier und da).
Nach einem Caffè bei Carla in Iselle gehen wir über die Brücke und folgen kurz dem Weg Richtung Osone, bis rechts ein Pfad abzweigt, der sich gegen die Doveria absenkt. Auf bescheidenen Spuren folgen wir nun durchs nasse Gestrüpp dem Bach, bis der Riale di Loio überquert ist. Kurz danach halten wir links aufwärts, wo sich die Spur Richtung Loccia befindet und beginnen etwas weiter oben (ca. 770 m) die Querung nach rechts. Im leichten Aufstieg gelangen wir an den Fuss einer plattigen und nassen Wand, die von Iselle aus gut zu sehen ist und queren sie ansteigend (ca. 850 m). Im folgenden Wald ist bald klar, dass ein weiteres Queren nicht möglich ist. Auf einer Spur steigen wir steil gegen die Wand auf und kommen zu einer Platte auf ca. 900 m, von der ein Drahtseil hinunter hängt. Es muss neueren Datums sein, denn im Oktober 2016 war es offensichtlich noch nicht da. So ist diese Stelle gut zu machen, weiter oben beginnen wir eine Querung nach rechts mit leichtem Anstieg, wobei wir in felsigen Stellen etwas suchen müssen (an einer Stelle diverse abgesägte Bäumchen).
Schliesslich stossen wir auf eine Spur, der wir bis zum Graben des Rio di Loccia folgen, den wir auf etwa 1050 m ohne Probleme queren. Auf der anderen Seite queren wir weiter am Fuss einer Felswand und stossen bald auf rote Zeichen an Bäumen. Sie führen zurück mit einer Querung nach links oberhalb der Felswand, dann gerade hinauf und zunächst in der Nähe des Tobels aufwärts. Dann geht es nach rechts zu einem Treppenrest auf etwa 1150 m, wieder steil aufwärts und dann rechts auf einem grasigen und etwas exponierten Band bis zum Rücken, auf dem Croppo della Valle steht. Von hier an sind die roten Zeichen quasi nicht mehr zu sehen, nur an einer Stelle haben wir noch ein völlig verblasstes Zeichen gesehen. Über den Rücken kommen wir bald zu einer Wand, über die eine Treppe hilft. Dann queren wir längere Zeit auf einer Spur nach links, dann steil im Zickzack aufwärts und rechts wieder zurück auf den Rücken, über den wir nun bald in Croppo della Valle (1428 m) sind. Mit einigen Verhauern haben wir etwas über 3 Stunden gebraucht bis hier. Es finden sich recht viele Ruinen, die aber offensichtlich vor sehr langer Zeit verlassen wurden. Bestossen wurde die Alp sicher von oben (Camona/Loccia), während die von uns begangene Route wohl dem schnellen Abstieg nach Iselle für die Älpler diente.
Weiter geht es über den Rücken hinauf, auch über ein paar kleinere Felsstufen, bis wir auf etwa 1720 m auf den nicht sehr deutlichen Pfad stossen, der von Loccia nach Camona führt. Wir folgen ihm eine Zeitlang, er steigt auf etwa 1800 m an und beginnt nach einer Querung Richtung Camona abzusinken. Hier verlassen wir ihn, kämpfen uns kurz durch einen Erlengürtel und gehen dann durch offenes Gelände gegen den (trockenen) Bachlauf, der von der Gegend des Pizzo l'Omasca (Lumaschg für die Walliser) kommt. Auf diese Weise können wir nämlich die Erlen weitgehend vermeiden. Auf etwas ober 2000 m kommen wir in offenes Gelände und queren zuerst nach links zum Pizzo di Mezzo und dann rechts hinüber zum Grenzberg Pizzo l'Omasca mit seinem kleinen Steinmann. Von hier könnte man vermutlich über sehr steiles Gelände Richtung Westen absteigen, um zur hier erwähnten Ruine auf ca. 1900 m zu gelangen. Der Hang ist aber völlig verbuscht und weist möglicherweise Felsstufen auf, so dass wir davon absehen.
Also gehen wir auf der gleichen Route zurück und erreichen bald die schön gelegene Alpe di Camona. Das einst immer geöffnete Rifugio Davide Cerrutti ist inzwischen leider verschlossen, bei Bedarf kann man aber offenbar die Schlüssel in Iselle bekommen (Kontaktperson auf Anfrage). Immerhin ist aber der Brunnen in Betrieb! Von Camona queren wir auf dem interessanten und exponierten Weg hinüber zur Grenze, dann hinunter nach Tannegga (hier mit mehrfachem Verlieren des Weges, auch bei der x-ten Begehung...) und über Biel nach Gondo zur Einkehr im Stockalperturm. Schliesslich bringt uns das Postauto zurück nach Iselle.
Ein besonders interessanter Fleck ist die einstige Alp Croppo della Valle auf einem einsamen Sporn zwischen den wilden Tobeln des Rio di Camona und des Rio di Loccia. Diese Alp war auf der IGM-Karte von 1915 eingetragen, mit ungefährem Zugangsweg. Aber bereits auf der Ausgabe aus den 1930er Jahren waren Alp und Pfad verschwunden. Das muss unser Interesse wecken und so machen wir uns heute auf den Weg, wobei wir auf Routenbeschriebe von einigen Kameraden (the usual suspects) zurückgreifen können, die hier im letzten Oktober bzw. vor zwei Jahren unterwegs waren (z.B. hier und da).
Nach einem Caffè bei Carla in Iselle gehen wir über die Brücke und folgen kurz dem Weg Richtung Osone, bis rechts ein Pfad abzweigt, der sich gegen die Doveria absenkt. Auf bescheidenen Spuren folgen wir nun durchs nasse Gestrüpp dem Bach, bis der Riale di Loio überquert ist. Kurz danach halten wir links aufwärts, wo sich die Spur Richtung Loccia befindet und beginnen etwas weiter oben (ca. 770 m) die Querung nach rechts. Im leichten Aufstieg gelangen wir an den Fuss einer plattigen und nassen Wand, die von Iselle aus gut zu sehen ist und queren sie ansteigend (ca. 850 m). Im folgenden Wald ist bald klar, dass ein weiteres Queren nicht möglich ist. Auf einer Spur steigen wir steil gegen die Wand auf und kommen zu einer Platte auf ca. 900 m, von der ein Drahtseil hinunter hängt. Es muss neueren Datums sein, denn im Oktober 2016 war es offensichtlich noch nicht da. So ist diese Stelle gut zu machen, weiter oben beginnen wir eine Querung nach rechts mit leichtem Anstieg, wobei wir in felsigen Stellen etwas suchen müssen (an einer Stelle diverse abgesägte Bäumchen).
Schliesslich stossen wir auf eine Spur, der wir bis zum Graben des Rio di Loccia folgen, den wir auf etwa 1050 m ohne Probleme queren. Auf der anderen Seite queren wir weiter am Fuss einer Felswand und stossen bald auf rote Zeichen an Bäumen. Sie führen zurück mit einer Querung nach links oberhalb der Felswand, dann gerade hinauf und zunächst in der Nähe des Tobels aufwärts. Dann geht es nach rechts zu einem Treppenrest auf etwa 1150 m, wieder steil aufwärts und dann rechts auf einem grasigen und etwas exponierten Band bis zum Rücken, auf dem Croppo della Valle steht. Von hier an sind die roten Zeichen quasi nicht mehr zu sehen, nur an einer Stelle haben wir noch ein völlig verblasstes Zeichen gesehen. Über den Rücken kommen wir bald zu einer Wand, über die eine Treppe hilft. Dann queren wir längere Zeit auf einer Spur nach links, dann steil im Zickzack aufwärts und rechts wieder zurück auf den Rücken, über den wir nun bald in Croppo della Valle (1428 m) sind. Mit einigen Verhauern haben wir etwas über 3 Stunden gebraucht bis hier. Es finden sich recht viele Ruinen, die aber offensichtlich vor sehr langer Zeit verlassen wurden. Bestossen wurde die Alp sicher von oben (Camona/Loccia), während die von uns begangene Route wohl dem schnellen Abstieg nach Iselle für die Älpler diente.
Weiter geht es über den Rücken hinauf, auch über ein paar kleinere Felsstufen, bis wir auf etwa 1720 m auf den nicht sehr deutlichen Pfad stossen, der von Loccia nach Camona führt. Wir folgen ihm eine Zeitlang, er steigt auf etwa 1800 m an und beginnt nach einer Querung Richtung Camona abzusinken. Hier verlassen wir ihn, kämpfen uns kurz durch einen Erlengürtel und gehen dann durch offenes Gelände gegen den (trockenen) Bachlauf, der von der Gegend des Pizzo l'Omasca (Lumaschg für die Walliser) kommt. Auf diese Weise können wir nämlich die Erlen weitgehend vermeiden. Auf etwas ober 2000 m kommen wir in offenes Gelände und queren zuerst nach links zum Pizzo di Mezzo und dann rechts hinüber zum Grenzberg Pizzo l'Omasca mit seinem kleinen Steinmann. Von hier könnte man vermutlich über sehr steiles Gelände Richtung Westen absteigen, um zur hier erwähnten Ruine auf ca. 1900 m zu gelangen. Der Hang ist aber völlig verbuscht und weist möglicherweise Felsstufen auf, so dass wir davon absehen.
Also gehen wir auf der gleichen Route zurück und erreichen bald die schön gelegene Alpe di Camona. Das einst immer geöffnete Rifugio Davide Cerrutti ist inzwischen leider verschlossen, bei Bedarf kann man aber offenbar die Schlüssel in Iselle bekommen (Kontaktperson auf Anfrage). Immerhin ist aber der Brunnen in Betrieb! Von Camona queren wir auf dem interessanten und exponierten Weg hinüber zur Grenze, dann hinunter nach Tannegga (hier mit mehrfachem Verlieren des Weges, auch bei der x-ten Begehung...) und über Biel nach Gondo zur Einkehr im Stockalperturm. Schliesslich bringt uns das Postauto zurück nach Iselle.
Communities: Ticino Selvaggio
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (11)