Illhorn (2.717 m)

Nach Dutzenden Flachlandtouren in baltischen Nationalparks beginnt heute die Alpen-Resozialisierung. Der Wunschkandidat Illhorn verspricht einen geschmeidigen Aufstieg mit überschaubarem Kraftaufwand in alpine Höhen.
Der befürchtete Massenandrang bleibt aus, am Startpunkt in Chandolin ist an diesem Nachmittag vielleicht ein Drittel der Parkplätze belegt. Vielleicht liegt es auch an der Seilbahn, die zumindest in diesem Moment nicht in Betrieb ist. Nur sehr selten begegnen mir einige Gleichgesinnte, und die haben fast alle ein breites Grinsen im Gesicht, was wohl eher an dem Postkartenpanorama als der Höhenluft liegt.
Auf dem schmalen Bergsteig geht es in mäßiger Steigung zunächst entlang einiger alter Berglärchen, dann ist die Sicht völlig frei, während der Boden mit fußschonenden Grasmatten bedeckt ist.
Kaum ist die Warmlaufphase vorbei, steht man schon am Pas d´Illsee mit Blick von oben auf die Seen und von unten auf die Bella Tola, die in meiner Liste leider bereits als erledigt abgehakt worden ist.
Entspannte 170 Höhenmeter trennen den Pass noch vom Gipfel, nur der allerletzte Abschnitt erfordert ein klein wenig Konzentration. Dann ertönt ein schrilles Pfeifen vom Gipfel-Murmeltier, das von mir offenbar etwas genervt ist und sich schnell zurückzieht.
Vom Gipfel gibt es eine Premium-Aussicht ins Rhonetal, Berner Oberland, zu Illsee und Bella Tola. Der Rückweg führt mich über breite Panoramawege zurück nach Chandolin.