Enttäuschend schnell und einfach aufs Sparrhorn (3021m)


Publiziert von Mistermai , 15. November 2012 um 20:48.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:13 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:10.7km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Blatten, dann Gondel auf die Belalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:das selbe

Meine Schwester wollte unbedingt noch auf einen Gipfel dieses Jahr, ein 3000er sollte es sein. Nachdem ich 2 Tage vorher am Hockenhorn mächtig in den Schnee geraten bin, suchte ich nach einem Südhang mit Wenig-Schnee-Garantie. Nun, was gibt's da besseres als das Sparrhorn oberhalb von der Belalp?
Im Nachhinein bereue ich diese Wahl, doch im Vornherein erschien es mir durchaus geschickt.

Prolog

Ein Mal mehr bestiegen wir am Morgen früh (eine Stunde später als üblich) den Zug mitten im Rüebliland. 3h später standen wir an der Talstation in Blatten. Zu unserer grossen Überraschung wurde die neue Gondelkabine (70 Stehplätze) so voll, dass 5 Mountainbiker auf die nächste Fahrt warten mussten. Das nenn ich mal Sommertourismus (im Oktober)! Oben angekommen rollte dann eine Menschenwelle Richtung Riederfurka (über Hängebrücke) los. Aufs Sparrhorn gingen neben uns nur ein Pärchen mittleren Alters (oder wie man dem auch immer sagt...).

Hauptteil

Eigentlich weiss ich gar nicht, was ich schreiben soll. Wir gingen los und waren oben. Ok, so schnell ging's schon nicht gerade, aber viel mehr war tatsächlich nicht dabei. Die Wege sind (langweilig) unspektakulär und verfehlen kann man auch kaum etwas. Ausgesetzte Stellen gibt es nicht. Das besagte Pärchen "mittleren Alters" (ab jetzt PmA) entschied auf einseitiger Basis ein Wettrennen gegen uns zu veranstalten (was sie auf dem Gipfel dann auch relativ direkt zugaben). Meine Moral steigerte dies nicht gerade, wäre ich alleine unterwegs gewesen, ich hätte die sowas von stehen gelassen, doch da ich in Begleitung unterwegs war entschieden wir uns fürs Gegenteil: Eine Pause. Wanderrennen mag ich gar nicht...
Das ironische am Ganzen: Das PmA war schlussendlich trotz allem nach uns auf dem Gipfel. Die bessere Hälfte der beiden war wohl von ihrem Mann ganz schön ans Limit getrieben worden, auf jeden Fall benötigten sie ab 2/3 Höhe doch ziemlich lange...
Als das PmA dann oben war versuchte der Mann der Frau weise zu machen das Nesthorn sei das Bietschhorn (auf dem er selbst schon gestanden hat, was er in stolzem Ton verkündete). Ich erlaubte mir ihn zu korrigieren. Wirklich recht geben konnte er mir nicht, es passte ihm wohl nicht in den Kram, dass ein "junger Schnösel" die Gipfel besser kennt als er, der den alten Bergsteigerhase zu mimen versuchte (was er möglicherweise ja sogar auch ist, doch ein solches Auftreten ist mir so oder so unsympathisch). Zuhause konnte ich dann übrigens definitiv feststellen, dass ich richtig gelegen hatte...

Da wir so schnell oben  waren, wollten wir noch das Hofathorn anhängen. Dazu querten wir unter dem Hohstock auf ca. 2600m westwärts. als wir dann aber zum Chelchbach kamen, entschieden wir uns (aus Zeitgründen) trotzdem zum Abstieg und folgten der Suone (auf der Karte als Rämiflüo bezeichnet) zurück zur Gondelstation. Immerhin habe ich also sowas wie meine erste Suonenwanderung unternommen ;-)
Ansonsten war die Wanderung die lange An- und Abreise absolut nicht wert.

Epilog

Zum Zeitpunkt der Tour war ich der Meinung es wäre meine letzte Sommer-Bergaktivität für min. 2.5 Jahre, da im nächsten Sommer die Durchdiener-RS anstehen würde und im nachfolgenden Jahr Reisen eingeplant waren. Entsprechend enttäuscht war ich von dieser doch bescheidenen Bergwanderung. Unterdessen sieht die Situation etwas anders aus: Zu meiner Freude wurde ich an der Militärrekrutierung als "untauglich" befunden, womit der nächsten Saison nichts mehr im Wege steht...
So konnte ich mich nun auch aufraffen, diesen Bericht zu schreiben!


Tourengänger: Mistermai


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