Ehrwalder Sonnenspitze Südanstieg

Am vierten und letzten Tag unseres Herbst-Trips zur Coburger Hütte wollten Biker und ich die Ehrwalder Sonnenspitze besuchen.

Dieses "Klein-Matterhorn" ist ein besonders formschöner und gerne besuchter Gipfel. Der Fels ist auf dem Südanstieg meist fest und schon etwas abgeklettert, es liegen weniger lose Steine herum als sonst in den Miemingern. Die Route ist markiert und vergleichsweise leicht zu finden.

Der Anstieg ist allerdings nicht einfach und ungefährlich, auch in den letzten Jahren ereigneten sich leider einige tödliche Abstürze. Man klettert und geht beim Aufstieg rund eine Stunde durch Absturzgelände, das Abklettern dauert noch mal genau so lange. In dieser Zeit wird kein Fehler verziehen. Es befinden sich einige (knapp 10) angebrachte Sicherungspunkte in der Route, mit welchen man Nachsteiger an den schwereren Stellen absichern kann.

Hinweise:
- Die Kletterschwierigkeiten liegen stellenweise im II. Grad und über längere Strecken im I. Grad. 
- Eine Kletterstelle in der 2. Rinne wurde durch 2 Metallbügel erleichtert und ein sehr ausgesetzter Quergang hat ein nervenberuhigendes Drahtseil.
- Das Gehgelände zwischen den Kletterstellen ist gut begehbar (denke T4), aber der formschöne steile Gipfel hat neben den schmalen Pfaden auch tiefe Abgründe.
- Ich würde einen Helm empfehlen, denn es werden zwei Rinnen durchklettert und Vorausgehende sind im unteren und oberen Bereich der Tour längere Zeit direkt über der Route.
- Den Anstieg/Abstieg nach Norden kenne ich nicht. Laut anderen Besteigern muss man dort nicht so lange klettern, allerdings ist auch diese Seite des Berges sehr steil. Für eine Überschreitung ist vermutlich von Süd nach Nord die bessere Variante.
- Die Zeitangaben beziehen sich auf den Start- und Endpunkt Coburger Hütte. Wenn man sich Zeit lässt dauert der Anstieg von dort etwa 2,5 Stunden.
- Der 'Hohe Gang' ist ein schneller Zugang von Ehrwald zum Seebenseee, aber nach Regen im Wald auf weite Strecken schlammig und im steilen Bereich (T4, einige Drahtseile, stellenweise ausgesetzt) extrem rutschig: Das ist im Abstieg besonders unangenehm. Die Biberwierer Scharte ist leichter erreichbar (T3, im oberen Bereich steile Hangstellen). Falls man die Tour als Rundtour vom Tal plant (1350 Hm) würde ich den hohen Gang im Aufstieg wählen.

Da schon einige Beschreibungen der Tour vorhanden sind, spare ich mir eine komplette Text-Routenbeschreibung. Stattdessen ist das erste Bild eine hilfreiche Übersicht mit eingezeichneter Route und ich habe viele Fotos der Kletterstellen eingefügt, damit man sich die zu erwartenden Schwierigkeiten besser vorstellen kann.