Konstanz - Bodmann - Überlingen - Meersburg - Bodenseeumrundung 6. Etappe


Publiziert von monigau , 10. September 2012 um 20:06.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum: 7 September 2012
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:Konstanz Staad - Litzelstetten - Dingelsdorf - Wallhausen - Dettingen - Langenrain - Liggeringen - Bodmann - Ludwigshafen - Sipplingen - Überlingen - Unteruhldingen - Meersburg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis Meersburg

Genussradeln um den Überlinger See

Auf den richtigen Zeitpunkt für die letzte Etappe meiner Bodenseeumrundung habe ich lange gewartet. Aber heute schien alles zu passen: wolkenloser Himmel, die Temperatur nicht zu heiß und nicht zu kalt und kein Wind. Also machte ich mich auf den Weg Richtung Meersburg und parkte dort in der Tiefgarage unterm Weinberg. Die Fähre Richtung Staad bei Konstanz fährt alle 20 Minuten und stand auch schon abfahrtbereit.

War ich am östlichen Ende des Bodensees noch durch Nebel gefahren, so schien hier am westlichen Ende bereits die Sonne. Wie ein Geisterschiff glitt die Fähre über den spiegelglatten See und erreichte nach ca. 20 Minuten Staad. Von hier aus folgte ich immer dieser Beschilderung und radelte gemütlich, meist unter schattigen Alleebäumen, an Mainau vorbei, bis zum sehr gepflegten Strandbad Litzelstetten, wo ich eine Kaffeepause einlegte, die morgentliche Ruhe mit Blick auf und über den See genoss und einem Eichhörnchen beim emsigen Futtersammeln zusah.

Bis nach Dingelsdorf gibt es auf der ruhigen schmalen Teerstraße mal ein paar Buckel und kleinere Abfahrten, bis man durch ein Neubaugebiet den hübschen Ortskern erreicht. Gleich danach kommt Wallhausen, das wegen des mondänen Yachthafens und in Anlehnung an die Mittelmeerinsel Mallorca spöttisch Wallorca genannt wird. Ich folgte dem Schild Richtung Überlingen, musste an einem Zaun mit Drehkreuz dann aber umkehren, da der Radweg vor einem Tor endet. Hier beginnt der Wanderweg, welcher für Radler gesperrt ist.

Neugierig befragte ich einen Anwohner, der gerade in seinem Garten beschäftigt war, ob der Weg tatsächlich für Radfahrer gesperrt sei, denn bei meiner Wanderung von der Marienschlucht bis nach Bodmann vor einem Jahr, waren mir auf diesem Weg viele Radfahrer begegnet. Er meinte, jedes Jahr würden da einige Radler runterfallen ... und bis man die dann wieder raufholt! Nun ja, so abrupt wollte ich meine heutige Tour nicht beenden, machte darum schleunigst kehrt und folgte brav dem Schild nach Bodmann.

Doch so schnell kommt man dort nicht an, denn zuerst heißt es: rauf auf den Bodanrück Richtung Dettingen! Das Beinmuskeltraining brachte meinen Kreislauf ganz schön in Schwung und ich freute mich immer wieder über die kleineren Abfahrten zwischendurch. Kurz vor Langenrain konnte ich einen Blick auf Schloss Freudental werfen, das sich heute aus dem Dunst erhob und ich dachte an die schönen Urlaubstage, die ich dort vor ungefähr einem Jahr verbracht hatte. Der Radweg bis nach Liggeringen führt an der Straße entlang, was aber nicht sehr stört, da diese mäßig befahren ist.

In Liggeringen bog ich rechts ab und nun ging's rasant bergab Richtung Bodmann. Die Straße entlang des Dettelbachs ist steil und kurvig und es ist Vorsicht geboten, denn Bodenwellen und Schlaglöcher an einigen Stellen können Rad und Radler ganz schön lupfen! Aber es war ein Genuss nach dem langen Anstieg. Durch endlos scheinende Apfelspaliere rechts und links des Weges, von denen mir der Duft der schon reifen Äpfel entgegenwehte, radelte ich  nach Bodmann rein und machte es mir auf der Terrasse vom Café Hasler bei einem wohlverdienten Imbiss gemütlich. Der anstengendste Teil der Tour war hier überstanden.

Anschließend durchfuhr ich am Seeende das wunderschönes Naturschutzgebiet Aachried Ludwigshafen, bevor ich Ludwigshafen erreichte und mir dort das freche Relief am Zollhaus betrachtete, auf das mich alpstein in einem seiner Berichte neugierig gemacht hatte. Ludwigshafen hieß ja mal Sernatingen, aber gemäß dem Willen König Ludwigs wurde dem Ort ein Hafen gegeben und nach ihm umbenannt.

Bis Sipplingen muss man leider an der Straße entlang fahren, aber es ist ja nicht allzu weit. Das Ufer ist hier sehr schmal, denn auf der linken Seite ragen bis zu 300 Meter hohe Felswände auf. Wenn man, immer am See entlang, abwechselnd rechts oder links von der Bahn, Überlingen erreicht, hat man das Gefühl, am Mittelmeer zu sein. Es lohnt sich, das Rad über die Promenade mit den vielen Eiscafés und Restaurants, in denen man vorzüglich Fisch essen kann, zu schieben und das Flair zu genießen.

Auch auf der Strecke bis nach Unteruhldingen radelt man zwar immer mit Blick über den See, doch muss man auch hier immer wieder über die Bahnlinie wechseln. Steinzeitliche Pfahlbauten laden hier zum Besuch ein, doch sollte man dazu etwas Zeit mitbringen, denn die Warteschlangen sind oft sehr lang. 

Auf der letzten Teilstrecke bis Meersburg, die immer rechts neben der Straße am Seeufer verläuft, gibt es sehr schöne Möglichkeiten, um unter einem schattigen Baum eine Rast einzulegen und die Stimmung am See zu genießen oder zum Abschluss der Tour schnell mal eine Runde zu schwimmen.

Fazit:  Dies ist eine der schönsten und abwechslungsreichsten Etappen bei der Umrundung des Bodensees.

Bodensseumrundung 1. Etappe
Bodenseeumrundung 2. Etappe
Bodenseeumrundung 3. Etappe
Bodenseeumrundung 4. Etappe
Bodenseeumrundung 5. Etappe

Tourengänger: monigau


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 10. September 2012 um 20:47
Wie schön haben wir es doch hier am westlichen Bodensee!!!

Gelungene Fotos!

Beste Grüße
alpstein

Felix hat gesagt:
Gesendet am 28. Dezember 2012 um 15:38
alpstein's Worten schliesse ich mich in jeder Hinsicht gern an!
lg Felix


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