Mountainman - eine Aufzeichung für Nachahmungstäterinnen und -täter
An diesem Samstag war mal wieder " Mountainman-Time " in der Innerschweiz. Der nachfolgende Bericht soll eine Idee für Nachahmungstäterinnen und -täter liefern.
Beim Mountainman handelt es sich um einen sogenannten "Ultra" Berglauf, das heisst, ein Berglauf mit relativ vielen Höhenmetern über eine längere Distanz. Beim Mountainman sind's im Aufstieg 5'000 Hm und in Abstieg 4'674 Hm über eine Distanz von 80km - es steht also ein langer Lauftag bevor...
Gestartet wird am Trübsee oberhalb Engelberg. Die Organisatoren des Berglaufes lassen sich etwas einfallen; es werden Extrafahrten mit der Gondel angeboten, sodass man theoretisch am Morgen des Renntages anreisen und die Startnummer lösen sowie das Gepäck für die verschiedenen Etappenorte abgeben kann. Ich gönne mir jedoch wie schon im letzten Jahr eine Übernachtung im Berghotel Trübsee, denn der Service ist hier (v.a. für Schweizer Verhältnisse!) wirklich super und unkompliziert. Dieses Jahr beispielsweise erlitt die Wasserleitung im Hotel in der Nacht vor dem Start einen Schaden, sodass die Trinkbeutel nicht mit Hahnenburger aufgefüllt werden konnten - und auch die Toilettenspülung funktionierte nicht :-( - daher stellte das Hotel spontan und ohne Diskussion etliche Harrasse mit Wasser kostenlos und zur Verfügung. Nach dem ausgezeichneten Frühstücksbuffet begebe ich mich zur Bergstation, wo die Kleiderbeutel für das Ziel auf dem Pilatus abgegeben werden können. Wer will, hat übrigens die Wahl, auch für unterwegs Kleider zu deponieren. Man weiss ja nie wie das Wetter wird. Heute sollte es aussergewöhnlich warm werden... kurz vo sechs Uhr treffen dann die ersten Läuferinnen und Läufer vor dem Hotel wo der Startschuss um 06.30 fallen wird ein! Eine gewisse Nervosität aber auch Vorfreude macht sich breit. Es werden die letzten Getränkebidons aufgefüllt, denn schliesslich soll es heute um die 30 Grad werden, ein heisser Lauf im wahrsten Sinne des Wortes. Ich entschliesse mich schon aus diesem Grunde trotz Startnummer und Rennfieber, heute einmal möglichst "easy" an die Geschichte zu gehen und habe auch den Fotoapparat dabei um die Landschaft auch nachhaltig geniessen zu können. Leider sollte mich das gute Teil in der zweiten Hälfte des Rennens dann im Stich lassen und nurmehr verwackelte Bilder liefern. Nun aber zum Start des Laufes - es geht mit einer kleinen Verspätung von ca. 5 Minuten los! Der Weg führt am Trübsee vorbei zunächst direkt hoch auf den Jochpass. Anders als letztes Jahr werde ich mich bremsen und einen möglichst flotten Wanderschritt anschlagen und nicht wieder hochrennen, nur um oben bereits die Körner verbrannt zu haben. Man erholt sich auf dem Rest Strecke nicht mehr richtig. Ich musste es, obwohl ich's hätte wissen müssen, letztes Jahr wieder einmal selber erfahren. Oben auf dem Jochpass sind die ersten 300 Hm geschafft. Nun geht es runter auf die Tannalp, wo eine Verpflegung wartet. Das funktioniert bei diesem Anlass seit der ersten Durchführung 2010 top! Da könnte sich manch ein Veranstalter "grosser" Bergläufe eine grosse dicke Scheibe abschneiden! Auf der Tannalp ergibt sich dann eine erste schöne Begegnung mit den Alpbewohnerinnen; die werden doch nicht schon abgetrieben? Bei diesem Wetter bleiben die Damen gewiss gerne länger auf den saftigen Weiden ? Die nächsten Höhenmeter führen auf schönen Trails vorbei am Balmeregghorn zur Planplatten und damit bereits ins Bernbiet. Wir befinden uns jetzt im Feriengebiet Hasliberg. Unterhalb des Glogghüs führt der gut ausgeschilderte Pfad weiter zur Käserstatt. Verpflegen, "duräschnuufe" und dann hoch auf den Gibel. Ob der Rennerei sollte man aber gerade an so einem wunderbaren Tag wie heute das Panorama nicht vergessen. Unglaublich, wie schön sich die grossen des Berner Oberlandes heute präsentieren! Auf dem Gibel angekommen folgt nun das härteste Stück der ersten Weghälfte: satte 1'000 Hm runter auf den Brünig! Mami, mir tut's schon weh von der Vorstellung! Anlässlich der ersten Durchführung des Mountainman verlief die Streckenführung in umgekehrter Richtung und man musste vom Brünigpass auf den Gibel hoch. Auch nicht sehr erbaulich. A never ending Story. Ist im Abstieg ein echter "Wädlichlemmer". Man sollte es sich hier gut einteilen und Tempo rausnehmen, denn sonst wird's hart bis ins Ziel. Ich lege noch ein kurzes Fotoshooting mit einem Läufer der Alpinrunners, welchen ich schon öfters an Läufen gesichtet habe, ein. Soviel Zeit muss sein, der Weg ist noch weit genug. Unten auf dem Brünigpass wird man schon von weitem vom Publikum begrüsst. Überhaupt das Publikum; immer wieder toll die Kulissen unterwegs - nicht nur landschaftlich! Auf dem Brünig liegt das härteste Stück, das Filet sozusagen, das Piece de resitant, vor einem; Nochmals 1'000 Hm, diesmal durchs Alpogli und Fluemeder vorbei am Wilerhorn rauf auf's Schönbüel! Die hohen Temperaturen fordern ihren Tribut! Da kommt mir ein alter "NDW"-Hit von Peter Schilling in den Sinn; "Die Wüste lebt - die Sonne brennt, viel heisser noch als man sie kennt... Naja, ich nutze jeden Brunnentrog unterwegs für ein kühlendes Kopf-Bad. Man sollte diese Steigung je nach Fitnesszustand in schön regelmässigem nicht zu hohen Tempo angehen. Laufen bringt - ausser man ist sehr sehr gut trainiert - nix! Wandern ist energieeffizienter, auch wenn's für Läufer net so toll ausschaut ;-)). Dafür geht's oben dann flach, fast abwärts geneigt zur Verpflegung. Ich bekämpfe meinen mittlerweile spürbaren Salzmangel mit Bouillon, für die Energie gibt's die braune Brause mit viel Zucker...Nach Pkt. 2068 geht's vorbei am Giswiler Stock nur noch runter auf den Glaubenbüelen Pass. Und hier tue ich etwas, was ich während eines Wettkampfes ansonsten nicht tue; ich habe bei dieser Sauhitze die Schnauze von Riegel, Gel und Cola voll und genehmige mir an der Freiluftbar ein Bier! Das ist isotonisch, basta! Und die Energie kehrt tatsächlich zurück. Eine Dusche welche hier extra aufgebaut wurde trägt ihr Übriges dazu bei. Gut 7 km sind's bis zur nächsten Verpflegung unterhalb des Sattelpasses und die können fast ausnahmslos durchgelaufen werden. Mittlerweile gibt mein Fotoapparat nur noch seltsame Geräusche und ein wackliges Bild von sich. Ich weiss nicht, ob die Bilder noch was werden. Das ist etwas schade... naja, legen wir halt etwas an Tempo zu, denn um 22.30 ist Zielschluss auf dem Pilatus. Den Sattelpass muss ich mir erkämpfen. Ein richtiges Gewichse (pardon)! Oben angekommen steht ein Biker, welcher verletzungsbedingt nicht dabei sein kann. Er verteilt Wasser und Basler Leckerli! Besten Dank nochmals, das war super!!! Auch sonst hat es immer wieder Publikum unterwegs, welches einem eine Portion Wasser über den Kopf schüttet oder einfach anfeuert. Bei diesen äussern Bedingungen hilft dies ungemein. Nach dem Sattel geht es runter ins Langis beim Glaubenberg. Ein äusserst beliebter Pass bei Motorradfahrern. Hier lasse ich mir den Trinkbeutel mit frischem Wasser füllen, denn seit dem Morgen hat sich die Sache unheimlich aufgeheizt und wer mag schon warmes Wasser ausser zum Duschen. Gutes Stichwort: nochmals eine Dusche und los auf die letzten gottverdammt knackigen 20 Kilometer. Seit diesem Jahr jagen einen die Veranstalter den Schlierengrat hoch. Das ist eindeutig eine Verschärfung. Letztes Jahr führte der Weg wenig attraktiv und unspannend auf der Strasse in die Lütoldsmatt, was dafür ein flottes Lauftempo zuliess. Nun muss man nochmals durch zum Glück Schatten spendende Wälder hoch. Ich rechne mir nun auf jeden Fall eine Zielankunft nach 20.00 Uhr aus, denn auf diese Weise müssen sich die Laufzeiten unweigerlich ändern. Aber ich habe mir ja vorgenommen, die Uhr Uhr bleiben zu lassen :-)... Oben auf dem Grat - ich glaube ihn schon nicht mehr zu erreichen - stosse ich auf eine Junge Läuferin, welche einen flotten Schritt drauf hat. Irgendwie schaffe ich es, diesen Pace aufzunehmen, denn nun bewegen wir uns auf einem ausnehmend schönen und interessanten Trail über Steine und Wurzeln. An der ein oder andern Stelle geht's sogar nur auf allen Vieren weiter. Ich schwatze ein wenig mit meiner Zugmaschine und schon bald treffen wir auf der Lütoldsmatt ein, wo ich ihr dann einen guten Finish wünsche - sie sollte Gesamt-Fünfte bei den Damen werden. Für mich ist das Tempo zu hoch und im Anstieg muss ich zwei Briketts rausnehmen. Die junge Läuferin entpuppt sich im Ziel dann als Kollegin einer Arbeitskollegin - die Welt und insbesondere die Schweiz ist wirklich klein. Nach ein bisschen Fun mit den Helferinnen und einer guten Verpflegung in der Lütoldsmatt pack ich die letzten gut 6 Kilometer an. Von hier sind's noch knapp 900 Höhenmeter ins Ziel. Das schaffen wir! Irgendwie! Immer schön langsam aber stetig den Berg rauf. Schon zwei Kilometer vor dem Ziel zeigt sich die Gipfelanlage und man hört den Zielspeaker - egal,weitermachen! Kur vor 19.00 Uhr und 12 Stunden 17 Minuten ist es geschafft! Jetzt bleibt mir nach dem Gipfelbier mit einer anständigen Prise Schnupftabak nur noch die rasche Talfahrt mit der steilsten Zahnradbahn der Welt und ein "Gump" in den See - darauf habe ich mich seit Stunden gefreut! Und zum dritten Mal schwöre ich mir, das war das letzte Mal! Obwohl, eigentlich ist ja ein schöner Lauf...
Für alle welche nächstes Jahr auch wollen: der nächste Mountainman findet am 17. August 2013 im Rahmen der Swiss Championship Trailrunning statt.
So schnell war ich übrigens noch nie am Mountainman - und das mit Sicherheit nur, weil ich die Uhr von Beginn weg hab' Uhr bleiben lassen ;-)
Beim Mountainman handelt es sich um einen sogenannten "Ultra" Berglauf, das heisst, ein Berglauf mit relativ vielen Höhenmetern über eine längere Distanz. Beim Mountainman sind's im Aufstieg 5'000 Hm und in Abstieg 4'674 Hm über eine Distanz von 80km - es steht also ein langer Lauftag bevor...
Gestartet wird am Trübsee oberhalb Engelberg. Die Organisatoren des Berglaufes lassen sich etwas einfallen; es werden Extrafahrten mit der Gondel angeboten, sodass man theoretisch am Morgen des Renntages anreisen und die Startnummer lösen sowie das Gepäck für die verschiedenen Etappenorte abgeben kann. Ich gönne mir jedoch wie schon im letzten Jahr eine Übernachtung im Berghotel Trübsee, denn der Service ist hier (v.a. für Schweizer Verhältnisse!) wirklich super und unkompliziert. Dieses Jahr beispielsweise erlitt die Wasserleitung im Hotel in der Nacht vor dem Start einen Schaden, sodass die Trinkbeutel nicht mit Hahnenburger aufgefüllt werden konnten - und auch die Toilettenspülung funktionierte nicht :-( - daher stellte das Hotel spontan und ohne Diskussion etliche Harrasse mit Wasser kostenlos und zur Verfügung. Nach dem ausgezeichneten Frühstücksbuffet begebe ich mich zur Bergstation, wo die Kleiderbeutel für das Ziel auf dem Pilatus abgegeben werden können. Wer will, hat übrigens die Wahl, auch für unterwegs Kleider zu deponieren. Man weiss ja nie wie das Wetter wird. Heute sollte es aussergewöhnlich warm werden... kurz vo sechs Uhr treffen dann die ersten Läuferinnen und Läufer vor dem Hotel wo der Startschuss um 06.30 fallen wird ein! Eine gewisse Nervosität aber auch Vorfreude macht sich breit. Es werden die letzten Getränkebidons aufgefüllt, denn schliesslich soll es heute um die 30 Grad werden, ein heisser Lauf im wahrsten Sinne des Wortes. Ich entschliesse mich schon aus diesem Grunde trotz Startnummer und Rennfieber, heute einmal möglichst "easy" an die Geschichte zu gehen und habe auch den Fotoapparat dabei um die Landschaft auch nachhaltig geniessen zu können. Leider sollte mich das gute Teil in der zweiten Hälfte des Rennens dann im Stich lassen und nurmehr verwackelte Bilder liefern. Nun aber zum Start des Laufes - es geht mit einer kleinen Verspätung von ca. 5 Minuten los! Der Weg führt am Trübsee vorbei zunächst direkt hoch auf den Jochpass. Anders als letztes Jahr werde ich mich bremsen und einen möglichst flotten Wanderschritt anschlagen und nicht wieder hochrennen, nur um oben bereits die Körner verbrannt zu haben. Man erholt sich auf dem Rest Strecke nicht mehr richtig. Ich musste es, obwohl ich's hätte wissen müssen, letztes Jahr wieder einmal selber erfahren. Oben auf dem Jochpass sind die ersten 300 Hm geschafft. Nun geht es runter auf die Tannalp, wo eine Verpflegung wartet. Das funktioniert bei diesem Anlass seit der ersten Durchführung 2010 top! Da könnte sich manch ein Veranstalter "grosser" Bergläufe eine grosse dicke Scheibe abschneiden! Auf der Tannalp ergibt sich dann eine erste schöne Begegnung mit den Alpbewohnerinnen; die werden doch nicht schon abgetrieben? Bei diesem Wetter bleiben die Damen gewiss gerne länger auf den saftigen Weiden ? Die nächsten Höhenmeter führen auf schönen Trails vorbei am Balmeregghorn zur Planplatten und damit bereits ins Bernbiet. Wir befinden uns jetzt im Feriengebiet Hasliberg. Unterhalb des Glogghüs führt der gut ausgeschilderte Pfad weiter zur Käserstatt. Verpflegen, "duräschnuufe" und dann hoch auf den Gibel. Ob der Rennerei sollte man aber gerade an so einem wunderbaren Tag wie heute das Panorama nicht vergessen. Unglaublich, wie schön sich die grossen des Berner Oberlandes heute präsentieren! Auf dem Gibel angekommen folgt nun das härteste Stück der ersten Weghälfte: satte 1'000 Hm runter auf den Brünig! Mami, mir tut's schon weh von der Vorstellung! Anlässlich der ersten Durchführung des Mountainman verlief die Streckenführung in umgekehrter Richtung und man musste vom Brünigpass auf den Gibel hoch. Auch nicht sehr erbaulich. A never ending Story. Ist im Abstieg ein echter "Wädlichlemmer". Man sollte es sich hier gut einteilen und Tempo rausnehmen, denn sonst wird's hart bis ins Ziel. Ich lege noch ein kurzes Fotoshooting mit einem Läufer der Alpinrunners, welchen ich schon öfters an Läufen gesichtet habe, ein. Soviel Zeit muss sein, der Weg ist noch weit genug. Unten auf dem Brünigpass wird man schon von weitem vom Publikum begrüsst. Überhaupt das Publikum; immer wieder toll die Kulissen unterwegs - nicht nur landschaftlich! Auf dem Brünig liegt das härteste Stück, das Filet sozusagen, das Piece de resitant, vor einem; Nochmals 1'000 Hm, diesmal durchs Alpogli und Fluemeder vorbei am Wilerhorn rauf auf's Schönbüel! Die hohen Temperaturen fordern ihren Tribut! Da kommt mir ein alter "NDW"-Hit von Peter Schilling in den Sinn; "Die Wüste lebt - die Sonne brennt, viel heisser noch als man sie kennt... Naja, ich nutze jeden Brunnentrog unterwegs für ein kühlendes Kopf-Bad. Man sollte diese Steigung je nach Fitnesszustand in schön regelmässigem nicht zu hohen Tempo angehen. Laufen bringt - ausser man ist sehr sehr gut trainiert - nix! Wandern ist energieeffizienter, auch wenn's für Läufer net so toll ausschaut ;-)). Dafür geht's oben dann flach, fast abwärts geneigt zur Verpflegung. Ich bekämpfe meinen mittlerweile spürbaren Salzmangel mit Bouillon, für die Energie gibt's die braune Brause mit viel Zucker...Nach Pkt. 2068 geht's vorbei am Giswiler Stock nur noch runter auf den Glaubenbüelen Pass. Und hier tue ich etwas, was ich während eines Wettkampfes ansonsten nicht tue; ich habe bei dieser Sauhitze die Schnauze von Riegel, Gel und Cola voll und genehmige mir an der Freiluftbar ein Bier! Das ist isotonisch, basta! Und die Energie kehrt tatsächlich zurück. Eine Dusche welche hier extra aufgebaut wurde trägt ihr Übriges dazu bei. Gut 7 km sind's bis zur nächsten Verpflegung unterhalb des Sattelpasses und die können fast ausnahmslos durchgelaufen werden. Mittlerweile gibt mein Fotoapparat nur noch seltsame Geräusche und ein wackliges Bild von sich. Ich weiss nicht, ob die Bilder noch was werden. Das ist etwas schade... naja, legen wir halt etwas an Tempo zu, denn um 22.30 ist Zielschluss auf dem Pilatus. Den Sattelpass muss ich mir erkämpfen. Ein richtiges Gewichse (pardon)! Oben angekommen steht ein Biker, welcher verletzungsbedingt nicht dabei sein kann. Er verteilt Wasser und Basler Leckerli! Besten Dank nochmals, das war super!!! Auch sonst hat es immer wieder Publikum unterwegs, welches einem eine Portion Wasser über den Kopf schüttet oder einfach anfeuert. Bei diesen äussern Bedingungen hilft dies ungemein. Nach dem Sattel geht es runter ins Langis beim Glaubenberg. Ein äusserst beliebter Pass bei Motorradfahrern. Hier lasse ich mir den Trinkbeutel mit frischem Wasser füllen, denn seit dem Morgen hat sich die Sache unheimlich aufgeheizt und wer mag schon warmes Wasser ausser zum Duschen. Gutes Stichwort: nochmals eine Dusche und los auf die letzten gottverdammt knackigen 20 Kilometer. Seit diesem Jahr jagen einen die Veranstalter den Schlierengrat hoch. Das ist eindeutig eine Verschärfung. Letztes Jahr führte der Weg wenig attraktiv und unspannend auf der Strasse in die Lütoldsmatt, was dafür ein flottes Lauftempo zuliess. Nun muss man nochmals durch zum Glück Schatten spendende Wälder hoch. Ich rechne mir nun auf jeden Fall eine Zielankunft nach 20.00 Uhr aus, denn auf diese Weise müssen sich die Laufzeiten unweigerlich ändern. Aber ich habe mir ja vorgenommen, die Uhr Uhr bleiben zu lassen :-)... Oben auf dem Grat - ich glaube ihn schon nicht mehr zu erreichen - stosse ich auf eine Junge Läuferin, welche einen flotten Schritt drauf hat. Irgendwie schaffe ich es, diesen Pace aufzunehmen, denn nun bewegen wir uns auf einem ausnehmend schönen und interessanten Trail über Steine und Wurzeln. An der ein oder andern Stelle geht's sogar nur auf allen Vieren weiter. Ich schwatze ein wenig mit meiner Zugmaschine und schon bald treffen wir auf der Lütoldsmatt ein, wo ich ihr dann einen guten Finish wünsche - sie sollte Gesamt-Fünfte bei den Damen werden. Für mich ist das Tempo zu hoch und im Anstieg muss ich zwei Briketts rausnehmen. Die junge Läuferin entpuppt sich im Ziel dann als Kollegin einer Arbeitskollegin - die Welt und insbesondere die Schweiz ist wirklich klein. Nach ein bisschen Fun mit den Helferinnen und einer guten Verpflegung in der Lütoldsmatt pack ich die letzten gut 6 Kilometer an. Von hier sind's noch knapp 900 Höhenmeter ins Ziel. Das schaffen wir! Irgendwie! Immer schön langsam aber stetig den Berg rauf. Schon zwei Kilometer vor dem Ziel zeigt sich die Gipfelanlage und man hört den Zielspeaker - egal,weitermachen! Kur vor 19.00 Uhr und 12 Stunden 17 Minuten ist es geschafft! Jetzt bleibt mir nach dem Gipfelbier mit einer anständigen Prise Schnupftabak nur noch die rasche Talfahrt mit der steilsten Zahnradbahn der Welt und ein "Gump" in den See - darauf habe ich mich seit Stunden gefreut! Und zum dritten Mal schwöre ich mir, das war das letzte Mal! Obwohl, eigentlich ist ja ein schöner Lauf...
Für alle welche nächstes Jahr auch wollen: der nächste Mountainman findet am 17. August 2013 im Rahmen der Swiss Championship Trailrunning statt.
So schnell war ich übrigens noch nie am Mountainman - und das mit Sicherheit nur, weil ich die Uhr von Beginn weg hab' Uhr bleiben lassen ;-)
Tourengänger:
Runner

Communities: Mountain running, Passwanderungen
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