Auf's Sparrhorn (3.021 m) - Mit (unfreiwilligen) "Show-Einlagen"


Publiziert von pika8x14 , 26. Juli 2012 um 01:22.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:23 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:Belalp (Bergstation der Lufseilbahn von Blatten) - Bruchegg - Lüsga - Tyndalldenkmal - Sparrhorn-Süd-Grat - Sparrhorn (und zurück)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw oder Postauto nach Blatten (1.322 m). Weiter mit der Luftseilbahn nach Belalp (2.094 m).

Im Rahmen unserer „Wallis-Ferien“ soll es heute auf’s Sparrhorn gehen - um quasi etwas regionale Abwechslung in unser Tourenprogramm zu bringen, nachdem wir ansonsten im Raum Täsch/Zermatt unterwegs sind.

Bei noch „unentschlossenem“ Wetter gondeln wir als erstes mit der Luftseilbahn von Blatten bei Naters nach Belalp. Von der hiesigen Bergstation (Wegweiser auf 2.098 m) aus folgen wir gemäß Ausschilderung über ein Sträßchen nach Bruchegg (Wegweiser 2.128 m). Im Hochsommer verkehrt von der dortigen Station aus die 6er-Sesselbahn „Sparrhorn“ bis nach Hohbiel (2.680 m). Wir brauchen über diese erhebliche Erleichterung der Besteigung nicht nachzudenken, da die Bahn in diesem Jahr vom 07. Juli bis 15. August fährt, heute demnach nicht.

Also nehmen wir den weiß-rot-weiß-markierten Wanderweg in Richtung Sparrhorn. Bald liegen die letzten Häuser hinter uns. Über Wiesen gelangen wir auf gutem Weg und nach einer reichlichen halben Stunde zum Tyndalldenkmal (2.351 m) und genießen von dort aus erstmal die Aussicht, vor allem natürlich hinunter zum Grossen Aletschgletscher. Unser Gipfelziel versteckt sich leider noch hinter Wolken. Trotzdem traben wir „fröhlich“ weiter. Der Weg verschwindet nun immer wieder unter Schneefeldern - wir orientieren uns an sichtbaren Wegstücken und außerdem grob an den „Stängeln“ der Beschneiungsanlagen (in der Hoffnung, dass diese in Richtung Hohbiel führen). Insgesamt ist der Untergrund relativ feucht, ab und zu ist auch ein kleines Rinnsal zu queren.

Dabei endet der „beherzte Sprung“ über einen Bach für „ein Mitglied unserer Wandergruppe“ überraschend nicht am gegenüberliegenden Ufer, sondern im Wasser - mit einer kurzen „River-Rafting“-Einlage bachabwärts. Das Ergebnis: ein klitschnasser Wanderer und (eigentlich schlimmer) ein im „Kampf gegen die Fluten" zu Einzelteilen zerlegtes Kameraobjektiv. Tatsächlich finden sich aber links und rechts des Baches alle Teile wieder zusammen.

Nun folgt: Säubern + Trocknen + Basteln, sowohl an der Kamera wie auch am Wanderer. Als sich dazu noch eine kleine Herde Schwarzhalsziegen gesellt, ist das bunte Treiben perfekt. Die Zotteltiere sind überhaupt nicht schüchtern und erkunden alles - Rucksäcke, Ausrüstung und selbst uns. Da mittlerweile die Kamera halbwegs „gesundet“ ist (das Objektiv muss noch mit der Hand zusammengehalten werden, später folgt noch ein „Wundverband“), gibt es sogar schon wieder Fotos …

Nachdem sich durch den „Ziegen-Besuch“ die - zwischendurch doch etwas „abgeebbte“ - Stimmung merklich verbessert hat und außerdem nun die Sonne zusehends Oberhand gewinnt, setzten wir unsere Tour fort.


Immer wieder nach kurzen, freien Wegstücken Ausschau haltend, geht’s über zahlreiche Schneefelder. Dabei queren wir unterhalb der Liftanlagen und des Staubeckens bei Hohbiel durch das Gelände und steigen dann hinauf zum Geländerücken, der südlich des Sparrhorn steil ansteigt und in dessen Süd-Grat übergeht. Auf schmalem Pfad schlängeln wir uns nach oben, zwischendurch mündet der von der Station Hohbiel kommende Weg ein. Teilweise gelangen wir ziemlich nah an die steilen und aussichtsreichen Abbrüche nach Osten heran. Ab und zu müssen wir auch etwas ins Blockgelände neben dem vereisten Weg ausweichen. Ein langes Stück gehen wir auch direkt am Süd-Grat (Pfadspuren), da der etwas östlich unterhalb davon gelegene, eigentliche Weg mit viel Schnee bedeckt ist.

Bedingt durch unsere „Show-Einlage am Bach“ erreichen wir den Gipfel des Sparrhorn (3.021 m) erst nach etwa 4 Stunden. Die Ausblicke sind wie erwartet grandios, sodass sich der Aufstieg - selbst in doch noch recht nassen Sachen - allemal gelohnt hat.

Nach ausführlicher Gipfel-Rast - bis auf wenige Minuten zwischendurch sind wir allein - geht’s auf bekanntem Weg zurück.

Fazit: Schöne (und ereignisreiche!) Tour bei zunehmend besserem Wetter. Die zahlreichen Schneefelder erfordern heute etwas mehr Aufmerksamkeit. Da wir bei „Versuchen“ zum Begehen des Schneefelds östlich des Süd-Grats tief einbrechen, wechseln wir direkt an den Grat. Dieser ist hier und da „etwas luftig“, aber heute schneefrei und trocken - für uns und auch ein nachkommenden, einheimischen Berggänger deshalb heute die bessere Wahl. Die von uns benötigten 8 Stunden resultieren vor allem aus der langen Pause nach der „Action am Bach“, netto sind sicherlich ca. 4 bis 5 Stunden realistisch. Da wir - bedingt durch die Schneefelder - mitunter abseits des Wegs gegangen sind, z. B. am Süd-Grat des Sparrhorn, schätzen wir die Route als T3 ein. Der eigentliche Weg sollte sicherlich noch als T2 durchgehen - zumindest das, was wir davon gesehen haben.


pika8x14 sind diesmal: A. + A.


Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (2)


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CarpeDiem hat gesagt: Hoffentlich...
Gesendet am 26. Juli 2012 um 15:33
...passiert mir NIE ein solches River-Rafting....

pika8x14 hat gesagt: RE:Hoffentlich...
Gesendet am 26. Juli 2012 um 22:19
... ich verzichte zukünftig auch lieber darauf ;-).

„Verletzungen“ gab es zum Glück aber nur beim „Material“. Mein „Übermut“ wurde vor allem mit komplett nassen Sachen - vom Basecap bis zu den Schuhen - bestraft, da gibt’s natürlich schlimmeres …

Viele Grüße.


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