Sparrhorn (3.021 m)

Wer nach einem Wanderdreitausender im Wallis sucht, steht meist wenig später an der Bergstation Belalp, in dem nördlichen Talhang oberhalb von Brig. Das Gipfelziel der Wahl ist das 3.021 m hohe Sparrhorn. Die touristisch mit fetten Buchstaben und glücklichen Gesichtern beworbene "Aletsch Arena" am Rande des Großen Aletschgletschers ist nicht weit, einen Blick auf den längsten Gletscher der Alpen gibt´s aber auch von der Route von Belalp aufs Sparrhorn. Vom Gipfel hat man einen Tiefblick auf den - in diesem Bereich - leider ausgeaperten Oberaletschgletscher sowie auf das Aletschhorn, noch einmal knapp 1200 Meter höher als das Sparrhorn, das eigentlich nur die erste markante Erhöhung im Kammzug des Hohstock (3.226 m) ist.
Um es abzukürzen: Wegen befürchteten Massenandrangs und vermeintlich nur mittelmäßiger Attraktivität waren die Erwartungen gedämpft, am Ende war es eines der schönsten Naturerlebnisse des Jahres, auf einer überhaupt nicht überlaufenden Route an einem Schönwettertag im August.
Der Weg zum Gipfel: Von der Bergstation dem Weg leicht ansteigend folgen, wie hier noch viele andere auch. Die meisten haben wohl den nahen Lüsgersee als Fluchtort vor der Talhitze als Ziel. Ab der beschilderten Abzweigung zum Sparrhorn wird es schlagartig ruhiger. Über gewelltes Wiesengelände zieht der Pfad am ersten Wegpunkt mit schönem Ausblick vorbei, dem Tyndalldenkmal. Auf der anderen Talseite stehen mehrere vergletscherte Gebirgsstöcke im Blickfeld, u.a. der Dom.
Weiterhin in leichtem Gehgelände geht es weiter in Richtung einer markanten Stufe, die zum Grat führt. Noch deutlich vor der Stufe liegt links der Speichersee Hohbiel, daneben die Bergstation eines Sessellfits der zum Glück heute nicht in Betrieb ist. Eine Route führt westlich in einem großen Bogen um den See herum, eine andere führt direkt zur Steilstufe. Dort, wo sich beide Pfade treffen, wird es dann kurz richtig steil (T3), anschließend geht es über gute Bergpfade weiter, erst neben dem felsigen Kamm und am Ende den Gipfelaufbau hinauf zum höchsten Punkt.
Auf dem Rückweg nehme ich die Route um den Speichersee. Unterwegs gibt es mehrere Stellen, wo man bei bester Aussicht die Beine lang machen kann.