Wartstein Nordwand, Harry Potter

Die Nordwand des Wartstein in der Reiteralpe war am 26.06.2012 unser Ziel. "Harry Potter" heißt die Route, die wir uns ausgesucht hatten.

Wir haben unsere Räder dabei und strampeln erst mal von Oberjettenberg auf der Forststraße Richtung Traunsteiner Hütte hoch. Nach der Schranke am ersten Abzweiger nach links geht es nochmal ein Stück mit den Rädern, dann werden sie abgestellt und wir marschieren über den sogenannten Schnellaufstieg (gelb markiert) bis zum Sockel des Wartsteins (ca. 1 1/2 Std, 800 Hm.).


Klatschnassgeschwitzt ziehen wir uns um. Ein Schluck Wasser, ein Bissen Brot, dann wird das Kletterzeug angelegt und wir starten. Es sind bereits 2 Seilschaften vom Bundeswehr-Hochgebirgszug in der Route. Wir überlegen kurz ob wir ausweichen sollen und entschließen uns dann doch, diese Route zu gehen.
Die erste SL endet mit einer 6- und ist für mich selbst im Nachstieg nicht leicht zu klettern. Die 3er-Seilschaft vom Hochzug läßt uns vorbeiziehen. Seillängen mit 5+ und 6- wechseln sich ab. Der Fels ist fest und die Route mit Bohrhaken gut abgesichert. Trotzdem übersehe ich in einer leichteren Seillänge mehrere Zwischensicherungen, was bei meinem Seilpartner verständlicherweise auf wenig Begeisterung stößt. Am Standplatz vor der letzten schweren Seillänge (6-) holen wir die nächste Seilschaft der Bundeswehrsoldaten ein und sie lassen uns freundlicherweise vor. Hans klettert diese  Seillänge - erst ein breiten Kamin, dann eine steilen Plattenwand - souverän und schnell. Ich turne weniger elegant aber gut gesichert hinterher.

Ausstieg nach der 8. Seillänge und ca. 300 Hm. Alle waren zwischen 40 und 50 m lang.

Eine schöne Klettertour.

Vom Ausstieg geht es hinüber zur Bergstation der Bundeswehr-Seilbahn und dann auf dem versicherten Wartsteinband wieder hinab ins Kar zum Rucksackdepot (30 Min.). Hier sehen wir, daß die 3er-Seilschaft abseilt. Im unteren Teil sind sie dabei von der Route abgekommen und haben Mühe, mittels Seilquergang im Abseilen wieder auf die Route zurückzukommen.

Der Abstieg nach Oberjettenberg ist anfangs steil und fordert nochmal eine gute Stunde, ehe wir wieder bei unseren Rädern sind und genüßlich ins Tal bremsen.