Gratwanderung inkl. Marwees Ostgipfel (1991 m)


Publiziert von rkroebl , 29. Juni 2012 um 00:33.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:28 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:Wasserauen - Hüttentobel - Bogartenlücke - Bogarten - Marwees Ostgipfel - Widderalpsattel - Spitzigstein - Meglisalp - Schirmhütte - Hütten - Wasserauen (17 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder ÖV zum Parkplatz beim Bahnhof Wasserauen
Kartennummer:Wanderkarte Obertoggenburg/Alpstein 1:25'000 / GPS etrex 30

Herrliches Sommerwetter würde den richtigen Hintergrund liefern, für meine Premiere am nordöstlichen Ende des Alpsteins. Eine passende Route dazu war schnell gefunden, es sollte die Weiss-Blau-Weiss markierte Gratwanderung an der Marwees werden - und sie hat sich als eine Trouvaille herausgestellt, denn wer auf dramatische Aussichten in alle Richtungen steht, ist da auf der richtigen Fährte. 

Bei bereits hochsommerlichen Temperaturen beim Parkplatz vom Bahnhof in Wasserauen gestartet, ging es los in Richtung Hüttentobel und Bogartenlücke. Etwa die Hälfte des Weges hinauf in die Krete liegt im Wald, was an einem Tag wie diesem sehr gelegen kommt. Durch die Lücke, kleiner Abstieg und dann geht es erst einmal in winzigen Schlangenlinien eine mit Geröll gestreuselte Runse hoch. Sehr steil ist das da. Dann eine lange Querung die heikel ist, da ein Ausrutscher dort sehr blöde Folgen haben könnte. Die Traverse ist an ein paar Stellen 'kaputt', der Weg (wenn man dem überhaupt so sagen darf) ist abgerutscht oder von Lawinen abgerissen worden, was die Angelegenheit auch nicht einfacher macht. Auf der ganzen Tour gibt es weitere, solche Beschädigungen und Abrutsche. In der Regel natürlich an den dümmsten Stellen.

Bald steige ich auf den Grat und komme dort an sich gut vorwärts, obwohl er ein paar ausgesetzte Sektionen drin hat. Vor dem Gipfel habe ich dann ich oft innegehalten, weil die Aussicht von da oben schlicht sensationell ist. Immer wieder blieb ich stehen um zu staunen - oder zu fotografieren. Am Ostgipfel dann kurze Rast auf dem herzigen, massiven Bänkli, das eine Anzahl offensichtlich kräftige 'Bänkliträger' hier hinauf geschleppt haben. Die müssen von der anderen Seite her gekommen sein, denn mit dem schweren Teil durch die Traverse unten - kann ich mir nicht vorstellen.

Gut erholt und verpflegt, verfolge ich den Grat weiter, bis der Pfad links unterhalb des eigentlichen Gipfels (der ist 2056 m, voller Schafe und duftet entsprechend) vorbei auf einem kleinen Plateau endet. Ab hier beginnt der steinige Abstieg durch Schutthalden nach dem Widderalpsattel. Ich halte Ausschau wie Argus, denn hier in dieser Ecke sollen ab und an Steinböcke gesichtet worden sein. War aber nix heute, der Sattel und Umgebung liegen in der prallen Sonne. Zu warm für Gion & Co. vermutlich. Apropos warm: Zwischen dem Widderalpsattel und der Meglisalp hielt die Natur eine angenehme Abkühlung für mich bereit. Die Traverse über ein vielleicht 150 Meter breites Schneefeld war dank leichtem Wind wie ein mehrminütiger Aufenthalt in einem Kühlschrank - und deshalb sehr wilkommen, an diesem heissen Tag.

Nach Erreichen der Meglisalp und in Vorfreude auf den Seealpsee und die kühlen Temperaturen unten am Talboden, kam dann leider ein Hammer. Der Weg zum Unterstrich und damit der direkte Abstieg zum See war mittels Signalisation gesperrt, wegen Unterhalt und Sprengungen. Eine davon habe ich akustisch mitgekriegt, als ich leider gezwungenermassen auf dem oberen Weg an der Schirmhütte vorbei in Richtung Hütten und Wasserauen in der prallen Sonne weiterging, statt mich an den Temperaturen am See weit unter mir zu laben.

Eine lange Tour - das GPS zeigt 'Time in Motion' von genau 6 Stunden. Ich war insgesamt aber etwas über 8 Stunden unterwegs und mit dem Abstieg etwas spät dran, denn hinter mir braute sich ein Gewitter zusammen, das sich dann aber verzog, nachdem es ein paar Regentropfen gestreut hatte. Selten, sehr selten, hat ein Most vom Möhl so gut geschmeckt, wie am Bahnhof Wasserauen, heute spät nachmittags!

Eine sehr empfehlenswerte Sache, die mit Aussichten aufwartet, die einem fast den Atem verschlagen. Fit muss man schon sein, denn da sind Höhenmeter zu machen und die wbw-Markierung des Gratwegs hat wirklich ihre Berechtigung.

Tourengänger: rkroebl


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 11609.gpx Marwees

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4-
25 Sep 13
Marwees · Urs
T4+ II
28 Mai 15
Marwees · Urs
T4
19 Jun 12
Marwees · Yak
T5+ II
21 Aug 14
Freiheit · Urs

Kommentar hinzufügen»