Falknis von Balzers


Publiziert von Frangge , 26. Juni 2012 um 20:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:24 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   FL 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Liechtensteinbus Balzers-Höfle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Talstation Älplibahn

Abfahrt um acht Uhr ab HB Zürich für eine Tour mit mehr als 2000hm. Optimistisch? Wir werden sehen. Und so trifft einer nach dem anderen am Gleis ein. Zu sechst ins Fürstentum. Wir wollen von Balzers auf den Falknis und dann weiter zur Malanser Älplibahn. Und möglichst dort ankommen, bevor die letzte Bahn gefahren ist.

Von Balzers zur Alp Guscha geht es schön schattig durch den Wald. Trotzdem rinnt der Schweiss bei schwülwarmen Wetter schon in Strömen. Den Weinbergschnecken gefällt dieses Wetter besser als uns, sie sind gleich dutzendweise auf dem Wanderweg unterwegs. An der nächsten Alp geht es dann an ein paar Schafen vorbei, der Wald wird lichter, bis wir die letzten 300-400 Höhenmeter zum Guschasattel in der Sonne aufsteigen. Vor dem Pt 1634 queren wir zwei Bachläufe. Am ersten liegt momentan noch der Rest einer Lawine.  Beim Umgehen ist Trittsicherheit nötig und gutes Schuhwerk vorteilhaft. Trotz aller Vorsicht sind zwei Mitwanderer ein paar Meter den Schutt und Matsch abwärts gerutscht. Ausser zwei dreckigen Hosen ist nichts passiert, es konnte weiter gehen. Der Sommer wird dieses Problem bald lösen.

Am Guschasattel angekommen machen sich die bisherigen 1500 Höhenmeter bemerkbar, bei mir sicher auch die *Tour vom Vortag. Eine Pause zum z'Mittag ist mehr als angebracht. Interessant ist auch zu sehen, dass der Rotspitz befestigt ist und vom Gipfel das Rheintal nach Norden hin verteidigt worden ist.

Der weitere Weg ist nun blau-weiss markiert, obwohl das in meiner Swisstopo von 2006 noch rot-weiss eingetragen ist. Kurz nach dem Pt 2321 wartet eine weitere heikle Stelle auf uns. Ein Stück losen Gerölls ist weggebrochen, direkt vor einem kleinen Rest Schnee in einem Bachlauf. Das Gelände ist hier recht steil und ein Ausrutscher hätte hier wohl schlimmere Konsequenzen als an der vorherigen Stelle. Wir lassen uns hier Zeit, helfen uns beim Finden der guten Tritte und umgehen den Schnee am unteren Ende. Klappt gut, war die anspruchsvollste Stelle. Weiter geht es in einfacher Kraxelei, in der Traverse kurz unterhalb des Falknishorns geben Drahtseile Sicherheit. An der Abzweigung zum Gipfelanstieg des Falknis angekommen ist uns klar, dass wir nicht wie reserviert um halb sechs an der Seilbahn sein werden. Ein kurzer Anruf - halb sieben ist auch ok. Genug Zeit für den Gipfelsturm. Über etwas Schnee einfach die letzten paar Höhenmeter nehmen und endlich stehen wir über 5 Stunden auf dem Falknis. Die Aussicht hält sich in Grenzen. Man kann das schwülwarme Wetter sogar sehen! Selten habe ich so dicken Dunst erlebt.

Um die letzte Bahn nicht zu verpassen (Deja vu?), bleiben wir nicht lange auf dem Gipfel und machen uns an den Abstieg, den wir über mehrere kleinere Schneefelder abfahrend abkürzen können. Ab dem Oberst See ist dann Schluss mit Schnee. Der restliche Abstieg ist einfach, zieht sich mit den ganzen Höhenmetern in den Beinen dann doch. Wir nehmen den Wanderweg, der an der Fläscher Alp auf etwas über 1900m quer zum Hang geht. Den hat der Winter ebenfalls ziemlich mitgenommen. Über den kleinen Gegenanstieg zum Kamm hoch ist dann Steven nicht sehr glücklich...

Diese 'Hürde' ist aber auch bald genommen, eine Familie Murmeltiere bemerkt uns nicht und liefert so die perfekte Ausrede für eine Verschnaufpause. Der restliche Weg zur Älplibahn geht fast ausschliesslich auf einer Fahrstrasse.

Kurz nach sechs Uhr kommen wir an der Bahn an, wo das Restaurant im Begriff ist zu schliessen. Dennoch bekommen wir noch unser wohlverdientes Bier, während wir auf die Bahn warten, die uns auch eine Stunde später als reserviert ins Tal bringt. Ausserdem bekommen wir den nicht verkauften Kuchen kostenlos dazu. Genau das Richtige nach dieser Tour. Auch auf diesem Wege nochmals ein ganz dickes Merci an das Team der Bahn und des Restaurants. Kann man nicht nur weiter empfehlen, sondern MUSS man weiter empfehlen. Sehr gastlich, schön gelegen und dabei nicht zu touristisch!

Zum Schluss noch das Zitat des Tages, kurz darauf im Postauto: 'I like this moving without walking concept.'

Tourengänger: Frangge


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