Girenspitz - Gätterifirst


Publiziert von ma90in94 , 22. Juni 2012 um 12:12.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:18 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Aufstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wildhaus 1098 m

Start in Wildhaus um 05.30 Uhr am überdimensionierten Parklplatz, der großzügigwerweise noch ohne Zentrale Parkuhr benützt werden darf. Von der Chreialp 1817 m quert man bequem zum Einstieg unter dem Vorbau auf ca. 1900 m. Er ist mal mehr mal weniger steil und die Aufschwünge lassen sich gut auf diversen Bändern im kombinierten Gelände überwinden. Meist Gehgelände. Einzelen Passagen T5. Zuletzt weniger steil unter die grasige Gipfelflanke auf ca. 2090 m. Verbleiben noch 160 m die unendlich erscheinen.
Ich quere gleich zum Grat, der wenigstens noch ein paar wenige Felsen bietet. So geht es das
1. Drittel gleichmäßig steil aufwärts. Die Trittstufensind auch für Schuhgröße 46 noch sehr ausreichend. Das 2. Drittel wird felsiger in gleicher Neigung ohne wirklich heikel zu sein. Das letzte Drittel bleibt eher felsig bei etwas weniger Steilheit. Eigentlich ein wunderbares Höhersteigen. Die Luftigkeit kann ich dabei gut übersehen, man muß ja nicht nach unbedingt nach unten schauen. Nicht vermeiden kann ich die permanenten Gedanken an den Abstieg, die die Freude etwas trüben. Es läßt sich nicht immer gut einschätzen wie sich das Abklettern gestaltet. Manchmal geht es besser als gedacht,
ein andermal wundert man sich wie heikel das ist.
Das Gipfelbuch kurz vor dem Gipfelgrat an einem Haken ist leider unbrauchbar wegen Nässe. Ein gemütliches Chillen am Gipfel gelingt mir nicht und bald trete ich den Rückzug an.
Warum kann man hier nicht gemütlich über den Nordgrat weiter wandern.
Der Abstieg geht besser als ich gedacht habe, dabei das meiste rückwärts abkletternd. Braucht nur etwas Geduld. Die Neigung ist gerade noch akzeptabel.
Eine typische Schlüsselstelle gibt es nirgends und Absätze zum entspannen sind auch sehr rar.
Die Felsschwierigkeiten liegen eigentlich nur bei etwa I+, im Gras T5-6. Aber das halt ohne Unterbrechung.
Bei meinem kleinen Materialdepot am Fuße des Berges hier muß ich leider feststellen, das meine 0,33 Plastikflasche mit Vino Rosso fehlt. Hätte ich nur auf die diversen Räuberhöhlen der gefräßigen Alpenratten geachtet. Es ist nicht das erste Mal, dass sie auf Raubzug nach meinem Hab und Gut waren.

Das war nun noch eine weitere Einschätzung eines wirklich aussergewühnlichen Aufstieges.

Über  wunderbar blühende Wiesen und dem hämischen Gepfeife der diebischen Bewohner quere ich leicht aufsteigend zum Weg und wandere über den Chreialpfirst zum Mutschen und entlang des Grates auf  Wegspuren zum Resensattel. Das Mittagsvesper auf dem Chreialpfirst würgte ich eher lustlos, ohne meinen Vino durch den trockenen Hals.
Vom Resensattel 2048 m auf gutem Pfad mit vielen Schlüsselblumen  bis zum abruppten
Ende vor dem felsigen Aufschwung eines Vorturmes der Gätterispitze. Hier nicht hochklettern zu dürfen wäre Folter für den trittsicheren Berggänger. Wunderbarer, steiler, luftiger und nicht abgeschmierter Fels, II er Grad führen nach oben. Kurz vor der Spitze rechts auf  Wegspuren ca 13 m leicht in die Scharte und links weiter, auf breitem Band zum Einstieg des Gipfelgrates. Auch er bietet Traumfels im II Grad und noch luftiger als vorher. Ca 20 Höhenmeter.
Ein vorbildliches Gipfelbuch mit proffesioneller Behausung zeugt nicht unbedingt von großer
Beliebtheit der Kanten und Grate. Gerade mal 4 Eintragungen diese Saison.
Das Abklettern ist kein Problem, Griffe und Tritte sind im Überfluß.
Vom Resensattel führt ein schöner Pfad durch Wälder von Schlüsselblumen zum Weg bei Obergrüb.
Das war mein Alpstein Doppel, das schon lange auf meiner Wunschliste am verblassen schien.


Tourengänger: ma90in94


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Kommentare (1)


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Hurluberlu hat gesagt: L'eau à la bouche
Gesendet am 27. Juni 2012 um 21:38
Gunther,
Thank you for giving us a furious desire to discover the other side of Switerland.
Christophe


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