Ligurische Alpen, Teil 4: von Pian delle Gorre via Rifugio Garelli zum Rifugio Mondovi
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Nachdem uns das gestrige schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung (i.e. die Etappen-Planung) gemacht hatte, kamen wir zum Schluss, direkt, also auf kürzestem Weg zum Rifugio Mondovi zu laufen und damit nur einen kurzen Zwischenhalt beim Rifugio Garelli einzuschalten … Wie glücklich waren wir dann, als wir bei bestem Wetter diese doch beachtliche „Reise“ durchführen konnten!
Wiederum starten wir früh vom Rifugio Pian delle Gorre aus und können feststellen, dass das Wetter uns heute wohl besser gesinnt ist. Heute nehmen wir nach dem Fahrweg die besagte Abzweigung; noch ist unser Aufstieg im Wald von leichtem Hochnebel überschattet. Doch bereits bei unserem ersten Zwischenhalt auf der Lichtung bei Gias sottano Sestrera lockert die Wolkendecke ein erstes Mal auf und gibt kurz den Blick zu den Felswänden hoch frei. Nach einer weiteren Waldpassage treten wir ans Sonnenlicht – die leuchtenden Alpenrosen passen bestens zum nun meist blauen Himmel.
Derart motiviert erreichen wir nun über das offene Gelände in angenehmer Steigung bald Gias soprano Sestrera und das moderne und schön gelegene Rifugio Garelli, wo wir erst einmal eine kurze Rast einschalten. Doch dann beginnt unser grosses Staunen: ein Teil der Ebene vor der Hütte ist mit der sehr seltenen gelben Schachblume übersät – wir können uns kaum davon trennen. Als köstliche „Zugabe“ entpuppt sich der weitläufige Alpenblumen-Garten, welcher in der Nähe des Rifugios gekonnt angelegt ist und Juergen und mir einige weitere (Orchideen)-Schönheiten zeigt.
Während der Hüttenwart das Pflanzbeet bestellt und der Gehilfe eine wohlriechende Tomatensauce auf dem Feuer hat, marschieren wir jedoch los; hinauf, an vielen Alpenblumen – hier erfreuen uns besonders die Breitblättrigen Primeln – vorbei zur Porta Sestrera. Hier gönnen wir uns eine ausgiebige Mittagspause; zusätzlich besteige ich, gelegentlich wenig kraxelnd den (auch auf der mitgeführten 25’000er-Karte) namenlosen Gipfel (mit einer ungefähren Höhe von 2355 Metern).
Der nun beginnende weite Abstieg stellt ein „Schaulaufen“ einer herrlichen Alpenflora dar, ganz besonders angetan haben uns die Roten Männertreu und das Fettblatt. Nachdem wir oberhalb des ausgetrockneten Lago Biecai über sanfte Wiesenhänge gewandert sind, folgt erst eine steile, etwas schuttige Stufe, bevor es an Tausenden von Narzissen-Anemonen und Alpenrosen vorbei wieder flacher Richtung Rifugio Mondovi geht, bei welcher wir uns einen windgeschützten Platz suchen und Sonne und Getränke geniessen.
Auch hier werden wir wieder fürstlich von der Küchenbrigade verwöhnt – die ligurisch-piemontesische Küche beweist auch in den Bergen, dass sie die beste ist …
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