von Brienzwiler aufs Wilerhorn - wenige Meter fehlten zum höchsten Punkt ...
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Ein erfreulich gefälliges Dorf, dieses Brienzwiler: urtümlich in weiten Teilen – und mit viel (mehr Platz), um sich auszubreiten als Brienz … Wir folgen dem Pilgerweg aufwärts erst über Wiesengelände, dann im Wald dem gut ausgebauten Weg bis zu einer eben fertiggestellten grossen Verbauung, welche bei Starkregenfällen das Geschiebe des Dorfbaches zurückhalten soll.
Der lauschige Weg durch mehrheitlichen Buchenwald führt uns rassig aufwärts; so gewinnen wir, einige hübsche Lichtungen beschreitend, bald einmal via den waldigen Schafplätz in einer zuletzt wieder etwas steileren Schlussstufe die liebliche Anhöhe und die zahlreichen schmucken Hütten und Häuser auf hinder der Egg.
Bei einem dieser, jetzt noch unbewohnten, Bauten geniessen wir eine Verschnauf- und Rastpause – und den Blick hinüber zur Wetterhorngruppe, zu Wildgärst, den vorgelagerten Oltschiburg und Axalphorn – und selbstverständlich denjenigen über den Brienzersee und zum Brienzergrat – vortrefflich!
Nach wenigen gemütlichen Aufstiegsmetern über die Weideflächen erreichen wir unterhalb des Hennefidlas die SE-Flanke unseres Horns: da betreten wir heute erstmals Schnee. Nach erreichen von P. 1573 steilt es nochmals an und wir haben uns nun durch einen enormen Lawinenkegel im unteren Bereich des Oberberges, zwischen ESE- und SSE-Gratausläufer des Wilerhorns durchzukämpfen. Zahlreiche geknickte und mitgerissene mittelgrosse Tannen, beträchtliche Schneemassen und viel Erdreich gilt es zu überqueren – wie meinte doch Ursula: „umegstoche isch emänt scho …“
Weglos auch nach dem grossen Lawinenschneefeld, auf den seitlichen steilen Grashängen (der Bergweg liegt unter den Schneemassen) streben wir an wenigen mitgerissenen Wegmarkierungen der Spur unterhalb des Grates zu. Doch beim Eintritt in die Waldzone auf dem Grat, wo der Weg weiterführen würde, liegt zuviel Schnee in unwegsamem Gelände – wir nehmen uns streckenweise alternativ unwegsames Gelände ohne Schnee vor.
Sobald der Gratrücken etwas breiter wird, können wir besser begehbare Schneeflächen betreten, zwar relativ tragend, doch nicht ohne Ausrutschgefahr – ebenso das trockene darniederliegende Gras; die Steilheit erfordert konzentriertes Gehen.
Je weiter wir nach oben gelangen, desto schneefreier präsentiert sich nun der bezaubernde Gratweg – der Blick hinunter zum Lungernsee und talauswärts, auch gegen das Skigebiet Lungern-Schönbüel ist ebenso erfreulich.
Nach dem lauschigen Schlussanstieg zum Wilerhorn, östlicher Vorgipfel, stehen wir jedoch vor den steilen Flanken, auf welchem der Weg zum Hauptgipfel führen würde – viel Schnee liegt da noch …
Wir versuchen es – technisch problemlos, doch: nachdem wir bereits vorher an beeindruckende Wächten vorbeigekommen sind, welche bald „abzufahren“ drohen, gehen wir erst mal nur vorsichtig auf die ersten, zwar wenigen Meter an den Gipfel heran. Links, v.a. rechts, wäre ein Ausrutschen wohl das letzte Mal – und als sich dann der Stock von Ursula in einem Loch befindet, brechen wir die Übung ab und machen es uns auf dem Vorgipfel gemütlich.
Eine genussvolle Rast erleben wir: der Rundblick ist fantastisch, auch wenn sich das Wetter nun merklich verschlechtert hat – von Blau kann keine Rede mehr sein …
Wir erspähen und erarbeiten beim Anblick der Rossflue, des Sädels und umliegenden Gratwegen eine zukünftige Variante … und steigen alsbald ab: auf den Schneefeldern und „Trockenrasen“ kann abgefahren (und ausgerutscht) werden.
Wir nehmen unsere Aufstiegsroute bis hinder der Egg; hier halten wir uns jedoch zur Linken und durchwandern die sehr angenehme Gegend mit noch mehr der zahlreichen Häuschen auf Wiler Vorsäss.
Eine doch beträchtliche Blumenpracht haben wir bereits erlebt – doch die hier vorhandenen Wiesen-Gelbsterne erfreuen uns aufs Höchste! Den Totzweg passierend und durch den Tschingelwald wieder auf schönem Weg absteigend, erreichen wir bei P. 1024 wieder unsere Aufstiegsroute.
Unsere heutige Tour endet mit einem Gang durch das auffällig authentische Dörfchen Brienzwiler, wo wir zum Abschluss sogar auf einer der Dorfwiesen Lamas (oder Alpacas) grasen sehen – ein toller Abschluss einer empfehlenswerten Tour.
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