Doubs - von Soubey nach Goumois

Gestartet zu einer mehrtägigen Doubswanderung sind wir am 10. Mai 2010 - siehe den Bericht Doubs - von St. Ursanne nach Soubey. So schnell wie damals angekündigt folgte die zweite Etappe nicht. Ganz nach dem Motto "Gut Ding will Weile haben" liess sie fast zwei Jahre auf sich warten.

Das Postauto von St. Ursanne nach Soubey war an diesem prächtigen Frühlingstag fast auf den letzten Platz besetzt. Wie zu erwarten wälzte sich der Strom der Wanderer flussabwärts. Richtung Goumois waren wir praktisch allein unterwegs. Das hat seinen Grund: wer eintägig unterwegs ist, kommt in Goumois zu früh an und muss an diesem doch eher lärmigen Grenzort lange auf das Postauto warten - oder nach 15 km Flusswanderung 500 Höhenmeter überwinden bis hinauf auf die Freiberge.

Die Route ist ja vom Doubs vorgegeben. An diesem sehr heissen Tag war das schattseitige rechte Ufer erste Wahl. Von Soubey bis Lobchez folgten wir konsequent dem Doubs und nahmen das asphaltierte Strässchen in Kauf. Von Lobchez bis zur Mühle Jeannotat führt dann ein angenehmer Pfad über Wiesen und durch Wälder. Natur pur: Naturschutzgebiete, extensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen, Stille, Beschaulichkeit - und dann nach der Mühle Jeannotat ein unbeschreiblicher Campingplatz. Was doch in der Ortsplanung von Schweizer Gemeinden so alles Platz hat.....

Der Weg wird dann allmählich breiter und breiter. Na ja - die Fischer brauchen für das Transportieren ihrer Utensilien und den Abtransport des Fangs ein Vehikel. Die letzten Kilometer vor Goumois sind dann eher mühsam. Zudem hatten wir grossen Durst. Den konnten wir in Goumois im Hôtel du Doubs bestens löschen.

Nun mussten wir uns entscheiden: lange Warten auf das Postauto oder bei grosser Hitze den Anstieg auf die Freiberge in Angriff nehmen. Wir taten letzteres. Die Sonne begann sich zu verstecken, der Wind begann zu kühlen. Wir sind ja keine Fischer.......Wanderer, wenn auch nicht mehr die allerjüngsten. Unterwegs überholte uns ein jüngeres Paar, das erste Mal im Jura unterwegs. Sie schwärmten.....

Und ich krame zum Schluss in Erinnerungen: der Doubs führte am heutigen Tag sehr viel Wasser. Ich erwartete dies: nach schneereichen und langen Wintern versickert in den Freibergen das Schmelzwasser in der Jurakalkdecke und speist unten am Doubs unzählige Quellen. Vor vielen Jahren stieg ich im März oder April das Combe de Biaufond hoch. In den Freibergen lag noch viel Schnee. Unten im Combe: Quellen und Bächlein noch und noch - und oberhalb von Pt. 798 ein grosser temporärer See (Cul des Prés). Seither bin ich mehrmals hingegangen, aber dieses Spektakel habe ich nie mehr angetroffen.

In Saignelégier begann die Heimreise mit einem schmucken Zug der CJ (Chemin de fer du Jura) und natürlich das Planen der nächsten Etappe von Goumois nach ?????

Zitat zum Verlauf der  Landesgrenze am Doubs:
Die Grenze zwischen dem Kanton Neuenburg und Frankreich verläuft in der Flussmitte. Im Kanton Jura bildet ab Biaufond das rechte Ufer die Landesgrenze bis oberhalb des Clos du Doubs, ab Ocourt bis zum endgültigen Eintritt nach Frankreich ist es das linke Ufer.