Grenzwanderung Schweiz * Etappe 12 * Soubey - Muriaux


Publiziert von laurentbor , 28. März 2016 um 11:45.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:11 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU   F 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 782 m
Abstieg: 295 m
Strecke:20.8
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Basel - St. Ursanne - Soubey 2 h 30 min.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Muriaux - Le Noirmont - Tavannes - Biel - Zürich 2 h 45 min.

Das Dörfchen Soubey liegt ruhig am Flusslauf des Doubs und ist Ausgangspunkt der beliebten Wanderung nach St. Ursanne. Für mich ist es jedoch der Weg nach Westen welcher mich nach zirka einer Stunde wieder auf die Landesgrenze bringt.

Bei Clairbief kehre ich zurück zur roten Fussgängerpasserelle und gleich darauf beginnt mein mehrere Etappen anhaltender Grenzweg dem Doubs entlang. Normalerweise verläuft eine Grenze durch ein Gewässer in der Mitte, beim Doubs jedoch ist der gesamte Flusslauf französisch. Der Vertrag zwischen dem Fürstbischof von Basel und dem französischen König hat dies im 15 Jahrhundert festgelegt um dem König die Fischereirechte weiterhin zu gewährleisten. Heute ist dieses Kuriosum auf dem Abschnitt des Kantons Jura immer noch in Kraft. Bei der Schaffung des Kantons Neuenburg wurde die Grenze in die Flussmitte gelegt.

Die Wanderung führt nun ruhig am Doubs entlang, via der halb zerfallenen Moulin Jeannotat und einem unordentlichen Campingplatz bei der Combe du Seignolet, bis La Caborde. Hier finden sich einige schöne Amphibienteiche wo seltene Arten laichen können. Weiter geht es direkt dem Ufer entlang, auf der französischen Seite sind bei der moulin du plain viele Angler aktiv. Der Bief de Vautenaivre ist ein reissender Bergbach, der weiter oben in der Schlucht einen schönen Wasserfall bildet - mir fehlt leider die Zeit um hinaufzusteigen und ihn zu suchen. Hinweistafeln zur Natur und Kultur sind alle paar Kilometer zu finden und natürlich auch beim Affenfelsen, einer Gesteinsformation welche dem Gesicht eines Pavians zum verwechseln ähnlich sieht. Kalkig weiss und grimmig blickt er hinüber nach Frankreich.

In Goumois, dem französisch-schweizerischen Grenzdorf (Schule in der Schweiz, Kirche in Frankreich) gibt es eine wunderschöne Terasse am Doubs. Eine Rast für ein kühles Bier lasse ich mir hier nicht entgehen. Zwischen dem 18 und 20 Juni 1940 flohen 450 polnische Soldaten, die in der französischen Armee gedient hatten über die Brücke bei Goumois in die Schweiz. Sie wurden von der Schweizer Armee entwaffnet, verpflegt und bis Kriegsende in Neuchâtel interniert. Ein kleines Denkmal am Flussufer erinnert an diese Episode des Zweiten Weltkriegs. 

Nun geht es wildromantisch an Stromschnellen und kleinen Wasserfällen durch einen moosbedeckten Wunderwald. Hier spannen sich Seile eines Seilparks über die Fluten, fast ein wenig schade, dass diese Landschaft nicht unberrührt bleiben konnte.  Die traumhaften Mühle Le Theusserat ist das Etappenziel am Doubs. Hier kann man hervorragend Fisch essen mit dem Blick auf einen kleinen Wasserfall und der urwaldartigen Landschaft des Doubs.

Nun folgt der etwas steile und rutschige Aufstieg nach Muriaux um die Jurabahnstation zu erreichen. Jedoch lohnt ein Halt bei der Arète des Sommetres um die Aussicht über das Doubs-Tal zu geniessen. Von hier erblickt man die sanft geschwungene Flusslandschaft in ganzer Pracht - kein Wunder ist dies ein Postkartensujet, welches man vom Doubs ab und zu sieht.

Hier geht es zur Etappe 13

Tourengänger: laurentbor


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