3-Gipfeltour zum Piz Kesch


Publiziert von ufwaerts.ch , 4. April 2012 um 10:45.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Albulatal
Tour Datum: 2 April 2012
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: AS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 3400 m
Abstieg: 3600 m
Strecke:36.6 km
Unterkunftmöglichkeiten:Keschhütte SAC


36.6 km und rund 3400 Höhenmeter... Die 3000-Höhenmeter-Grenze knacken. Dieses Ziel haben wir (Roger, Andres und ich) diesen Winter auf dem Sulzfluhgipfel mal so definiert. Am Sonntagabend ruft mich Andres an und offenbart mir sein Spontanprojekt für den Montag: Monstein - Chrachenhorn - Ducankette - Kesch. Was für ein Kracher! Das müssten dann so um die 3200 Hm sein. Wo wir die Ducankette überschreiten, war bei Tourbeginn noch nicht ganz klar. Aber schön der Reihe nach: Um 3:00 morgens hole ich Andres ab und wir fahren nach Monstein. Im Stirnlampenlicht geniessen wir einen zügigen ersten Aufstieg aufs Chrachenhorn trotz einiger Hindernisse (kurze Tragestellen und Nassschneelawinenkegel). Kurz unter dem Gipfel erwacht der Tag. Wir warten aber nicht den Sonnenaufgang ab und stürzen uns sogleich in die erste Steilabfahrt, ein über 50° steiles Couloir führt uns über die Ostflanke in Richtung "final destination". Wir geniessen eine erste tolle Firnabfahrt über 400 Höhenmeter und kleben unsere beswixten Felle wieder auf. Wir steigen über den Ducangletscher auf und sind uns einfach nicht schlüssig, wo wir unser bevorstehendes Hindernis überschreiten sollen. Schliesslich fällt die Ducankette auf der gesamten SE-Seite ziemlich schroff ab... Um keine zusätzlichen Höhenmeter zu generieren, plädiere ich für den Übergang zwischen Chlein und Hoch Ducan auf 2838. Doch eine Triebschneeansammlung im Steilgelände (...und ich vermute das war nicht der einzige Grund, gell Andres) zwingt uns dazu, die Skier abzuschnallen und wieder einmal in einem Couli rumzuwühlen. Straight up auf den Chlein Ducan. Das ist Andres neuer Plan. Wie weiter von dort - das schauen wir dann... Nebenbei beschert uns diese Aktion zusätzliche kräfteraubende 200 Höhenmeter. Auf dem Gipfel angekommen schauen wir grinsend das schmale, sehr steile (ca 55°) SE-Couloir hinunter. Mittels Pickelanker rutschen wir ein paar Meter ab, bis die Rinne für unsere Crus'Airs zu eng wird. Gegenseitig schnallen wir uns die Skis auf und steigen zu Fuss ein paar Meter weiter ab. Dann folgt die Offenbarung: Zufälligerweise haben wir hier eine Perle ausgegraben. Der perfekte Sulzhang, natürlich absolut unbefahren wartet nur auf uns :) Im untersten Teil steht eine "Monsterhalfpipe". Wir geben uns einen Freestylecontest. Nun gehts durchs verträumte Val da Ravais-ch hinaus bis Chants. Dieses hübsche Örtchen erreichen wir mit einiger Verspätung auf unserem Marschplan. Trotzdem setzen wir uns kurz auf ein Bänkchen, verpflegen uns und beschliessen, die nächste Etappe zur Keschhütte in Angriff zu nehmen. Währen diesen 800 Höhenmetern durchlebe ich mein erstes Zwischentief im gleissenden Sonnenschein. Bei der Keschhütte angekommen offeriert uns der Hüttenwart einen Energy-Gel. "7 Gerstensuppen in 10 Sekunden" verspricht er uns. Nach dem ein Gast von unserem Unternehmen ("... und jetzt noch Richtung Kesch...") erfährt und ungläubig den Kopf schüttelt, meint der Hüttenwart trocken: "das isch eba an Scherrer".
Also los gehts. Nochmal 650 Hm mit und 150 Hm ohne Ski liegen vor uns. Der Aufstieg über den Porchabellagletscher ist grundsätzlich traumhaft. Aber ich habe den Puls im Hals und mache noch ein Zwischentief durch ;-) Endlich Ski - und Rucksackdepot. Gipfelsturm! Ziemlich kaputt (ich zumindest) erreichen wir zusammen den Höhepunkt unserer Supertour. Abstieg zum Skidepot und es folgt eine Hammerabfahrt mit Pulverschnee und Sulz (weiter unten natürlich schon ziemlich "gschlasmig") bis nach Chants. Fluorbehandlung für unsere Skibeläge und dann der long way home. Bis Bergün ziehts sich noch etwas in die Länge aber das nehmen wir gerne in Kauf für dieses sensationelle Bergerlebnis. Wir beschliessen die Tour bei einem kleinen Znacht in Monstein und stossen mit einer Wetterguoga und roten Grindern auf den Hammertag an.

Mehr Bilder von der Tour und viele andere Tourberichte auf www.ufwaerts.ch

Tourengänger: ufwaerts.ch


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