Ski Transalp Sondrio (Italien) bis Oberstdorf (D, Allgäu)
Für mich ist mit dieser Skitransalp (Sondrio-Oberstdorf) ein Traum in Erfüllung gegangen. Es war rundum eine gelungene Tour und sehr sehr schön.
Letztes Jahr 2011 hatte ich zur gleichen Zeit auf ähnlicher Route es schon mal versucht, siehe meine Touren 2011, mussten aber leider in der Silvretta abbrechen da die Lawinenverhältnisse zu schlecht wurden.
2012 neuer Versuch mit leicht geänderter Route und anderen Leuten. Dieses mal bin ich mit Christian die ganze Route von Italien bis ins Allgäu gegangen. Ursprünglich war geplant die Route von Bernd Ritschel nachzugehen. Als wir uns damit beschäftigten stellte sich aber klar heraus, das diese Route für uns momentan zu ambitioniert ist und zu viele Fahrstrecken enthält. Meine geplante Route von 2011 wurde erweitert und leicht abgeändert. Auf dieser Route werden keine Aufstiegshilfen verwendet und nur wenig Zug und Bus. Viel von der Planung 2011, Logistik Übernachtung, konnte übernommen werden. Christian bereitete noch ein Track für das GPS vor und es konnte losgehen.
Ausrüstung Skitransalp:
Skitourenausrüstung z. B. Andreas Air Bag Rucksack, Breite Tourenski, Leichttourenbindung, Felle, Tourenjacke, Tourenhose, Fliespulli, Daunenjacke, Handschuhe (dick, dünne, Über) Biwacksack, Lawinenausrüstung (Sonde, Schaufel, LVS), Harscheisen, Kleidung Hütte (dünne Hose, Longshirt, socken), Essen (Riegel für ca. 7 Tage, Brot käse wurst für 2 Tage, Schokolade, Früchte), 2 Liter Getränke, Sonnenbrille, Sonnencreme, Tuch, Taschenmesser, Karten, Toilettbeutel, Handy, Kamera Canón Powershot G11, Go Pro Hero 2
z. B. Christian zusätzlich oder anders Softshell statt Tourenjacke, GPS, Erste Hilfe Set, Kamera, Ladegerät
Etappe 1-2: Gletscherausrüstung (Seil, Klettergurt, Repschnüre, HMS Karabiner, Pickel, Steigeisen)
Anfahrt: Wir (Nico, Christian, Andreas) fuhren wie Anfahrt beschrieben ins Val Malenco zum Lago di Campo Moro. Nico blieb am Lago auf der Hütte und fuhr am nächsten Tag nach Maria Sils.
Die Tour:
Etappe 1-2 Andreas, Christian
Etappe 3-6 Andreas, Christian, Nico
Etappe 9-11 Andreas, Christian, Volker
Wir starteten am 10.03.2012 um ca. 13 Uhr bei sehr gutem Wetter am Lago die Campo Moro schwer bepackt zur Marinellihütte.
Etappe 1: Ein Harter Aufstieg durch das zusätzliche Gepäck (Gletscherausrüstung) zur Marinellihütte. Um 17 Uhr hatten wir noch den Hüttenhang vor uns. Mit den letzten Sonnenstrahlen gruben wir uns in die Hütte. Leider nur noch minimal Feuerholz im Großformat und eine Säge. Wir schufteten bis 22 Uhr für Essen und Trinken.
Etappe 2: Gletscher ohne Spalten bis zur Fex Scharte. Leider war der Piz Tremoggia in Wolken und wir fuhren die sehr schwer zu findende Abfahrt ins Val Fex ab. Bei dieser Abfahrt bewahrte mich mein Schutzengel vor bösen folgen. Sils Maria erreichten wir nach langem herauslaufen gegen den Nordföhn aus dem Fex Tal.
Etappe 3: Mit dem Bus zum Julierpass. Im Nebel zogen wir los ins Val d`Agnel. Ab späten Vormittag waren wir über den Wolken und konnten die geschliefenen Wolken und den Aufstieg genießen. Es waren viele Skitourengeher unterwegs. An Scharte d`Agnel weht sehr starker Wind. Die Abfahrt zur Hütte (Jenatsch) war vom Schnee eher bescheiden.
Etappe 4: Von der Hütte ging es bei strahlendem Sonnenschein Richtung Fuorcla Laviner. Bei den guten Bedingungen konnten wir auch noch auf den Piz Laviner steigen und das enorme Panorama genießen. Die Abfahrt in Val Mulix war grandios. Die Rodelbahn konnten wir geschwind bis nach Bergün heizen und im schönen Kurhotel nächtigen.
Etappe 5: Weiterhin gutes Wetter und hervorragende Lawinenverhältnisse. Gemütlich ging es Richtung Keschütte den langen Anstieg durch das Val Tours. Mancher kam an seine Grenzen mit den gegangen Hm.
Etappe 6: Verhältnisse weiterhin sehr gut. Zuerst das Val Funtauna hinunter dann der Aufstieg zur Fuorcla Vallorgia. Keine Leute hier nur 2 Bekannte von der Keschhütte. Über den Vadret da Grialetsch ging es zur Fuorcla da Sarsura. An Unendliche Weiten, tiefe Stille und grandiose Blicke konnten wir uns erfreuen. Mit einer schönen Abfahrt ging es durch das Val Sarsura wieder ins Engadin. Mit Auto, Bahn und Bus kamen wir in das ursprüngliche Guarda.
Etappe 7: Nico hatte uns verlassen. Zeitig erreichten wir durch das Val Toui die Touihütte. Nach einer kurzen Pause an der Hütte, zum Glück ohne Hüttenwirten, stiegen wir zur Urezzas Scharte durch die heiße Südseite auf. Oben konnten wir nach einer windigen Pause noch die Hintere Jamspitz besteigen. Über den Jamtalferner ging es zur Jamtalhütte. Nach einer bisher sehr einsamen gemütlichen Tour kamen wir im Massenbetrieb an.
Etappe 8: Wir gingen entgegen der Masse Richtung Kronenjoch und bogen links auf hartem Schnee zur Schnapfenspitze ab. Durch eine sehr steile Rinne gegenüber des Fluchthorns erreichten wir die Scharte und konnten die Schnapfenspitze zu Fuß besteigen. Es gab heute die ersten Schleierwolken seit Tagen. Die Abfahrt durchs mittlere Schnapflkuchl ins Jamtal war sehr schön. Nach Galtür lief es sehr gut um von dort mit dem Bus nach Ischgl zu gelangen.
Etappe 9: Volker ist ab heute bis Oberstdorf dabei. Das Wetter soll von Süden her schlechter werden. Auch mit dieser Aussicht war ich froh Ischgl verlassen zu können. Ein fürchterlicher Halli Galli Apre Ski Ort. Wieder auf hartem Schnee ging es ins Madleintal hinein. Das Wetter hielt und wir konnten über die Doppelseescharte ins Moostal gelangen. Am Stausee vorbei in Skigebiet Rendlspitz und nach St. Anton.
Etappe 10: Zum ersten Mal schlechtes Wetter, es hatte 10 cm geschneit und der Himmel war immernoch Wolken verhangen. Gemütlich ging es durch den Wald zur Leutkirchner Hütte. Die Steilstufe unterhalb des Jochmäder war etwas schwieriger aber wir kamen gut im Nebel an der Hütte an und konnten den Notwinterraum zur Brotzeit nutzen. Gut das von der anderen Seite schon jemand gespurt hatte, so mussten wir das lange Tal Richtung Kaisers nicht nur schieben.
Am nächsten Tag war Ruhetag im Alphof in Kienberg im Kaiserstal. Das Wetter war gut aber wir konnten Kraft tanken für die letzte Etappe
Etappe 11: Früh gingen wir vom Lechtal ins Hochalptal los. Wild durch den Wald gelangten wir bald auf eisigen Hängen ins Wiesleskar. Dort entschieden wir uns auf das Hohes Licht zu gehen, ein würdiger Abschluß der Tour. Vorsichtig erklommen wir den Gipfel bei wieder guten Wetter- und Lawinenverhältnissen. Für die Abfahrt ins Tal waren wir eigentlich recht spät dran. Es ging über die große Steinscharte und Rappenseehütte ins Rappenalpental. Jetzt noch rausschieben, gehen und skaten bis zur Fellhornbahn. Oberstdorf geschafft.
Statistik:
Start | Ziel | HM | KM |
Campo Moro | Marinellihütte | 1100 | 9.4 |
Marinellihütte | Sils | 900 | 23.9 |
Sils | Jenatschhütte | 920 | 8.8 |
Jenatschhütte | Bergün | 610 | 15.5 |
Bergün | Keschhütte | 1300 | 12.6 |
Keschhütte | Guarda | 1050 | 22.1 |
Guarda | Jamtalhütte | 1650 | 17.1 |
Jamtalhütte | Ischgl | 1075 | 17.6 |
Ischgl | St. Anton | 1510 | 17.6 |
St. Anton | Kienberg | 1120 | 17.1 |
Kienberg | Oberstdorf | 1700 | 24.6 |
Mittelwert | 1176 | 16.9 | |
Summe | 12935 | 186.3 |
Vielen Dank das ich diese wunderschöne Tour bei besten Verhältnissen erleben durfte. Ich bin glücklich darüber das alle zufrieden und gesund angekommen sind.
Gerne würde ich auch andere Teilhaben lassen an dieser schönen Tour. Ich würde mich freuen einen Lichtbildervortrag/Multimediavortrag halten zu können. Wer also Tipps oder Interesse hat wo, im Süddeutschen Raum und Tirol, dies möglich ist, bitte mir Bescheid geben. Danke.
Alle Bilder wurden von Andreas und Christian gemacht. Alle Rechte der Fotos liegen bei Andreas und Christian.
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