Hinter dem Heuberig ist vor dem Heuberig..unterwegs in den Muotithaler Wildiheuerplanggen..


Publiziert von MaeNi , 22. November 2011 um 19:21.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:20 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Nördliche Muotataler Alpen   CH-SZ 

Täglich haben wir sie vor Augen die Heuberigkette..mit Forstberg und natürlich auch den Wildiheuerplanggen, die seit dem Film Das Erbe der Bergler von Erich Langjahr vielen ein Begriff sind.

Während früher das Wildiheu noch ein wichtiges Gut für die Winterfütterung des Viehs war, wird es heute nur noch von einigen wenigen aus Verbundenheit zu dieser Tradition gemäht und eingebracht. So steigen jedes Jahr am 1. August die Wildiheuer zum Heuberig hoch, um das Heu nach alter Väter Sitte zu ernten. 

Wir persönlich gehen nicht ins Wildheu..keine Familientradition..trotzdem steigen wir immer wieder mal zu den Wildheuerplanggen hoch...einfach weil es dort oben so schön ist...und derzeit ist alles so trocken, dass die Begehung des Tobels bei Horgrasen "gut" machbar ist. Wobei dort wirklich Vorsicht geboten ist, denn die Steinschlag-Gefahr ist doch beachtlich und scheint von Mal zu Mal schlimmer zu werden. Auch die stotzigen Hänge am Heuberig sind gut begehbar..Achtung aber auf dem langen dürren Herbstgras..das kann auch ganz schön rutschig sein...und je nach dem wo eine Rutschpartie am Heuberig beginnt, kann das unschön enden!

Nun aber zu unserer Tour:
Zu den Hüttli am Hinter Heuberig sind wir über das besagte Tobel oberhalb Horgrasen aufgestiegen. Hier ist die Orientierung und Wegfindung soweit kein Problem. Dann aber weiter zum Mürlenloch...wer hier nicht in etwa weiss, wo sich das Loch befindet, der dürfte einige Mühe haben es zu finden...
Am besten steigt man ab den Hütten direkt auf dem Grasrücken so weit wie möglich hoch, bis man auf einen recht gut sichtbaren Schafpfad trifft. Diesem entlang gehts bis zu einem grasig-schuttigen Geländerücken. Hat man diesen erreicht, geht's um eine markante Felsnase herum und irgendwo dahinter entdeckt man eine kleine, aber markante Auftstiegsrinne, die einem die Richtung weist. Weiter über grasig-felsiges Gelände bis zu einem ersten Fixseil und einem Felszahn. Hat man den Zahn erstmal erreicht, hat man auch das Mürlenloch gefunden.

Jetzt aber ab ins Loch...und auf der anderen Seite wieder raus..von hier aus steigt man ziemlich direkt über Schrofengelände hoch, bis man rechtshaltend auf den Grasgrat gelangt, der einem über ganz ordentliche Tritte zum Ausstieg und damit auf die First leitet.

So, und jetzt gönnen wir uns aber eine ausgiebige Pause bei Speis und Trank auf dem Gross Sternen, bevor es beim Bänkli nach dem Klein Sternen zum Tritt hinunter geht. Hier weisen blaue Markierungen und auch einige Fixseile den Weg.

Nun könnte man wieder durch das Tobel nach Horgrasen absteigen..wäre sicher die kürzere Variante, um ins Tal zu gelangen. Aber eben auch steinschlägig...deshalb sind wir heute über den Vorder Heuberig ins Tal abgestiegen. Vom Tritt aus führen auch hier Schafpfade zur Schafegg, von welcher aus der Weg talwärts in die Sperlen führt.  Um den Zustieg zum Weg möglichst angenehm zu gestalten, überschreitet man den Bachlauf möglichst weit oben..denn im unteren Teil, wo der Weg den Bach kreuzt (Bach beim "e" von Schafegg) wird's auf einigen Meter ziemlich steil und mühsam. Hat man den Weg aber erreicht, gehts durch schönen Buchenwald wieder zurück ins Tal und zum kühlen Bier im Haselbach, wo wir diese wunderbare Tour beim Plaudern mit Bekannten ausklingen lassen konnten.

Fazit:
Eine wirklich tolle, aber auch anspruchsvolle Bergtour im steilen Gelände des Heuberig. Derzeit ist alles trocken und sehr gut begehbar. Wie bereits erwähnt, ist im Tobel zum Hinter Heuberig äusserte Vorsicht wegen des latenten Steinschlags geboten. Die zerrissenen Stahlseile sind stumme Zeugen dafür...Auf dem Weg zum Mürlenloch sollten die Hänge oberhalb auch immer im Auge behalten werden, denn hier können ab und an Steinböcke und Gemsen Steine zu Tale schicken. Aufmerksamkeit beim Gehen verlangt auch das lange, trockene Herbstgras..dieses kann nämlich eine Rutschbahn sondergleichen werden und die Tour würde ein unschönes Ende nehmen.

Tourengänger: MaeNi


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Kommentare (3)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 22. November 2011 um 21:37
> Aufmerksamkeit beim Gehen verlangt auch das lange, trockene Herbstgras ...

trockenes herbstlaub auf noch trockenerem geröll ist auch eine interessante unterlage ...

bericht folgt.

MaeNi hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. November 2011 um 07:57
Ja...das tönt doch sehr lebhaft...war auch bei uns im Abstieg durch den Wald an einigen Stellen nicht zu unterschätzen..

CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 1. Dezember 2011 um 14:28
An Euren Bildern kann man erkennen, wie mühsam und gefährlich Wildheuen war....


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