Damülser Berge (Teil2) - Klippern 2066 m


Publiziert von Jackthepot , 9. November 2011 um 21:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 5 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Parkplatz Gasthof Edelweiß - Mittlere Argenalpe - Damülser Mittagspitze - Wannenkopf - Gungern (Ost-/Westgipfel) - Mittlere Argenalpe - Klippern - Gh. Edelweiß
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bregenzer Wald Bundesstrasse B200 - in Au rechts ab Richtung Damüls (B193) - nach ca. 3km (Postautohaltestelle/Marterl) scharf rechts abbiegen - ca. 2,5km bergauf über teils geteerten, teils schottrigen Weg bis zum Parkplatz beim gasthof Edelweiß.
Kartennummer:Kompass Nr. 2 Bregenzer Wald / Westallgäu

Vor 2 Wochen habe ich mir die (nord-)östlichen Gipfel im Kamm der Damülser Berge vorgenommen, den ich eigentlich vom Damülser Horn bis zum Klipperen überschreiten wollte. Am Gungern Ostgipfel endet die Überschreitung - weil mir der Weiterweg über den ausgesetzten, scharfen Grat im Alleingang zu gefährlich erschien. Heute nutze ich also den angekündigten Föhn, um für die Hikrs die letzte weiße Stelle auf diesem Kamm zu erkunden [aus (0) mach (1) ]. Der Klippern (ursprünglich: Klipperen) ist der höchste Gipfel in der östlichen Kette der Damülser Berge. Meine beiden vierbeinigen Bergkameraden waren diesmal auch mit von der Partie.
Der Aufstieg: Vom Ausgangspunkt -dem Parkplatz Gsthf. Edelweiß- geht's erst gemütlich auf einem Almfahrweg zur Oberen Alpe, dort dann links weg auf ein Weglein in Richtung (Süden) in die immer steiler werdende Bergflanke zwischen Klippern und Korbschroffen. Zuerst über wenig steile Almwiesen später durch Buschwerk in vielen immer steiler werdenden Serpentinen zur Geländekante empor. Die Schneereste die ich letztes Mal vorfand waren zumeist schon weggetaut.
Schließlich auf der Geländekante angekommen, beginnen abrupt sanfte, grüne Matten und erstmalig war ich einem lauen Föhnwind ausgesetzt Ich beschloss zuerst nach links auf den Korbschrofen"gipfel" zu gehen - naja zumindest den höchsten Punkt dieser nach Osten schroff abbrechenden 1km langen Felswand zu erklimmen. Von dort wieder zurück. Der markierte Weg führt nun auf die SO Flanke des Klippern zu über das Bächlein hinweg in einen Sattel (ca. 1860m). Um die gewonnenen Höhenmeter nicht zu verlieren folgte ich nach rechts leicht bergauf recht deutlichen Pfadspuren, die definitiv nicht von Kühen stammen konnten, in die steile Gras- und Schuttflanke in die Ostflanke des Klippern hinein. (Der normale, markierte Wanderweg halb links wieder bergab zur Mittelargenalpe). Erwartungsgemäß war schon bald war von Wegspuren nichts mehr zu sehen. So stieg ich immer leicht aufwärts, ein paar Schotterrinnen querend auf die deutliche mit Fichten bestandene Geländekante zu, nennen wir es einmal Klippern SO-Grat. Die Flanke wurde immer steiler, das Geröll immer bröseliger, das Hangqueren im schwieriger. Folglich stieg ich nun in direkter Linie nach oben bis direkt an die Felswand, wo sich ein ca. 30-50cm breiter, ebener Absatz befand den man nun (vorsichtig) aber echt einfacher entlang gehen konnte. Ein rostiger Stacheldrahtzaun bildete das letzte zu überwindende Hindernis und ich stand in der noch steileren, grasigen Südflanke des Klippern.
Wie nun weiter? Von oben herab war die Grasflanke von sehr steilen Felsriegel begrenzt der kaum ein durchkommen zuließ und darüber ein undurchdringliches, lückenloses Bergkieferngeflecht. Nur wenig höher und direkt gegenüber schien sowohl der Felsriegel, als auch das Latschengeflecht eine begehbare Lücke zu bieten. Ich querte hinüber und tatsächlich. Die Hunde fanden einen Weg über sehr, sehr steiles Gras hinauf zu der Lücke zwischen den Kiefern. Leider bot das steile Gras meinen Schuhen keinen Halt mehr - ich musste also in den Felsriegel ausweichen und kletterte den gut gestuften, aber teils mit feinsten Bröseln überzogenen ca. 10m hohen Fels nach oben ( I+ ). Die Freude meiner Hunde war groß, dass ich es auch zu ihnen hinaufgeschafft hatte. Die Lücke im Latschendickicht erwies sich als Glückstreffer, ein breiter Grasstreifen leitete durch das sonst undurchdringliche Astgeflecht. Nur eine Bergkiefer verwehrte den freien Zutritt in eine scheinbar endlose von oben herabkommende steile Grasrinne (sieht man auch auf Google)...was mir einige blutende Kratzer am Arm einbrachte. Doch nun ist der Weg frei -steil geht's die Grasrinne nach oben, bald bleibt der Latschengürtel zurück und es öffnet sich eine weite baumlose Grasfläche. Der Hang wird flacher ich wende mich nach rechts zum Südostgrat auf diesem auf Pfadspuren bis zum Gipfel.
Für den Abstieg wählte ich einen anderen Weg und ging in westliche Richtung an der Kante der 500m tief abbrechenden Nordwände entlang, um mir weiter unten den Verbindungsgrat zum Gungern anzusehen. Der Anblick der teilweise senkrechten Felszacken bestätigte meine damalige Entscheidung, die Überschreitung wohl lieber nicht zu versuchen. Der weitere Abstieg verläuft direkt in südliche Richtung über 2 flachere Böden wird jedoch immer steiler. Der dichte Fichtenwald erzwingt das Auswichen in eine grasige, steile Bachrinne. Weiter unten geht's auf Wegspuren in den Wald hinein (nach links aus der Rinne raus) und endet schließlich auf einer flachen Almwiese, wo man auf den regulären Wanderweg zur Mittelargenalpe trifft. Dieser führt nun zunächst ostwärts leicht bergauf und wendet sich direkt oberhalb des Dachs der großen Sackalpe nach Norden um den Berg herum, weiter aufwärts bis man wieder den oben erwähnten Sattel (1860m) erreicht. Hier schließt sich die Runde auf bekannten Pfad hinunter zur Gasthaus Edelweiß und zurück zum Parkplatz.

Resumé: wer's bequemer im Aufstieg haben will, sollte besser die ca. 100m Höhenverlust ab Sattel in Kauf nehmen und bis oberhalb der Sackalpe auf dem guten Wanderweg absteigen. Dort dann (kurz bevor man den Wald erreicht - einzeln stehende Fichte mit rot-weißer Wegmarkierung und Holzverschlag) frei wählbar den Berghang nach oben, durch den Wald und den Latschengürtel auf die grasigen Böden bis zum Gipfel. Ich glaube ich würde es das nächste Mal so machen ... oder doch nicht? ;-))

Tourengänger: Jackthepot
Communities: Bregenzerwald


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 13. November 2011 um 15:38
noch ein Tourentipp - wir hätten uns dieses Gebiet schon lange vorgenommen - vielleicht im Spätfrühling 2012 ...

lg Felix


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