Irrwege am Brüggler


Publiziert von ossi , 2. November 2011 um 13:34.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:22 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P im Schwändital
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:1:25000 Linthebene

 
 
Kontraste zwischen Süd- und Nordflanken. Die kompakte Brüggler-Südflanke –schneefrei und beinahe mediterran- bietet neben den bekannten Kletterrouten einen grasig-felsigen Wandteil mit Entdeckungspotential für Freunde des cleanen Climbings: Mit ihren vielen Legföhren bietet sie vermutlich gute Gelegenheiten, um Sicherungen zu legen. Ein Durchstieg war mir leider vergönnt.
 
Versuch Südsporn am Brüggler (T6…): Hmmm, das sah eigentlich am Einstieg alles irgendwie logisch und halbwegs einfach aus. Meine ursprüngliche Sorge, die Tour könne es gar nicht in den T6-Bereich schaffen, hat sich nach spätestens fünf Metern verflüchtigt: Die von Grasbändern und Legföhren durchzogene Südwand des Brügglers, gleich westlich an die kompakte Wand mit den Kletterrouten sich anschliessend (wo der Weg an die Wand stösst), erforderte bereits nach einigen Metern beherzte Kletterzüge. Nachdem ich in einer guten halben Stunde gerade mal 30 HM geschafft hatte und vor einer geschätzten Ver-Stelle herumtänzelte, obsiegte die Vernunft: Rückzug.
 
Die Legföhren-Rückzugstechnik hatte ich zuhause geübt, während filius seine Mittagspause hielt. Im Feldversuch gestaltete sich dann alles etwas aufregender, geklappt hat es offensichtlich trotzdem.
 
"Gämschiband" (T5): Wer dem Normalweg der Wand entlang folgt, dem fällt bald ein recht breites Grasband auf; es zieht aufwärts haltend in die Südwand hinein und erlaubt weiter oben den Ausstieg auf den Grat. Den Spuren nach zu urteilen scheinen Gämsen, vermutlich auch der distinguierte Local, diesen Aufstieg zu benutzen. Das Band ist leicht begehbar, ein kurzer Aufschwung in solidem Fels verlangt etwas Handeinsatz. Anschliessend über eine Wiese und den Normalweg auf den Gipfel.
 
Versuch Traverse Brüggler-Wänifurggel: Im Sommer T4, bei Nässe und Schnee gemäss PStraubs Führer heikel. Ich dachte zuerst, diese Aussagen würden nur für Westschweizer gelten. War leider nicht so. Der frisch gefallene Schnee war natürlich längst noch nicht verfirnt und lag auf niedergetretenem, nassem Gras auf. Einige Zeit versuchte ich mein Glück mit dem Pickel, ein kurzes Wegstück legte ich unter einem Felsband dank guter Griffe recht schnell zurück. Bald schon wurde aber klar, dass die Wänifurggel nur mit viel Mühe, Fluchen und recht heiklem Geturne erreicht würde (T6??). Deshalb abermals Rückzug auf den Brüggler Gipfel und von da auf dem Normalweg ins Schwändital zurück.
 
Fazit: Tourentechnisch ging fast alles den Bach runter. Sehr schön und lohnend ist das oben genannte Band, eine attraktive Aufstiegsvariante auf den Brüggler. Bei einer Selbstrettung sollte man den Kopf bei der Sache haben.

Tourengänger: ossi
Communities: T6


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Zaza hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2011 um 14:00
Mobbing gegen Westschweizer, das ist skandalös, eine Frechheit! Ich verlange ein sofortiges Verfahren in der Konflikt-Community gegen diesen Ossi ;-)

ossi hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. November 2011 um 16:01
Tut mir AUFRICHTIG leid.


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