Dejenstock (2021m) - Mättlistock (1910m) - Twiren (1774m)


Publiziert von Bergamotte , 17. Oktober 2011 um 15:48.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:15 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1475 m
Abstieg: 1475 m
Kartennummer:1153 (Klöntal)

Das Klöntal ist mir diesen Sommer so richtig ans Herz gewachsen. Die Gipfel auf dessen Nordseite sind weder allzu hoch noch allzu schwierig, bieten aber grossartiges Panorama - ideale Gefilde also, um Überraschungen mit unberechenbaren Schneeresten zu umgehen.

Parkiert werden kann an der Seestrasse kurz nach Vorder Ruestelchopf, direkt beim Beginn des Wanderweges. Der signalisierte und markierte Weg führt mich relativ steil nach Ober Herberig (1139m), wo ich die Nebeldecke durchstosse - immer wieder ein erhabener Moment. Über Schwämmli und Lochstafel (1539m) erreiche ich schlussendlich Schiterböden, den Sattel zwischen Dejen- und Mättlistock.

Von hier steige ich über die Nordwestflanke Richtung Dejenstock hoch. Ein schwacher Pfad wäre vorhanden - unter der Schneedecke jedoch nicht zu erkennen. Das Gelände ist hier äusserst steil, bei Nässe zweifellos kein Vergnügen. Ausgesetzt ist man jedoch nur an einer kurzen Stelle, die sich unterhalb des felsigen Vorgipfels befindet. Hier ist Ausrutschen verboten. Nachdem ich dem markanten Vorgipfel einen kurzen Besuch abgestattet habe, erreiche ich anschliessend den sanften Grasgipfel des Dejenstock (2021m). Der Ausblick auf Klöntalersee, Glärnisch, Oberseegipfel ist grosses Kino.

Beim Abstieg über die gleiche Route bereue ich, nicht über R. 186 aufgestiegen zu sein, welche direkt durch die Südflanke hochführt. Wieder unten im Sattel ersteige ich - etwas in die Nordflanke ausholend - über grosse Restschneefelder (aber unschwierig) den Mättlistock (1910m), T3. Hier geniesst man einen schönen Blick auf die eindrückliche Westflanke des Dejenstock, Zeit für die grosse Mittagspause.

Grösstenteils dem Grat folgend geht's weiter Richtung Twiren, dem unscheinbarsten, aber giftigsten Gipfel des Tages. Mindestens ein Mal muss aber in die Nordflanke ausgewichen werden. Vorübergehend weisen sogar blaue Punkte/Pfeile den Weg durch den Karst. Ab dem Sattel vor P. 1885 - einem unübersehbaren Felszacken - führt ein schwacher Weg durch die Südflanke, alles dem mächtigen Felsband entlang. Leider haben die Restschneefelder nun wieder stark zugenommen.

Durch ein namenloses Tälein - vorbei am Felsklotz P. 1852 - steige ich zunächst einige Höhenmeter ab, um dann  zum Sattel (P. 1730) zwischen P. 1852 und Twiren aufzusteigen. Diesen erkraxle ich über dessen Nordwestflanke, wobei ich selten so mühsame 40Hm zurückgelegt habe: völlig zerklüfteter Karst, metertiefe Spalten, mit Moos und Nadelwald verwachsen, schneebedeckt (T4+). Ich bin froh, als ich schlussendlich den "Gipfel" des Twiren (1774m) erreiche. Von hier geniesst man den vermutlich schönsten Blick auf Mutteri- und Redertenstock.

Auf dem Gipfel erkenne ich, dass es auch einfacher geht. So kann ab dem Sattel  (P. 1730) über ein Grasband - den Zaunpfählen folgend - in die Felswand des Twiren traversiert werden (auf der LK gut zu erkennen). Dort, wo die Zaunpfäule aufhören, kraxelt man über eine Runse und eine Karstplatte in wenigen Minuten auf den Grat, wenig östlich des Gipfels (T4). Ich wähle diese Variante im Abstieg.

Gemäss LK könnte man nun über Sammetboden direkt nach Ober Stafel (1592m) absteigen. Doch das Gelände dort ist so vergandet und unübersichtlich, dass ich lieber nochmals die wenigen Höhenmeter durch das Täli in Kauf nehme, um von dort dem Weg entlang die Alp zu erreichen. Der Weiterweg nach Unter Stafel (1260m) ist kein Hexerei mehr, auch wenn der nicht-markierte Weg teils in erbärmlichem Zustand ist und durch mehrere umgestürzte Bäume versperrt wird. Von hier erreich ich anschliessend in 15m Minuten den Ausgangspunkt am Klöntalersee.


Klöntal - Dejenstock  2:15
Dejenstock - Mättlistock  0:50
Mättlistock - Twiren  1:30
Twiren - Klöntal  1:40

Tourengänger: Bergamotte


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