Dejenstock Süd - Mättlistock Traverse


Publiziert von Delta Pro , 23. November 2014 um 17:59.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:23 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1410 m

Wunderschöne Herbsttour im Klöntal - fast schneefreies Alpinwandern in den Südflanken

Erstaunlicherweise will sich der Winter nicht einstellen in den Voralpen. Die beträchtlichen Schneemengen sind in den Südflanken schon wieder komplett weg - Alpinwandern bis auf 2000 Meter Ende November. Das gibt es nicht jedes Jahr. Und dazu noch bei Temperaturen wie sie (gefühlt) den ganzen Sommer über nie dagewesen sind.
Der Südaufstieg auf den Dejenstock ist eine Tour, die wie geschaffen für diese Verhältnisse ist. Ich kann mich meinen Vor-Hikrn nur anschiessen: Eine wunderschöne Route, einsame Landschaft, nicht zu schwierig, aber immer spannend. Bis zum Gipfel des Dejenstocks kam ich nie mit Schnee in Berührung. Bei der anschliessenden Traverse des Mättlistocks kam ich dann (beabsichtigt) doch noch etwas in den Winter. In der Kombination eine abwechslungsreiche, landschaftlich sehr lohnende Tour.


Start herbstlich spät (nach 10 Uhr) am Klöntalersee und auf dem Wanderweg zum Ober Herberig. Mit der Beschreibung von Polder im Hinterkopf findet man den Weiterweg ohne Probleme. Über der Alp den höchsten  Wiesenspickel hinauf. Dort geht gegen rechts ein erstaunlich deutlicher Weg ab. Diesem folgt man immer leicht rechts aufwärts haltend. Auch wenn er besonders im oberen Teil undeutlich wird, verliert man ihn nicht, wenn man achtsam genug ist. Auffanglinie ist der Kamm der gegen Pt 1646 hinaufzieht. Diesen erreiche ich bei ca. 1500 m.ü.M. und folge ihm immer steil aber problemlos (T4) zuerst durch duftende Tannenwälder und später durch trockene Herbstwiesen. Den markanten Felsturm (ca. 1840 m.ü.M.) umgeht man links und kann anschliessend seinen Gipfel einfach besteigen. Die Route wird jetzt etwas anspruchsvoller (T5). In einem kurzen Aufschwung muss kurz geklettert werden (exponiert, aber einfach). Auf die direkte Begehung des Risses zum Gipfel habe ich keine Lust (sieht echt steil aus) und quere durch ziemlich abschüssige Planggen nach links auf einen angenehmen Rücken. Auf diesem zum Gipfelgrat und dem kleinen, feinen Kreuz.

Abstieg auf der Normalroute, die den Vorgipfel auf einem etwas ausgesetzten, aber gut begehbaren Band in der Südflanke umgeht (T4). In nun teils bodenlosem Schnee in den Sattel und weiter gegen den Mättlistock. Um dem tiefen Schnee auszuweichen steige ich so bald wie möglich über den teils schneefreien NE-Grat auf (T4+). Weiter mit schönen Ausblicken über den Gipfelkamm des Mättlistocks. Der Abstieg in die folgende Scharte ist die Schlüsselstelle der Traverse: Entweder mit etwas Kletterei nordseitig (blaue Markeriungen), oder - momentan günstiger - über ein südexponiertes steiles Grasband (beides T4+). Der nächste Abschnitt durch ein eingeschneites Karrenfeld ist nicht besonders angenehm. Zum Glück kann ich Spuren vom Vortag folgen, welche das "Minenfeld" schon weitergehend entschärft haben. Durch eine liebliche und dennoch wilde Landschaft geht es zur idyllischen Alp Ober Stafel. Weiter über den nicht markierten Weg zum Unter Stafel und zurück zum Klöntaler See.  

Tourengänger: Delta


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