Federispitz 1867 m - aus dem Nebel an die Sonne


Publiziert von Ivo66 , 15. Oktober 2011 um 18:59.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:15 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge   CH-GL 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1480 m
Abstieg: 1480 m
Strecke:Ziegelbrücke - Grüt - Schwanten - Obernäten - Federigrat - Federispitz - Plättlispitz - Obernäten - Schwanten - Ziegelbrücke
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhof Ziegelbrücke. Gebührenpflichtige Parkplätze für PW (CHF 5.-- pro Tag).
Kartennummer:1:25'000 Linthebene und Walensee

Die Besteigung des Federispitzes haben wir uns lange aufgehoben; heute war der richtige Zeitpunkt gekommen, diesen Aussichtsberg zu erreichen, eine tolle Tour im Herbst (und vermutlich auch im Frühling bzw. Frühsommer). Die Anfahrt nach Ziegelbrücke verlief unter einer weit oben hängenden Hochnebeldecke, nichts deutete auf den sonnigen Tag hin, der vor uns liegen sollte. Wir mussten auch recht weit aufsteigen, bis endlich die Sonne durch den grauen Schleier zu erkennen war. Endlich, auf über 1200 m. ü. M., war es dann so weit und auf einen Schlag verwandelte sich die graue Landschaft in eine farbenfrohe Szenerie unter dem tiefblauen Herbsthimmel.

Der Federispitz ist ein schöner Aussichtsberg. Er schliesst sozusagen die herrliche Nagelfluhkette um den dominanten Speer gegen die flache Linthebene hin ab. Überrascht waren wir, wie wenig Leute hier unterwegs waren, um dem Nebel zu entfliehen. Dies mag daran liegen, dass eine Besteigung des Gipfels mit langen Zustiegen aus dem Tal verbunden ist. Schwierig ist die Bergwanderung hingegen nicht, aber wir hatten den Eindruck, dass die von uns gewählte Route wohl nicht sehr häufig begangen wird.

Eine Kuriosität erwartet die Gipfelstürmer ganz zuoberst: Das Gipfelkreuz (1865 m) befindet sich nämlich nicht auf dem höchsten Punkt. Dieser liegt einige Schritte weiter nördlich (1867 m) und ist auf einem schmalen, aber recht guten Pfad zuletzt in einer ziemlich steilen Grashalde zu erreichen. Wer diesen Abstecher auslässt, verpasst u. a. den Blick zum Säntis, der sich vom Gipfelkreuz gesehen, genau hinter dieser Erhebung versteckt.

Einmal mehr besonders beeindruckend war der Blick über das unendliche Nebelmeer, welches heute scheinbar ganz Europa nördlich der Alpen zudeckte. Aber auch sonst können alle die Alpengipfel, die vom Federispitz zu erkennen sind, nicht gezählt werden. Das Panorama reicht vom Speergebiet über den Alpstein, die Churfirsten bis ins Bündnerland. Dominant sind natürlich die nahe gelegenen Glarner Alpen, und wunderschön ist der Fernblick Richtung Innerschweiz mit den Mythen und dem Rigigebiet/Pilatus.

Sehr zu empfehlen ist auch der kurze Abstecher vom Gipfel zum tiefer gelegenen Plättlispitz. Er bietet einen hervorragenden Tiefblick auf den Walensee und das Glarner Haupttal.

Routenbeschreibung:

Ziegelbrücke - Grüt - Schwanten (T2)

Von den Parkplätzen nördlich des Bahnhofs folgt man dem Strässchen westwärts, vorbei an der Barriere und kurz der Landstrasse Richtung Schänis entlang. Sofort taucht der Wegweiser auf, welcher die Route durch den Wald Richtung "Grüt" anzeigt. Der Pfad wird in der Folge ziemlich wild und ist häufig mit grossen Steinen übersäht. Die Markierungen sind gut angebracht, meist an den Bäumen, ab und zu ist aber schon etwas Aufmerksamkeit angezeigt, da der Pfad am Boden nicht immer ganz deutlich ist.

Weiter oben folgt die Route während einigen Kehren einem geteerten Strässchen. Gleich bei der Alphütte von Grüt kann man das Strässchen verlassen und dem markierten Pfad gerade hinauf durch den Wald folgen (man erkennt vor dem Waldrand eine weiss-rot-weisse Markierung; ein Wegweiser fehlt an dieser Stelle).

Schliesslich erreicht man die Hütten von Schwanten - nach erneuter kurzer Benützung des asphaltierten Strässchens - auf undeutlichen, aber recht gut markierten Bergwegen.

Schwanten - Obernäten (T2)

Zum Teil recht steil geht es, den weiss-rot-weissen Markierungen folgend, weiter, meist durch Waldlichtungen. Bald erreicht man flacheres Gelände und die Hütte von Obernäten, die in einem Alpkessel, zwischen den beiden Graten, welche zum Federispitz führen, liegt.

Obernäten - Federigrat - Federispitz (T3)

Der Wegweiser auf dem Federigrat ist von der Alphütte deutlich sichtbar. Dort hinauf geht es nun, auf gutem Bergweg und nicht sehr steil. Der Schlussaufstieg erfolgt dann auf dem Grat, ab und zu in die Flanke ausweichend und kurz vor dem Gipfel auch mal ganz kurz ansatzweise ausgesetzt. Der höchste Punkt liegt auf der Erhebung nördlich des Gipfelkreuzes, wo ein schmaler, aber gut ausgetretener Pfad durch die steile Flanke hinaufführt.

Federispitz - Plättlispitz (T3)

Über den Grat folgt man dem markierten Bergweg zum Plättlispitz. Der Pfad ist an einer ganz kurzen Stelle leicht ausgesetzt und schmal.

Plättlispitz - Obernäten (T3) - Ziegelbrücke (T2)

Wir folgten weglos einer markanten Nagelfluhrippe nach einer Querung durch die Westflanke direkt hinunter zur Alphütte Obernäten und weiter auf unserer Aufstiegsroute hinunter nach Ziegelbrücke. Man könnte vom Plättlispitz auch weiter dem Grat absteigend folgen und später eine andere Route zum Ausgangspunkt wählen.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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