Überschreitung Südwestgrat-Speer-Nordwestkante-Mattstock
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Die Mattstock Nordwestkante: Seit Jahren schon lese ich die Routenbeschreibung auf der Bettkante sitzend und stelle mir vor, wie sich diese „ungebräuchliche Route über steile, feuchte Hänge (zit. aus dem SAC-Führer 1999) in Natura wohl anfühlen würde. Weder NW-Flanke noch NW-Kante machen –betrachtet man den Mattstock vom Speer aus- einen sonderlich einladenden Eindruck: Tausende Legföhren zieren die Flanken, dazwischen Grasbänder, überwachsene Schutthalden an der Basis: Klingt irgendwie nach Alpinwandern.
Speer über Südsporn-Südwestgrat (T4+ oder ev. T5-): Erstaunlicherweise fand ich bisher keine einzige Beschreibung einer Begehung der eleganten Kante, die von Unterchäseren hochzieht bis zum Verbindungsgrat Grappenhorn-Speer. Die Linie ist völlig logisch und sieht nicht mal besonders anspruchsvoll aus.
Tatsächlich: Abgesehen von ein paar Wildspuren findet man keine Trittspuren, obwohl man von Unterchäseren bis zum oben erwähnten Verbindungsgrat immer der Kante folgen kann: Meistens bewegt man sich in der T4-Zone, ganz kurze Passagen können vielleicht mit T5- bezeichnet werden. Neben unzähligen Ameisenhaufen bietet der Aufstieg über diese Kante –nennen wir sie Speer Südsporn- schöne Aussichten ins Mittelland und hinüber zum Mattstock.
Anschliessend folgt man auf durchgehender Wegspur dem Südwestgrat zum Speer. Die Strecke möchte ich durchgehend als T4 bezeichnen, einzelne plattige Passagen auf botanikfreier Nagelfluh verdienen ganz knapp die Bewertung T5-: Insgesamt eine ausserordentlich reizvolle Unternehmung.
Mattstock Nordwestkante (T6, II): Eigentlich NW-Flanke, die Kante kommt man höchstens mit der Bohrmaschine hoch. Start auf der Mättler Höhi zwischen Speer und Mattstock. Man steuert die Kante an, die von Pkt. 1803 steil auf die Mättler Höhi abfällt und umgeht diese nach Süden ausweichend. Man gelangt südlich der Kante in eine breite Runse, die den Aufstieg zu Pkt. 1803 erlaubt: Die Runse ist sehr steil. Ich wähle für meinen Aufstieg zuerst eine Rinne und steige dann in der Mitte der Runse in der am stärksten von Legföhren bewachsenen Zone auf: Die freundlichen Föhrenäste bieten zwar zuverlässigen Halt, das felsige Grasgelände ist aber ausserordentlich steil (gut 60° an den steilsten Stellen).
Bei Punkt 1803 angelangt, folgt man unmittelbar unter dem Felsband einem deutlichen Gamswechsel nach Südwesten: Zuerst wird ein wenig ausgeprägter Sporn gequert, dann ein deutlich Ausgeprägter. Genau auf dem dritten Sporn (auch deutlich ausgeprägt) hält man an und überwindet das Felsband über eine etwas brüchige kurze Felsstufe. Bald schon hat man die ersten soliden Legföhrenäste in den Krallen und turnt nunmehr einigermassen absturzsicher, aber ausserordentlich mühsam über Abermillionen von Ästen und Tannennadeln durch den Legföhrenurwald, bis man auf flacheres, offeneres Gelände gelangt.
Der Weg über dieses offenere Gelände lässt einige Aufstiegsvarianten zu. Ich steuere die grosse Nase an und gewinne den Mattstock Südwestgrat, indem ich eine felsige Rinne gleich rechts (südlich) der grossen Nase zum Aufstieg benutze (II+). Vermutlich kommt man aber auch ohne grosse Kletterei auf den Grat.
Die Routenbeschreibung aus dem SAC-Führer (1999) passt nicht genau zur entsprechenden Abbildung im gleichen Buch. Und obwohl die grobe Linie stimmt, so wollen weder Beschreibung, noch Abbildung genau mit der Realität übereinstimmen: Ich hielt mich im Gelände an oben beschriebene Linie, die mir dem Augenschein nach am Logischsten und auch am Einfachsten schien. Jedenfalls hat es so geklappt, auch wenn man diese Tour sicher nicht als Einstiegstour ins T6-Wandern betrachten soll und gehörig Spass zu haben braucht am Durchqueren widerspenstiger Legföhrensträucher.
Fazit: Wer bald an einem Schönheitscontest teilnimmt, sollte vor der Begehung besser Arme und Beine bedecken; schöner wird man auf der Tour sicher nicht.
Speer über Südsporn-Südwestgrat (T4+ oder ev. T5-): Erstaunlicherweise fand ich bisher keine einzige Beschreibung einer Begehung der eleganten Kante, die von Unterchäseren hochzieht bis zum Verbindungsgrat Grappenhorn-Speer. Die Linie ist völlig logisch und sieht nicht mal besonders anspruchsvoll aus.
Tatsächlich: Abgesehen von ein paar Wildspuren findet man keine Trittspuren, obwohl man von Unterchäseren bis zum oben erwähnten Verbindungsgrat immer der Kante folgen kann: Meistens bewegt man sich in der T4-Zone, ganz kurze Passagen können vielleicht mit T5- bezeichnet werden. Neben unzähligen Ameisenhaufen bietet der Aufstieg über diese Kante –nennen wir sie Speer Südsporn- schöne Aussichten ins Mittelland und hinüber zum Mattstock.
Anschliessend folgt man auf durchgehender Wegspur dem Südwestgrat zum Speer. Die Strecke möchte ich durchgehend als T4 bezeichnen, einzelne plattige Passagen auf botanikfreier Nagelfluh verdienen ganz knapp die Bewertung T5-: Insgesamt eine ausserordentlich reizvolle Unternehmung.
Mattstock Nordwestkante (T6, II): Eigentlich NW-Flanke, die Kante kommt man höchstens mit der Bohrmaschine hoch. Start auf der Mättler Höhi zwischen Speer und Mattstock. Man steuert die Kante an, die von Pkt. 1803 steil auf die Mättler Höhi abfällt und umgeht diese nach Süden ausweichend. Man gelangt südlich der Kante in eine breite Runse, die den Aufstieg zu Pkt. 1803 erlaubt: Die Runse ist sehr steil. Ich wähle für meinen Aufstieg zuerst eine Rinne und steige dann in der Mitte der Runse in der am stärksten von Legföhren bewachsenen Zone auf: Die freundlichen Föhrenäste bieten zwar zuverlässigen Halt, das felsige Grasgelände ist aber ausserordentlich steil (gut 60° an den steilsten Stellen).
Bei Punkt 1803 angelangt, folgt man unmittelbar unter dem Felsband einem deutlichen Gamswechsel nach Südwesten: Zuerst wird ein wenig ausgeprägter Sporn gequert, dann ein deutlich Ausgeprägter. Genau auf dem dritten Sporn (auch deutlich ausgeprägt) hält man an und überwindet das Felsband über eine etwas brüchige kurze Felsstufe. Bald schon hat man die ersten soliden Legföhrenäste in den Krallen und turnt nunmehr einigermassen absturzsicher, aber ausserordentlich mühsam über Abermillionen von Ästen und Tannennadeln durch den Legföhrenurwald, bis man auf flacheres, offeneres Gelände gelangt.
Der Weg über dieses offenere Gelände lässt einige Aufstiegsvarianten zu. Ich steuere die grosse Nase an und gewinne den Mattstock Südwestgrat, indem ich eine felsige Rinne gleich rechts (südlich) der grossen Nase zum Aufstieg benutze (II+). Vermutlich kommt man aber auch ohne grosse Kletterei auf den Grat.
Die Routenbeschreibung aus dem SAC-Führer (1999) passt nicht genau zur entsprechenden Abbildung im gleichen Buch. Und obwohl die grobe Linie stimmt, so wollen weder Beschreibung, noch Abbildung genau mit der Realität übereinstimmen: Ich hielt mich im Gelände an oben beschriebene Linie, die mir dem Augenschein nach am Logischsten und auch am Einfachsten schien. Jedenfalls hat es so geklappt, auch wenn man diese Tour sicher nicht als Einstiegstour ins T6-Wandern betrachten soll und gehörig Spass zu haben braucht am Durchqueren widerspenstiger Legföhrensträucher.
Fazit: Wer bald an einem Schönheitscontest teilnimmt, sollte vor der Begehung besser Arme und Beine bedecken; schöner wird man auf der Tour sicher nicht.
Tourengänger:
ossi

Communities: T6
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Kommentare (3)