Mattstock 1935m, Flügenspitz 1740m, Speer 1950m, Grappenhorn 1741m, von Amden nach Schänis
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Ende November ziehen wir von Horgen ins Zürcher Weinland. Höchste Zeit also dem sehr nahe gelegenen Speer-Gebiet einen Besuch abzustatten. Schliesslich habe ich ja den Luxus einer idealen ÖV-Verbindung. Dies gilt es noch auszunutzen.
Der 3. Oktober verspricht ein Traumtag zu werden. Mit der ersten Zugsverbindung fahre ich via Ziegelbrücke nach Amden. Ich hätte mich besser informieren sollen, die Mattstock-Sesselbahn fährt erst eine Stunde nach meiner Ankunft in Amden. Klar hätte ich die paar Höhenmeter auch zu Fuss gehen können, irgendwie lockt mich aber die Bäckerei mit Café stärker. So kommt es dass ich mir zuerst zwei Kaffee und zwei Gipfeli gönne und eine volle Stunde auf den ersten Sessel warte.
Geplant habe ich die drei Gipfel Mattstock, Speer und Federispitz mit Abstieg nach Ziegelbrücke. Sollte eigentlich gut an einem Tag machbar sein. Da es nur noch bis ca. 1930 hell ist habe ich sicherheitshalber noch eine Stirnlampe im Rucksack.
Pünktlich 5 Minuten vor Betriebsbeginn stehe ich bei der Talstation der Mattstock-Sesselbahn und löse mein Ticket. Der Operateur macht noch lustige Sprüche von wegen 'Sie sind aber früh dran' oder 'ein Traumtag wird es heute'. Doch bald wird ihm das Lachen vergehen. Die Bahn will nämlich nicht. Nach unzähligen Versuchen muss der Elektriker angefordert werden. Der kommt dann auch nach einer halben Stunde und bringt die Bahn tatsächlich zum Laufen. Mit 40 Minuten Verspätung komme ich in den Genuss, mit dem ersten Sessel nach Niderschlag hochzufahren.
Als ich oben ankomme ist es bereits 09:30 Uhr. Dafür bin ich um 05:00 aufgestanden.... ;-(.
Mattstock, 1935m, T3
Die Zeit muss ich natürlich aufholen und dementsprechend laufe ich relativ zügig (relativ zügig...) auf dem gut markierten Weg via Walau auf den Mattstock. So viele Lawinenverbauungen habe ich noch nie gesehen. Die Flanke ist auch recht steil, der Weg aber perfekt. Auf den letzten Metern wird es etwas schwieriger, auch drahtseilgesichert. Um 10:40 bin ich auf dem Gipfel und geniesse alleine die geniale Aussicht.
Der Abstieg erfolgt auf der gleichen Route, hier begegne ich dann den ersten Wanderern.
Bei Walau kürze ich ab und gehe anstatt auf der Strasse auf der Wiese via Raa nach Hinter Höhi. Von hier auf dem ausgeschilderten Wanderweg via Vordermatt zur Alp Oberchäseren.
Das wunderbar gelegene Berggasthaus muss natürlich besucht werden. Ich genehmige mir eine Pilzcrèmesuppe und eine grosse Cola, um meinen Flüssigkeitsverlust einigermassen zu kompensieren. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung auf den Speer.
Flügenspitz, 1740m, T3
Der Flügenspitz kann auf dem Weg von Oberchäseren auf den Speer einfach 'mitgenommen' werden. Über einen einfachen weglosen Hang wird der höchste Punkt erreicht.
Speer, 1950m, T3
Der Standard-Aufstieg auf den Speer über den Südhang (T2) wird zur Zeit mit grossen Baumaschinen 'aufgemotzt'. Man muss sich nicht wundern wenn diese Route bald einmal kinderwagentauglich wird. So sollten unsere Berge wirklich nicht bearbeitet werden!
Der Gipfel des Speer bietet eine betonierte Besucherplattform. Dass es dort oben nicht noch einen Kiosk gibt ist eigentlich erstaunlich. Auf dieser Route auf den Speer bin ich Teil einer richtigen Völkerwanderung. Auf dem Gipfel treffe ich auf mindestens 25 Personen.
Geniale Aussicht, Traumwetter, knippsen und raschmöglichst wieder los!
Für den Abstieg nehme ich den Südwestgrat (T3). Hier bin ich dann plötzlich praktisch alleine unterwegs. So gefällts mir wieder ;-).
Teilweise ausgesetzt geht es auf einem schmalen Pfad knapp unterhalb der Gratkante abwärts. Im unteren Teil geht der Weg durch die Nordflanke nach Bütz (1552m).
Grappenhorn 1741m, T5
Von Bütz gehts wieder aufwärts zur Furggen (1602m). Von hier könnte man via Ostgrat auf den Chüemettler steigen. Ich werde aber das Grappenhorn versuchen. Zuerst auf schwachen Wegspuren, später weglos und sehr steil geht es Richtung Westgrat. Ich bin froh ist es trocken und das Gras nicht gemäht. So kann ich mich gut an den Grasbüscheln hochziehen. Der Westgrat ist ausgesetzt und leitet zum Vorgipfel, der mit 1743m lustigerweise höher ist als der Hauptgipfel. Von hier horizontal aber immer noch ausgesetzt zum Felsaufschwung der zum Hauptgipfel mit Kreuz führt.
Versuch Schafberg 1790m, T5
Als Abstieg wähle ich den Weg direkt via Vorgipfel zur Furggen (1699m). Von hier gibt es eine T6-Route auf den Schafberg. Das ist aber definitiv nich meine Liga!
So steige ich ab Richtung ober Bätruns bis ich direkt unter dem Chämi stehe. Durch das Chämi geht die Normalroute auf den Schafberg. Dabei handelt es sich um einen sehr steiles und recht enges Couloir. Die Ersteigung ist lustig und recht einfach (I). Im brüchigen Nagelfluh bin ich aber froh alleine unterwegs zu sein. So hat man weniger Probleme mit potenziellen Steinschlagauslösern.
Der Ausstieg aus dem Chämi eröffnet mir den Blick auf die weitere Route, den Südwestgrat. Leider ist die Zeit aber schon so fortgeschritten dass ich mich für die Umkehr entscheide.
Abstieg nach Schänis, T3
Es ist bereits 17:30 als ich den Weg via ober Bätruns durch die Nordflanke des Federispitz gehe. Den Federispitz habe ich mir unterdessen abgeschminkt. Der Weg ist hier sehr schattig und teilweise auch recht schmierig.
Bei Ober Federi (1603m) staunt der Älpler dass um diese Zeit noch jemand unterwegs ist. Er rät mir eindringlich von der Besteigung des Federispitz ab und empfiehlt mir den Weg via Unter Federi (1370m)nach Schänis zu nehmen. Dies sei der direkteste und schnellste Abstieg ins Tal.
Hier ist man oft im Wald. Und dabei wird es immer dunkler. Es geht aber noch so knapp ohne Stirnlampe. Der Weg im Federiwald und im Lediwald ist sehr steil und ruppig. Aber auch vorbildlich markiert.
Zum Glück konnt ich bei Ober Federi noch meine Flasche mit Wasser füllen. Da es schon lange nicht mehr geregnet hat gab es aber beim Brunnen kein fliessendes Wasser, so half mir der Älpler mit einer Schöpfkelle und einem Sieb das Brunnenwasser von sichbaren Verunreinigungen zu befreien und meine Flasche zu füllen.
Irgendwann nach 11 Stunden komme ich in Schänis an, suche den Weg zum Bahnhof und bin prompt 2 Minuten zu spät für den Zug nach Ziegelbrücke. Na supppper!
Da darf ich eine Stunde im Wartehäuschen auf den nächsten Zug warten.
Und noch irgendwanner bin ich dann zu Hause und geniesse die warme Dusche.
Fazit:
Ein toller Tag der nicht ganz planmässig verlief. Die Zeit die ich am Morgen verloren habe fehlte mir dann für die geplante Besteigung des Federispitz. Schafberg und Federispitz werde ich aber bestimmt nächste Saison nachholen.
Am Speer eine regelrechte Radiowanderung, ansonsten sehr einsame und wunderschöne Tour. Vor allem Grappenhorn und Schafberg sind für Liebhaber von einsamen Touren sehr empfehlenswert!
Der 3. Oktober verspricht ein Traumtag zu werden. Mit der ersten Zugsverbindung fahre ich via Ziegelbrücke nach Amden. Ich hätte mich besser informieren sollen, die Mattstock-Sesselbahn fährt erst eine Stunde nach meiner Ankunft in Amden. Klar hätte ich die paar Höhenmeter auch zu Fuss gehen können, irgendwie lockt mich aber die Bäckerei mit Café stärker. So kommt es dass ich mir zuerst zwei Kaffee und zwei Gipfeli gönne und eine volle Stunde auf den ersten Sessel warte.
Geplant habe ich die drei Gipfel Mattstock, Speer und Federispitz mit Abstieg nach Ziegelbrücke. Sollte eigentlich gut an einem Tag machbar sein. Da es nur noch bis ca. 1930 hell ist habe ich sicherheitshalber noch eine Stirnlampe im Rucksack.
Pünktlich 5 Minuten vor Betriebsbeginn stehe ich bei der Talstation der Mattstock-Sesselbahn und löse mein Ticket. Der Operateur macht noch lustige Sprüche von wegen 'Sie sind aber früh dran' oder 'ein Traumtag wird es heute'. Doch bald wird ihm das Lachen vergehen. Die Bahn will nämlich nicht. Nach unzähligen Versuchen muss der Elektriker angefordert werden. Der kommt dann auch nach einer halben Stunde und bringt die Bahn tatsächlich zum Laufen. Mit 40 Minuten Verspätung komme ich in den Genuss, mit dem ersten Sessel nach Niderschlag hochzufahren.
Als ich oben ankomme ist es bereits 09:30 Uhr. Dafür bin ich um 05:00 aufgestanden.... ;-(.
Mattstock, 1935m, T3
Die Zeit muss ich natürlich aufholen und dementsprechend laufe ich relativ zügig (relativ zügig...) auf dem gut markierten Weg via Walau auf den Mattstock. So viele Lawinenverbauungen habe ich noch nie gesehen. Die Flanke ist auch recht steil, der Weg aber perfekt. Auf den letzten Metern wird es etwas schwieriger, auch drahtseilgesichert. Um 10:40 bin ich auf dem Gipfel und geniesse alleine die geniale Aussicht.
Der Abstieg erfolgt auf der gleichen Route, hier begegne ich dann den ersten Wanderern.
Bei Walau kürze ich ab und gehe anstatt auf der Strasse auf der Wiese via Raa nach Hinter Höhi. Von hier auf dem ausgeschilderten Wanderweg via Vordermatt zur Alp Oberchäseren.
Das wunderbar gelegene Berggasthaus muss natürlich besucht werden. Ich genehmige mir eine Pilzcrèmesuppe und eine grosse Cola, um meinen Flüssigkeitsverlust einigermassen zu kompensieren. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung auf den Speer.
Flügenspitz, 1740m, T3
Der Flügenspitz kann auf dem Weg von Oberchäseren auf den Speer einfach 'mitgenommen' werden. Über einen einfachen weglosen Hang wird der höchste Punkt erreicht.
Speer, 1950m, T3
Der Standard-Aufstieg auf den Speer über den Südhang (T2) wird zur Zeit mit grossen Baumaschinen 'aufgemotzt'. Man muss sich nicht wundern wenn diese Route bald einmal kinderwagentauglich wird. So sollten unsere Berge wirklich nicht bearbeitet werden!
Der Gipfel des Speer bietet eine betonierte Besucherplattform. Dass es dort oben nicht noch einen Kiosk gibt ist eigentlich erstaunlich. Auf dieser Route auf den Speer bin ich Teil einer richtigen Völkerwanderung. Auf dem Gipfel treffe ich auf mindestens 25 Personen.
Geniale Aussicht, Traumwetter, knippsen und raschmöglichst wieder los!
Für den Abstieg nehme ich den Südwestgrat (T3). Hier bin ich dann plötzlich praktisch alleine unterwegs. So gefällts mir wieder ;-).
Teilweise ausgesetzt geht es auf einem schmalen Pfad knapp unterhalb der Gratkante abwärts. Im unteren Teil geht der Weg durch die Nordflanke nach Bütz (1552m).
Grappenhorn 1741m, T5
Von Bütz gehts wieder aufwärts zur Furggen (1602m). Von hier könnte man via Ostgrat auf den Chüemettler steigen. Ich werde aber das Grappenhorn versuchen. Zuerst auf schwachen Wegspuren, später weglos und sehr steil geht es Richtung Westgrat. Ich bin froh ist es trocken und das Gras nicht gemäht. So kann ich mich gut an den Grasbüscheln hochziehen. Der Westgrat ist ausgesetzt und leitet zum Vorgipfel, der mit 1743m lustigerweise höher ist als der Hauptgipfel. Von hier horizontal aber immer noch ausgesetzt zum Felsaufschwung der zum Hauptgipfel mit Kreuz führt.
Versuch Schafberg 1790m, T5
Als Abstieg wähle ich den Weg direkt via Vorgipfel zur Furggen (1699m). Von hier gibt es eine T6-Route auf den Schafberg. Das ist aber definitiv nich meine Liga!
So steige ich ab Richtung ober Bätruns bis ich direkt unter dem Chämi stehe. Durch das Chämi geht die Normalroute auf den Schafberg. Dabei handelt es sich um einen sehr steiles und recht enges Couloir. Die Ersteigung ist lustig und recht einfach (I). Im brüchigen Nagelfluh bin ich aber froh alleine unterwegs zu sein. So hat man weniger Probleme mit potenziellen Steinschlagauslösern.
Der Ausstieg aus dem Chämi eröffnet mir den Blick auf die weitere Route, den Südwestgrat. Leider ist die Zeit aber schon so fortgeschritten dass ich mich für die Umkehr entscheide.
Abstieg nach Schänis, T3
Es ist bereits 17:30 als ich den Weg via ober Bätruns durch die Nordflanke des Federispitz gehe. Den Federispitz habe ich mir unterdessen abgeschminkt. Der Weg ist hier sehr schattig und teilweise auch recht schmierig.
Bei Ober Federi (1603m) staunt der Älpler dass um diese Zeit noch jemand unterwegs ist. Er rät mir eindringlich von der Besteigung des Federispitz ab und empfiehlt mir den Weg via Unter Federi (1370m)nach Schänis zu nehmen. Dies sei der direkteste und schnellste Abstieg ins Tal.
Hier ist man oft im Wald. Und dabei wird es immer dunkler. Es geht aber noch so knapp ohne Stirnlampe. Der Weg im Federiwald und im Lediwald ist sehr steil und ruppig. Aber auch vorbildlich markiert.
Zum Glück konnt ich bei Ober Federi noch meine Flasche mit Wasser füllen. Da es schon lange nicht mehr geregnet hat gab es aber beim Brunnen kein fliessendes Wasser, so half mir der Älpler mit einer Schöpfkelle und einem Sieb das Brunnenwasser von sichbaren Verunreinigungen zu befreien und meine Flasche zu füllen.
Irgendwann nach 11 Stunden komme ich in Schänis an, suche den Weg zum Bahnhof und bin prompt 2 Minuten zu spät für den Zug nach Ziegelbrücke. Na supppper!
Da darf ich eine Stunde im Wartehäuschen auf den nächsten Zug warten.
Und noch irgendwanner bin ich dann zu Hause und geniesse die warme Dusche.
Fazit:
Ein toller Tag der nicht ganz planmässig verlief. Die Zeit die ich am Morgen verloren habe fehlte mir dann für die geplante Besteigung des Federispitz. Schafberg und Federispitz werde ich aber bestimmt nächste Saison nachholen.
Am Speer eine regelrechte Radiowanderung, ansonsten sehr einsame und wunderschöne Tour. Vor allem Grappenhorn und Schafberg sind für Liebhaber von einsamen Touren sehr empfehlenswert!
Tourengänger:
denali2002

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