Matterhorn 4478m (via Hörnligrat)
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Wenn Träume Realität werden - Matterhorn 4478m
Entgegen allen Behauptungen - das Matterhorn via Hörnligrat ist und bleibt eine Traumtour. Um diese Tour aber auch als traumhaft geniessen zu können, sollten meiner Meinung nach folgende Kriterien erfüllt sein:
- Perfektes, stabiles Wetter
- Nebensaison (viel weniger Leute)
- Routenerfahrung
- speditives Seilhandling
- gute Kondition
- gute Aklimatisation
Ich entschied mich für die Besteigung mit Bergführer, da ich einerseits die Routenerfahrung nicht habe und andererseits die Tour wirklich Schritt für Schritt geniessen wollte, ohne mir ständig Gedanken über die Routenfindung, die Absicherung oder das Zeitbudget machen zu müssen. Schon damals als ich die Grundausbildung Fels & Eis unter der Leitung von Bergführer Germi Steiner absolvieren durfte, war ich fasziniert von seiner Art, wie er mit seinen Gästen umgeht und wie gut er sein Wissen vermitteln konnte. Es war für mich der Zeitpunkt, wo ich mir gesagt hatte, dass wenn ich eines Tages mir den Traum vom Matterhorn erfüllen möchte, dass ich dies dann nur an seiner Seite tun möchte. 3 Jahre und 2 Monate später ist es soweit und wir stehen zusammen auf dem Gipfel des Matterhorn. Für mich nach wie vor unglaublich - unglaublich schön, faszinierend und unvergesslich.
Zum guten Gelingen beigetragen haben nebst den Führereigenschaften von Germi auch die gemeinsame Reko-Tour vom Vortag, meine zeitige Aklimatisation auf dem Kleinen Furkahorn 3026m und Breithorn 4164m sowie die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Berg in den Tagen zuvor.
Auf die Route selbst gehe ich nicht weiter ein, einerseits gibt es schon zahlreiche Berichte und Literaturbeiträge, andererseits wäre es auch sehr schwierig, die einzelnen Stellen im Detail zu beschreiben - zumal wir aufgrund der guten Gehzeit erst bei der Solvayhütte Tageslicht bekamen und so rund 2 Stunden im Dunkeln aufstiegen. Fakt ist jedoch, wer sich auf der "richtigen" Route befindet, keine grössere Sorgen von wegen Steinschlag etc. sich machen muss. Gefährlich sind Bergsteiger, welche ausserhalb der optimalen Route hochsteigen und dadurch immer wieder nachkommende Seilschaften mit Steinschlag gefährden. Ein Helm kann somit nicht schaden.
Materialmässig heisst am Matterhorn sicherlich weniger ist mehr, was nicht wirklich auf den Berg muss, lässt man besser in der Hütte zurück. Trittsichere schaffen die Tour bei guten Bedingungen im oberen Bereich sicherlich auch ohne Pickel, Steigeisen sind jedoch ein Muss. Exen kann man durch 2 bis 3 Karabiner ersetzen, mehr benötigt es nicht. Friends, Keile und so Zeugs braucht es ebenfalls keine, dafür aber sollte ein Abseilgerät mit an den Klettergurt. Geübte Alpinisten kommen mit einem 25m Seil, wobei dies dann an einigen Stellen doch ziemlich knapp wird. Mit 30 oder 35 Meter kriegt man's jedoch hin. Wir errichteten unterhalb der alten Schutzhütte (höhle) ein Getränkedepot, was ich ebenfalls nur weiterempfehlen kann.
Für mich ist ein Traum in Erfüllungen gegangen - ich konnte wie gehofft (aber nicht erwartet) jeden Schritt geniessen. Wir standen ohne gestresst zu haben exakt nach 2 Stunden bei der Solvayhütte und nach weiteren 2 Stunden auf dem Gipfel - haben dabei andere vor uns gestartete Seilschaften überholt und sind einem Amerikaner, welcher von der Solvayhütte aus gestartet ist, auf dem Gipfel begegnet. Wir durften deshalb zuerst den Schweizer Gipfel und anschliessend dann den Italienischen Gipfel mit Gipfelkreuz alleine geniessen - dies bei schönstem Wetter, bester Laune und vorallem guter Gesundheit.
30 Minuten gönnten wir uns auf dem Gipfel und dann hiess es wieder: "Nach der Tour ist vor der Tour" - dies trifft selbstverständlich auch auf den Abstieg zu. Der Körper und Geist gibt am Gipfel tendenziell eher ab, die Schwierigkeiten im Abstieg nehmen deshalb eher noch zu. Hier heisst es nochmals volle Konzentration, auch wenn dies manchmal gar nicht einfach ist, wenn man mitten im Abstieg wieder an die Gipfelankunft denkt und man spürt, wie einem die Emotionen wieder einholen. Das ist Matterhorn, ich glaube, das gehört einfach dazu.
Wir standen nach exakt 4 Stunden wieder auf dem sicherem (schmutzigen) Boden bei der Hörnlihütte, räumten unsere Sachen zusammen und stiegen in 1 1/4h zum Restaurant Schwarzsee ab, von wo aus wir dann mittels Gondelbahn hinunter nach Furi und weiter nach Zermatt fuhren.
Wer diese oder auch andere Touren mit erwähnten Bergführer geniessen und erleben möchte, dem sei Germi Steiner bestens empfohlen. Für mich war es ganz klar nicht die letzte Tour mit ihm.
Herzlichen Dank für dieses fantastische und unvergessliche Abenteuer - 4 Jahre später seit meiner ersten Hochtour auf's Vreneli's Gärtli.
Tourenzeiten:
Abmarsch Hörnlihütte: 04.40 Uhr
Solvayhütte: 06.40 Uhr (2h) (erstes Dämmerungslicht)
Sonnenaufgang: 07.20 Uhr
Gipfel Matterhorn: 08.40 Uhr (4h, inkl. Pausen)
Abstieg: 09.10 Uhr
Solvayhütte: 11.00 Uhr
Ankunft Hörnlihütte: 13.10 Uhr (4h, inkl. Pausen)
Entgegen allen Behauptungen - das Matterhorn via Hörnligrat ist und bleibt eine Traumtour. Um diese Tour aber auch als traumhaft geniessen zu können, sollten meiner Meinung nach folgende Kriterien erfüllt sein:
- Perfektes, stabiles Wetter
- Nebensaison (viel weniger Leute)
- Routenerfahrung
- speditives Seilhandling
- gute Kondition
- gute Aklimatisation
Ich entschied mich für die Besteigung mit Bergführer, da ich einerseits die Routenerfahrung nicht habe und andererseits die Tour wirklich Schritt für Schritt geniessen wollte, ohne mir ständig Gedanken über die Routenfindung, die Absicherung oder das Zeitbudget machen zu müssen. Schon damals als ich die Grundausbildung Fels & Eis unter der Leitung von Bergführer Germi Steiner absolvieren durfte, war ich fasziniert von seiner Art, wie er mit seinen Gästen umgeht und wie gut er sein Wissen vermitteln konnte. Es war für mich der Zeitpunkt, wo ich mir gesagt hatte, dass wenn ich eines Tages mir den Traum vom Matterhorn erfüllen möchte, dass ich dies dann nur an seiner Seite tun möchte. 3 Jahre und 2 Monate später ist es soweit und wir stehen zusammen auf dem Gipfel des Matterhorn. Für mich nach wie vor unglaublich - unglaublich schön, faszinierend und unvergesslich.
Zum guten Gelingen beigetragen haben nebst den Führereigenschaften von Germi auch die gemeinsame Reko-Tour vom Vortag, meine zeitige Aklimatisation auf dem Kleinen Furkahorn 3026m und Breithorn 4164m sowie die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Berg in den Tagen zuvor.
Auf die Route selbst gehe ich nicht weiter ein, einerseits gibt es schon zahlreiche Berichte und Literaturbeiträge, andererseits wäre es auch sehr schwierig, die einzelnen Stellen im Detail zu beschreiben - zumal wir aufgrund der guten Gehzeit erst bei der Solvayhütte Tageslicht bekamen und so rund 2 Stunden im Dunkeln aufstiegen. Fakt ist jedoch, wer sich auf der "richtigen" Route befindet, keine grössere Sorgen von wegen Steinschlag etc. sich machen muss. Gefährlich sind Bergsteiger, welche ausserhalb der optimalen Route hochsteigen und dadurch immer wieder nachkommende Seilschaften mit Steinschlag gefährden. Ein Helm kann somit nicht schaden.
Materialmässig heisst am Matterhorn sicherlich weniger ist mehr, was nicht wirklich auf den Berg muss, lässt man besser in der Hütte zurück. Trittsichere schaffen die Tour bei guten Bedingungen im oberen Bereich sicherlich auch ohne Pickel, Steigeisen sind jedoch ein Muss. Exen kann man durch 2 bis 3 Karabiner ersetzen, mehr benötigt es nicht. Friends, Keile und so Zeugs braucht es ebenfalls keine, dafür aber sollte ein Abseilgerät mit an den Klettergurt. Geübte Alpinisten kommen mit einem 25m Seil, wobei dies dann an einigen Stellen doch ziemlich knapp wird. Mit 30 oder 35 Meter kriegt man's jedoch hin. Wir errichteten unterhalb der alten Schutzhütte (höhle) ein Getränkedepot, was ich ebenfalls nur weiterempfehlen kann.
Für mich ist ein Traum in Erfüllungen gegangen - ich konnte wie gehofft (aber nicht erwartet) jeden Schritt geniessen. Wir standen ohne gestresst zu haben exakt nach 2 Stunden bei der Solvayhütte und nach weiteren 2 Stunden auf dem Gipfel - haben dabei andere vor uns gestartete Seilschaften überholt und sind einem Amerikaner, welcher von der Solvayhütte aus gestartet ist, auf dem Gipfel begegnet. Wir durften deshalb zuerst den Schweizer Gipfel und anschliessend dann den Italienischen Gipfel mit Gipfelkreuz alleine geniessen - dies bei schönstem Wetter, bester Laune und vorallem guter Gesundheit.
30 Minuten gönnten wir uns auf dem Gipfel und dann hiess es wieder: "Nach der Tour ist vor der Tour" - dies trifft selbstverständlich auch auf den Abstieg zu. Der Körper und Geist gibt am Gipfel tendenziell eher ab, die Schwierigkeiten im Abstieg nehmen deshalb eher noch zu. Hier heisst es nochmals volle Konzentration, auch wenn dies manchmal gar nicht einfach ist, wenn man mitten im Abstieg wieder an die Gipfelankunft denkt und man spürt, wie einem die Emotionen wieder einholen. Das ist Matterhorn, ich glaube, das gehört einfach dazu.
Wir standen nach exakt 4 Stunden wieder auf dem sicherem (schmutzigen) Boden bei der Hörnlihütte, räumten unsere Sachen zusammen und stiegen in 1 1/4h zum Restaurant Schwarzsee ab, von wo aus wir dann mittels Gondelbahn hinunter nach Furi und weiter nach Zermatt fuhren.
Wer diese oder auch andere Touren mit erwähnten Bergführer geniessen und erleben möchte, dem sei Germi Steiner bestens empfohlen. Für mich war es ganz klar nicht die letzte Tour mit ihm.
Herzlichen Dank für dieses fantastische und unvergessliche Abenteuer - 4 Jahre später seit meiner ersten Hochtour auf's Vreneli's Gärtli.
Tourenzeiten:
Abmarsch Hörnlihütte: 04.40 Uhr
Solvayhütte: 06.40 Uhr (2h) (erstes Dämmerungslicht)
Sonnenaufgang: 07.20 Uhr
Gipfel Matterhorn: 08.40 Uhr (4h, inkl. Pausen)
Abstieg: 09.10 Uhr
Solvayhütte: 11.00 Uhr
Ankunft Hörnlihütte: 13.10 Uhr (4h, inkl. Pausen)
Tourengänger:
Bombo

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