Gafleichöpfli 1983 m, Kuegrat 2123 m, Helwangspitz 2000 m - Liechtensteiner Legföhrengipfel


Publiziert von Ivo66 , 29. September 2011 um 20:17.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:29 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1070 m
Abstieg: 1070 m
Strecke:Gaflei - Fürstensteig - Gafleisattel - Gafleispitz - Kuegrat - Gafleisattel - Kamin - Helwangspitz - Bärgälla - Gaflei
Kartennummer:1:25'000 Drei Schwestern

Das Fürstentum Liechtenstein bietet trotz seiner geringen Grösse eine enorme Vielfalt an Bergtouren und Wanderungen. Der lange Bergkamm im Bereich der Drei Schwestern bietet nebst den imposanten Tiefblicken ins Rheintal auch Einblicke ins wunderschöne, verträumte Hinterland Liechtensteins. Die vielen Legföhren verzaubern die Berghänge in ein wahres Paradies, welches nicht nur die Augen verwöhnt, sondern auch den unvergleichlichen Geruch dieser robusten Bergpflanzen versprüht; vor allem im Herbst ein Traum.

Die Anzahl der Legföhrengipfelchen hoch über Vaduz scheint unbegrenzt zu sein; wir mussten uns aus Zeitgründen auf drei davon beschränken, denn diese Tour absolvierten wir praktisch im Vorbeigehen auf der Anreise in unsere zweite Heimat Graubünden. Aber wir waren mit Sicherheit nicht zum letzten Mal hier; es gibt noch viel zu entdecken.

Dass wir heute - an einem Donnerstag ausserhalb der Saison - auf gut ein Dutzend andere Bergwanderer getroffen sind, lässt inetwa ermessen, wie oft diese Gegend an einem schönen Wochenende aufgesucht wird. Der Ausgangspunkt Gaflei (Parkplatz) liegt auf 1483 m. ü. M. und somit bereits näher an den Gipfeln als dem Talboden. Der Fürstensteig - ein in den Fels gehauener Weg - bildet das erste Teilstück. Spektakulär schlängelt er sich durch das steile, brüchige Gestein und bietet atemberaubende Tiefblicke.

Der Fürstensteig war mir nicht ganz unbekannt, traversierte ich ihn doch im Alter von etwa 13 Jahren auf einer Schulreise (!). Der Steig ist zum Teil ganz schön ausgesetzt und schwindelfrei sollte man schon sein, um die Wanderung in diesem Streckenbereich geniessen zu können. Das !Ausrufezeichen steht dafür, dass es in der heutigen Zeit wohl undenkbar ist, dass ein Lehrer einen solchen Ausflug organisiert, ohne dafür mit wütenden Angriffen der Eltern konfrontiert zu werden. Aber damals, vor vielen, vielen Jahren war eben alles noch anders ;-)

Im Gegensatz zur damaligen Schulreise konnte ich die Tour heute uneingeschränkt geniessen (damals latschte ich einfach den anderen nach, weil ich musste; heute durfte ich - das ist ein Unterschied!). Auch wenn sie keinerlei technischen Schwierigkeiten erfordert, macht es einfach Spass in einer so herrlichen und abwechslungsreichen Gegend unterwegs zu sein. 

Routenbeschreibung:

Gaflei - Fürstensteig - Gafleisattel (T3)

Von der Gaflei ist der Weg über den Fürstensteig ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Der Fürstenteig ist zwar an vielen Stellen ausgesetzt, doch ist der Weg meistens nicht besonders schmal und an den heikleren Passagen hervorragend mit Drahtseilen gesichert. Konzentration beim Gehen ist aber schon erforderlich.

Gafleisattel - Gafleichöpfli (T2)

Weiter geht es dem Pfad entlang durch die vielen Legföhren, zunächst absteigend (ausgeschildert Richtung Drei Schwestern). Das Gafleichöpfli ist in der Landkarte nicht mit Namen versehen (P. 1983 m). Erreicht man die Grathöhe, zweigt ein schmales, unmarkiertes Weglein in südlicher Richtung ab, welches durch die Legföhren zum Gipfel mit grossem Kreuz führt.

Kuegrat (T2)

Wieder zurück zum markierten Bergweg, geht es nun auf der Westseite des Kamms weiter. An einer Weggabelung hält man sich weiter in Richtung Drei Schwestern und erreicht bald den Gipfel des Kuegrats. Natürlich wäre eigentlich der Besuch der Drei Schwestern von hier aus Pflicht, weit ist es nicht mehr.

Zurück zum Gafleisattel und Aufstieg zum Kamin (T2)

Auf gleicher Route zurück. Unterhalb des Gafleisattels (Wegweiser) verläuft der Weiterweg zum Kamin auf gut ausgebautem Weg. Zuletzt geht es im Zickzack hoch.

Helwangspitz (T2)

Ein unmarkierter Pfad führt direkt vom Sattel durch die Legföhren. Man erreicht den hübschen Gipfel, der ebenfalls eine schöne Aussicht bietet, in etwa 10 - 15 Minuten. Ein lohnender Abstecher vom Wanderweg! Ein grosses Gipfelbuch ist vorhanden, das immerhin schon 10 Jahre auf dem Buckel hat.

Abstieg zur Gaflei (T2)

Zurück zum Sattel beim "Kamin" und weiter dem markierten Bergweg entlang bis zum Wegweiser, der hinunter zur Gaflei führt. Das Fahrsträsschen kann an einigen Stellen auf Pfadspuren abgekürzt werden.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 29. September 2011 um 21:08
Hallo Ivo

Der Fürstensteig zählt zwar nicht zu den anspruchsvollsten, aber doch beeindruckendsten Gebirgslandschaften, die ich bisher durchwandert habe. Dazu die vom Föhn geprägte Vegetation mit ihrem südländischen Ambiente. Einfach klasse!

In Deinen Fotos kommt das gut rüber!.

Herzliche Grüße
Hanspeter

PS.. Den Schaffhauser Kamin sieht man auf dem gezoomten Foto auch ganz gut.


Ivo66 hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. September 2011 um 22:58
Hallo Hanspeter

Vielen Dank. Genau, es ist das südländische Ambiente, das es ausmacht. Da werden wir wieder mal anzutreffen sein.

Ja, der Schaffhauser Kamin ist mir auch ins Auge gestochen. Ich musste beim Fotografieren sofort abdrücken, bevor die Hände zu zittern begannen ;-)

Herzliche Grüsse, Ivo


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