Das Finale
Da war er, der letzte Wandertag.
Nach einer geruhsamen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zu unserer letzten Etappe. Das Wetter wollte heute nicht mehr so recht mitmachen. Der Wind hatte nochmals etwas aufgefrischt, und die Gipfel der Berninagruppe versteckten sich in vornehmer Zurückhaltung hinter den Wolken.
Kurz hinter dem Hospiz verliessen wir die Passstrasse und stiegen etwas den Hang hoch, um dem Wanderweg in Richtung Bahnstation Lagalb zu folgen, und so den gleichnahmigen Gipfel zur Hälfte zu umrunden. Unterwegs hatten wir eine schöne Sicht auf das Bernina-Tal und die Eisenbahnlinie, welche ein Uesco Weltkulturerbe darstellt. Ab Lagalb liefen wir eine kurze Strecke der Passstrasse entlang, um bei Diavolezza den Weg ins Val da Fain unter die Füsse zu nehmen. Kurz hinter der Alp Bernina überquerten wir die Ova da la Val da Fain, und begannen mit dem Aufstieg zur Fuorcla Pischa. Da sich die Wolken immer mehr verdichteten, machten wir nur kurze Pausen, in der Hoffnung, noch trocken ans Ziel zu gelangen.
Von der Fuorcla war der Blick auf den Piz Languard wieder frei, liessen ihn jedoch rechts liegen, da die Wolken immer wie dunkler wurden. Beim Lej Languard erhielten wir die Gelegenheit, ein junges Murmeltier ganz von Nahem zu betrachten, da es uns Menschen noch nicht als Gefahr taxierte.
Bald darauf fielen die ersten Tropfen und der Blick in Richtung St. Moritz verhiess nichts Gutes. Regenjacke setzen und weiter gings. Der Malojawind tat jedoch das Seinige, die Regenfront zog rasch in Richtung Samedan weiter und die Sonne schaute wieder hinter den Wolken hervor.
Ab der Bergstation Languard folgten wir dem Wanderweg in Richtung Pontresina, welcher uns entlang der Bahn bis ins Dorf führte, unser Endziel war erreicht. 160 Kilometer Weg und 14'000 Höhenmeter lagen somit hinter uns.
So richtig passend zum Finale begann es nun zu regnen, das Wetter schlug definitiv um. Perfektes Timing aller Beteiligten.
Da war er also, der ersehnte Moment. Ein komisches Gefühl all die Eindrücke zu beschreiben, wenn man wie ich, so eine Mehrtagestour noch nie erlebt hat.
Eine rechte Portion Stolz auf die erbrachte Leistung, eine gewisse Erleichterung, da, trotz einiger Schwierigkeiten, Beide ohne nennenswerte Blessuren gesund angekommen waren, etwas Wehmut, weil diese schöne Zeit nun zu Ende war und zu guter letzt, eine grosse Dankbarkeit für alles Schöne, welches wir in diesen 10 Tagen erleben durften. All die lieben und hilfsbereiten Menschen welche wir trafen, die Begegnungen mit den Tieren und die einmalige, wunderbare Bergwelt, die wir zusammen durchwandern durften.
Zuletzt noch ein riesengrosses "Danke schön" an Domino, Du weisch wärum ;-)
Wetter teilweise sonnig, gefolgt von Gewitter und Regen
Fotos: Domino
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