Bernina-Trail - eine wunderschöne Bike-Tour mit anspruchsvollem Downhill


Publiziert von Pfaelzer , 8. Oktober 2011 um 23:40.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum:27 September 2011
Mountainbike Schwierigkeit: SS - Fahrtechnisch sehr schwere Tour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Samedan
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Poschiavo

Diesen Trail wollte ich unbedingt machen.

Im Internet darüber gelesen und die detaillierte Beschreibung einer Beilage einer MTB-Zeitschrift entnommen.
Das versprach Einiges.

Und es hat es auch mehr als gehalten.

Wobei man sich darüber klar sein muss dass die Abfahrt sehr anspruchsvoll ist und einen Teil von uns an seine Grenzen und teilweise auch darüber hinaus gebracht hat.

Und mit einem Hardtail versucht man es besser gar nicht...

So sind wir also am Morgen mit unseren Rössern in Zernez in den Zug gestiegen und bis Samedan gefahren.
Eigentlich startet der Trail in Pontresina, aber wir hatten erstens keine Lust auf den Zug dorthin noch zu warten und wollten uns zweitens auch ein wenig einrollen.
Das geschieht auf der Strecke Samedan - Pontresina natürlich auf Asphalt, teilweise neben der Strasse, man hat aber immer das tolle Panorama der Bündner Riesen vor sich und das entschädigt natürlich für alles.

Durch Muragl und Pontresina hindurch und dann endlich, bald nach dem Ortsende, Einmündung in einen Wanderweg und dann nimmt das Ganze auch schon Single-Trail-Charakter an.

Durch den Wald in ständigem Auf und Ab, tendenziell aber natürlich berghoch ist der Weg aber fahrbar, es ist nie so steil oder unwegsam dass Schiebepassagen notwendig sind.

Es öffnen sich immer wieder Blicke auf die Gletscherriesen, vor allem der eindrucksvolle Morteratschgletscher zieht uns in seinen Bann.

Der Trail ist übrigens sehr gut ausgeschildert, was auch bedeutet dass er explizit für Biker erlaubt ist auch wenn der Weg noch so schmal und eben auch gleichzeitig ein Wanderweg ist.
Aber gegenseitige Rücksichtnahme sollte natürlich selbstverständlich sein.

Es geht dann kurz vor Bernina Suot aus dem Wald heraus, jetzt hat es auch keine steileren Anstiege mehr und man kann genussvoll mehr oder weniger parallel zur Bahnstrecke nach oben fahren.
Durch viele Bäche hindurch, manchmal hat es auch noch Schneereste, unter der Diavolezzabahn hindurch geht es jetzt sehr gemässigt zu.

Aber jetzt werden die Wiesen immer feuchter, richtig matschig und tief, ich und vor allem meine geliebte kleine Canon ixus 110IS sollten das noch zu spüren bekommen. Ich habe die bei solchen Touren immer mit der Handschlaufe am rechten Handgelenk um im Fahren fotografieren zu können.

Rechts am Lej Nair vorbeiund dann nach links unter der kleinen Staumauer des Lago Bianco vorbei um über dessen linken Ufer genau an der Bahntrasse entlang weiter zu fahren.

Und hier war es wirklich nass!

Silvia tat das einzig Richtige und stieg an manchen Passagen ab, ich wollte mir das jedoch nicht eingestehen und versuchte jeden Meter im Sattel zu bleiben. 

Doch an einer Stelle war der Morast so tief dass ich quasi zum Stillstand kam und dann bemerkte dass ich blöderweise noch in die Pedale eingeclickt war.....zu spät...ich fiel auf die rechte Seite, es war ganz weich...und etwa 30cm tief...meine rechte Seite natürlich klatschnass und völlig verdreckt.
Aber noch viel schlimmer: meine Kamera am rechten Handgelenk hat diesen Tauchgang mitgemacht.
Kaputt.
Mit dem Wasser ist auch eine Menge Dreck mit eingedrungen, Trocknen  bei der Alp Grüm und auch daheim half nicht mehr. Sie ist leider hin.


In der Toilette beim Bahnhof Ospizio Bernina musste ich mich dann erstmal oberflächlich säubern und trockenlegen, die Sonne besorgte dann den Rest und als wir dann bei der Alp Grüm ankamen fühlte ich mich nur noch feucht, nicht mehr nass.

Man kommt eigentlich oben am Hotel Belvedère an, zuerst wollten wir uns dort hinsetzen und etwas essen, es machte aber irgendwie keinen gemütlichen Eindruck, es war auch kein Mensch zugegen.
Die Bahnhofgaststätte bei der Alp Grüm sah viel einladender aus und so beschlossen wir dort unser verdientes Mittagessen einzunehmen.

Ja und dann kam sie, die Abfahrt.

Da meine kleine Kamera wie schon erwähnt kaputt war gibt es davon leider keine Bilder.

Aber der Downhill ist wirklich sehr anspruchsvoll, wenn man so etwas vorher noch nie gemacht hat wie bei Silvia der Fall, dann ist das nicht zu fahren.
Ich hätte nicht gedacht dass es so schwierig ist, sonst hätte ich es nicht ausgesucht.

Aber wer's mag...es macht riesigen Spass...

Tourengänger: Pfaelzer, Steinlaus


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Kommentare (8)


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Gelöschter Kommentar

Pfaelzer hat gesagt: RE:Wunderbare Tour...
Gesendet am 9. Oktober 2011 um 21:36
Danke für das Kompliment.
Nun, der Schwierigkeitsgrad bezieht sich auf die Abfahrt und die hat es wirklich in sich.
Ich würde euch das nicht empfehlen!
Lieber entweder auf der Strasse ins Val Poschiavo oder etwas links davon, da hat es einen viel einfacheren Weg.
Oder, fast noch besser, den gleichen Weg wieder nach Pontresina zurück.
Ich habe keinen GPS-Track, den gibt es aber sicher auf einschlägigen Seiten wie z.B. GPS-Tracks.com

Viele Grüsse und viel Spass bei der Tour,
Wolfgang und Silvia

Baldy und Conny hat gesagt: Fotoapparat defekt
Gesendet am 10. Oktober 2011 um 22:23
es ist ja sooo schade, dass Du jetzt einen neuen Fotoapparat brauchst. Der Trick fanden wir super. Müssen wir uns merken.:-)

Silvia Weihnachtsshopping steht vor der Tür. Wolfgang braucht noch eine Gerät. Ach ja Angelo kann Dir sonst weiterhelfen.

Im ernst coole Tour und schöne Bilder.

Lg Conny und Angelo

Pfaelzer hat gesagt: RE:Fotoapparat defekt
Gesendet am 10. Oktober 2011 um 23:03
Also so lange konnte ich dann doch nicht warten, nur bis zum nächsten Tag :-)

Viele Grüsse,
Wolfgang

SCM hat gesagt:
Gesendet am 4. Juli 2016 um 19:38
Danke für den Bericht, kommt auf meine Todo Liste. Ist deine Tour identisch mit der beschilderten Mountainbike Strecke?

http://www.mountainbikeland.ch/de/lokale-routen/route-0673.html

Ich bin mir anhand der Wegpunkte nicht ganz sicher.

Pfaelzer hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2016 um 20:38
Hallo Sebastian,

die beschilderte Strecke auf der von dir verlinkten Website scheint eine bessere (einfachere) Variante in der Abfahrt zu sein.

Auf einschlägigen anderen Seiten wird die von uns gewählte (es gab damals meines Wissens nur diese) als "Variante A" bezeichnet.
Ich bin da in der Abfahrt fast an meine Grenzen gestossen, konnte das gerade noch fahren, Silvia ist drei Viertel der Strecke zu Fuss gegangen.
Also für angefressene Downhiller ist das sicher ein Paradies, ich bin da eher sehr vorsichtig und fahre seeehr langsam bergab, bin eher ein "Uphiller"
Schau mal die folgenden Seiten an:

http://trails.de/tour/bernina-freeride/
hier als "Direttissima" bezeichnet...

http://vazifars-blog.veloblog.ch/post/14/1324

Dieses Video ist sehr anschaulich:

https://www.youtube.com/watch?v=_0up-upvMbU

LG
Wolfgang

Pfaelzer hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juli 2016 um 20:43
Was ich noch vergessen habe:

Von Pontresina bis zur Alp Grüm: ein Traum!!!

SCM hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juli 2016 um 11:35
Vielen Dank für die Info! Ich werde das hoffentlich bald mal ausprobieren können :)


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