Drei Tage im Misox


Publiziert von Zaza , 4. September 2007 um 12:38.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Misox
Tour Datum: 1 September 2007
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Forcola-Arsa   CH-GR   Gruppo Balniscio-Forcola   I 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 5000 m
Abstieg: 5000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postautolinie Chur-Thusis-Bellinzona bis Mesocco/Soazza/Cabbiolo
Unterkunftmöglichkeiten:Bivacco del Servizio (auf Italienischem Gebiet gelegen)
Kartennummer:1274, 1275, 1294

Die Berge zwischen dem Misox und dem Italienischen Valle San Giacomo gehören zu den unbekannteren Gegenden der Schweiz. Dank dem hervorragenden SAC-Führer von Giuseppe Brenna lassen sich hier sehr einsame Tourenkombinationen aushecken. Man sollte sich aber auf beachtliche Höhendifferenzen, steile Hänge und schlechte Wegverhältnisse einstellen.

 

 31.8.2007: Spezialroute zur Cima de Pian Guarnei

Route:

Mesocco – Canisc – Arna – Pian Guarnei – Gesena – Il Forn – S-Grat - Cima de Pian Guarnei – E-Grat - Bivacco del Servizio

Ca. 2300 hm Aufstieg und 500 hm Abstieg, ca. 7 Stunden. Schwierigkeit T5

Eine der diversen wilden Routen von Mesocco auf den Grenzgrat. Man folgt dem markierten Weg bis Calnisc und weiter Richtung Nassel, bis der Weg abzusinken beginnt. Hier rechts in den Wald und auf schwach ausgepägtem Pfad (einige blaue Markierungen) zur winzigen Hütte von Arna. Weiter aufwärts und auf einer schwachen Spur unter der Felswand von Pian Guarnei hindurch und von hinten zu dieser Kuppe (2 Antennen, eine Ruine, guter Biwakplatz). Nun ansteigend, auch durch Erlengebüsch, ins Bachbett der Gesena und diesen entlang aufwärts bis zur Schutthalde Il Forn (wer das Gebüsch vermeiden möchte, steigt durch das parallele Bachbett der Geseneta auf). Von hier auf den oberen Teil des Südgrates und in Kürze auf den aussichtsreichen Gipfel der Cima de Pian Guarnei. Besonders schön ist der Tiefblick zum Lago del Truzzo und die Sicht zu den Bergeller Gipfeln. Der Abstieg erfolgt auf Pfadspuren zum hübschen Bivacco del Servizio (9 Plätze, Decken und Kücheneinrichtung vorhanden).
 

 1.9.2007: Piz Pombi und Valle de la Forcola

Route:

Bivacco del Servizio – NE-Flanke – Piz Corbet – S-Grat – P. 2710 – N-Grat – Piz Pombi – Porton del Pombi – Corn – Crasteira – Soazza

Ca. 750 hm Aufstieg und 2700 hm Abstieg, ca. 8.5 Stunden. Schwierigkeit T5

Um dem stürmischen Nordwind auszuweichen, blieben wir in der Flanke. Normalerweise würde man eher über den einfachen Nordgrat zum Piz Corbet aufsteigen. Ein hübscher Kraxelgrat führt hinunter zur Bocchetta de Nebion. Man umgeht den Piz Nebion auf einem Schafpfad und steigt von P. 2710 an über den Grat (Hindernissen links auf Schutt ausweichend) zum Piz Pombi. Dies ist ein wundervoller Aussichtspunkt. Beim Abstieg über den S-Grat muss man nochmals eher links ausweichen, bis man genau über dem Felsfenster des Porton del Pombi steht. Nun in das Fenster hinabklettern und durch das Tal der Gagna del Pombi (im oberen Teil schöne Biwakplätze) dem Bach entlang abwärts bis auf etwa 1950 m. Hier stösst man auf eine Spur, die rechts hinaus zur winzigen Hütte von Corn führt. Der Beginn des Pfades nach Crasteira ist schlecht zu finden, aber der Pfad ist durchgehend vorhanden. In Crasteira stösst man auf die markierte Route, die von der Forcola her kommt und auf gutem Pfad zum schönen Dorf Soazza hinunter führt.
 

 2.9.2007: Via „Per Aspera ad Astra“

Route:

Cabbiolo – Pomareda – Orbel (P. 1579) – Baitel de Cogol – Piz Stabiuch – Piz de Campel – Pass de Campel Alt – Montogn – Bacino Val d’Arbola – Cran – Cabbiolo

Ca. 2000 hm Auf- und Abstieg, ca. 10 Stunden. Schwierigkeit T6

Mit der Stirnlampe sind wir von Cabbiolo (wo wir im Humanità sehr angenehm genächtigt hatten) bis zum Einstieg nach Pomareda marschiert. Der Anfang des Pfades ist auf der LK noch eingezeichnet. Er ist wohl durchgehend vorhanden und auch mit weissen Zeichen markiert, dennoch haben wir ihn im steilen Wald mehrfach verloren. Der Aufstieg zu P. 1579 (wo sich eine verschlossene, hässliche Jägerhütte befindet) ist insgesamt anstrengend. Man folgt nun dem bewaldeten Rücken bis er richtig steil wird. Eine schwache Spur führt nun zuerst links-, dann rechtshaltend (zuoberst hilft ein Drahtseil über eine luftige Stelle) bis zur Wiese mit den Überresten des Baitel de Cogol, eines winzigen Hüttchens. Von hier auf dem netten Grat zum Piz Stabiuch und weiter, in sehr schöner Kraxelei, auf den Piz de Campel. Ein weiterer kraxliger Grat führt zum Pass de Campel Alt. (von Pomareda bis hier findet man kein Wasser!). Vom Pass kann man durchs schöne Val de la Forcola nach Soazza absteigen. Da wir das bereits am Vortag gemacht hatten, wählten wir den (längeren) Abstieg durchs Val de Campel und das Val Gamba. Eine Gruppe von Jägern war über unsere Anwesenheit auf dem Weg sehr verärgert und liess uns das ganze Repertoire an Tessiner Flüchen hören. Stupid jerks....gerne hätten wir zurückgeschrien, aber bei Leuten, die eine Flinte in der Hand haben, hält man sich besser etwas zurück... Man muss dann ein Stück auf der Forststrasse laufen, bevor man beim kleinen Staudamm auf den alten Pfad einschwenken kann, der über diverse schöne Treppen relativ rasch runter nach Cabbiolo führt.

 

Zum Schluss ein paar passende Witze:

Jäger geht nach der Pirsch ins Wirtshaus und trifft dort den Dorfdoktor. "Wissen Sie schon, was ich heute erlegt habe?" "Ja, ja", winkt der Arzt ab, "war schon bei mir in Behandlung..."

Was tut ein Jäger, wenn er aus Versehen eine Kuh geschossen hat? - Er steckt ihr einen Hasen ins Maul und sagt, sie hat gewildert!

Zwei Jäger haben einen Hirsch erlegt und ziehen ihn an seinen Hinterläufen zum Auto. Als sie noch fünfzig Meter vom Auto weg sind ruft ihnen ein anderer Jäger zu, daß es leichter geht, wenn sie an den vorderen Läufen ziehen. Sie probieren es aus. "Wow", freut sich der erste Jäger, "das geht ja viel einfacher!" "Ja", sagt der zweite Jäger, "aber das Auto geht immer weiter weg..."

Jäger am Handy zum Notarzt: „Hilfe, mein Kollege ist zusammengebrochen und rührt sich nicht mehr, was soll ich tun?“ Notarzt: „Ganz ruhig, stellen sie zuerst fest, ob er noch lebt.“ Notarzt hört eine Minute Stille, dann einen Schuss. Jäger: „Das ist geklärt, was nun?“


Tourengänger: Zaza


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Kommentare (3)


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ossi hat gesagt: Witz
Gesendet am 4. September 2007 um 18:04
Der mit den Vorderläufen und dem Auto ist a++!

Tete hat gesagt: Tessin???
Gesendet am 25. Juli 2010 um 22:51
Nach fast 3 Jahren, hoffe ich dass du bemerkt hast, dass diese Region im Bündnerland und nicht im Tessin liegt!! Darum sind die Jäger, die du getroffen hast, keine Tessiner sondern Bündner!
Nächste Mal bitte Karte gut anschauen!

Zaza hat gesagt: RE:Tessin???
Gesendet am 26. Juli 2010 um 07:46
eidgenössisch diplomierter Besserwisser, was?

Lies zuerst mal richtig, bevor du solchen Stuss publizierst.


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