Zwölferkogel (2988 m), Südflanke von Kühtai
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Der Zwölferkogel erhebt sich direkt südlich von Kühtai (daher wohl auch der Name, er steht
sozusagen um 12 Uhr von Kühtai aus gesehen direkt in der Sonne).
Es gibt eine recht bekannte Klettertour über den Nordgrat direkt von Kühtai aus
(II, eine Stelle III), über festen Fels, die stellenweise sehr ausgesetzt ist.
Die hier beschriebene Route von Kühtai über den Finstertaler Speicher folgt zunächst dem Anstiegsweg zum Sulzkogel (siehe die diversen Berichte im Forum), biegt dann aber auf ca. 2450 m Höhe in das (unbenannte) Kar zwischen Sulzkogel und Mittagsturm ein und geht - zunächst in diesem Kar steil bergauf - und nach Erreichen von 2800 m Höhe kurz bergab über den Rest des Gletschers am Mittagskopf an jenem vorbei und in die Scharte zwischen Mittagskopf und Zwölferkogel. Den Gipfel erreicht man über Blöcke und Schutt und muss die letzten Meter zum Gipfel bei wenig Höhengewinn noch etwas Klettern (I) – eine Stelle (I+) ist sehr ausgesetzt. Darüber erzählt der AV-Führer Stubaier Alpen (Klier) nun gar nichts – unschwierig, wie der Weg über die Südflanke hier bezeichnet wird, sind diese letzten Meter gewiss nicht, denn die Hände braucht hier selbst der erfahrene Bergfex. Der Zwölferkogel erreicht nun leider nicht die magische Zahl - sonst wäre er bestimmt öfters besucht als sein bekannter Kollege im Süden, der Sulzkogel, der allerdings auch einfacher zu besteigen ist.
Start in Kühtai (2020 m), möglichst nahe der abschreckenden Staumauer des Finstertaler Speichers – wirklich ein finsteres Bauwerk. Dann den Weg Richtung Sulzkogel entlang des Stausees nehmen (man erreicht diesen nach ca. 45 Minuten) und diesem Weg bis auf eine Höhe von 2450 m folgen (weitere 45 Minuten). Man erkennt das Blockkar zwischen Sulzkogel und Mittagsturm schon von Weitem, verlässt den markierten Weg und steigt in Richtung Südwesten rechts eines Baches in Richtung des Blockkars auf. Man biegt dann in das Blockkar ein und steigt weiter im Kar steil auf (fester Schutt und Blockwerk, überraschend gut zu begehen) - nunmehr in Richtung Westen. Immer im Kar bergauf bis auf eine Höhe von ca. 2700 m, dann hält man sich mehr nordwärts und erreicht eine Felsrampe auf ca. 2800 m Höhe – nach weiteren 45 Minuten. Von hier kann man auf den kleinen nördlichen Gletscherrest hinabblicken (von Kühtai aus gut sichtbar), auf dem man (zunächst sehr steil) für ca. 60 – 80 Höhenmeter nördlich abwärts läuft – im ausgeaperten Zustand u.U. Steigeisen notwendig ! Anschließend erreicht man ein Blockfeld nordöstlich vom Mittagskopf, mit etwas mühsam zu begehendem groben Blockwerk und steigt in diesem nordwestwärts in Richtung Gipfelflanke auf. Für den Anstieg empfiehlt es sich, nicht direkt zur Scharte zwischen Mittagskopf und Zwölferkogel aufzusteigen, sondern mehr in der Mitte der Flanke zu bleiben; hier ist es zwar steiler (grobes Blockwerk), aber weniger schuttreich.
Wenn man oben angekommen ist, stellt man dann überrascht fest, dass man noch nicht am Gipfel ist, sondern nordwärts zum höchsten Punkt noch kurz über einen kleinen Felsgrat (ca. 30 m Länge, I, mit einer ausgesetzten Stelle I+) bei geringem Höhengewinn zum Gipfelsteinmann aufsteigen muss.
Am Gipfel (ohne Gipfelkreuz und Gipfelbuch, aber mit Gipfelzettel in grüner Brotzeitdose) kann man dann über den ausgesetzten Nordgrat hinabschauen und hat eine grandiose Aussicht auf den von oben nun wieder sehr schön aussehenden Finstertaler Stausee.
Der Sulzkogel verdeckt die Aussicht kaum und man eine gute Fernschau zu den zentralen Stubaier Alpen, den Ötztalern und nach Norden zum Karwendel und zum Wetterstein, sowie natürlich auch zu den Zillertalern.
Gesamtzeit für den Aufstieg: ca. 3 ½ Stunden von Kühtai – der Weg über das Blockfeld am Mittagskopf kostet einige Zeit und die Gipfelflanke ist recht steil und anstrengend, ca. 1100 Höhenmeter.
Abstieg: zunächst wie am Anstiegsweg zurück über den kurzen Grat, dann jedoch etwas mehr rechts haltend steil abwärts auf Schutt in Richtung Scharte. Von der Scharte dann direkt nach Westen in das Zwölferkar, zunächst sehr steil über loses Blockwerk und immer im Kar bleibend bergab – ein mühsamer Weg; es wird sich kaum vermeiden lassen, dass man ein paar Steine lostritt.
Der Weg geht weiter steil auf Schutt und Blockwerk bergab, bis dieser in eine Bachschlucht mündet.
Nicht in diese Bachschlucht (rutschig, heikel und gefährlich), sondern nach links wenden (Steinmann) und auf etwa 2300 m Höhe dieser Schlucht ausweichend in steilen Latschen- und Schrofen-Feldern nordwestlich in das Längental absteigen, das man bei einem kleinen See auf ca. 2100 m Höhe erreicht. Im Längental immer weiter Richtung Stausee Längental absteigen, am Kraftwerk vorbei und in Richtung Dortmunder Hütte wieder ansteigen. Ab der Dortmunder Hütte dann wieder zurück zum Startpunkt der Tour (leider unschön an den Häusern von Kühtai vorbei).
Gesamtzeit für den Abstieg ca. 2 ½ Stunden, 1100 Höhenmeter (Gegenanstieg ab Längentaler Speicher), der Abstieg über das Zwölferkar erfordert gute Konzentration, da das Schuttkar viele lose Blöcke enthält. Tour alleine begangen.
sozusagen um 12 Uhr von Kühtai aus gesehen direkt in der Sonne).
Es gibt eine recht bekannte Klettertour über den Nordgrat direkt von Kühtai aus
(II, eine Stelle III), über festen Fels, die stellenweise sehr ausgesetzt ist.
Die hier beschriebene Route von Kühtai über den Finstertaler Speicher folgt zunächst dem Anstiegsweg zum Sulzkogel (siehe die diversen Berichte im Forum), biegt dann aber auf ca. 2450 m Höhe in das (unbenannte) Kar zwischen Sulzkogel und Mittagsturm ein und geht - zunächst in diesem Kar steil bergauf - und nach Erreichen von 2800 m Höhe kurz bergab über den Rest des Gletschers am Mittagskopf an jenem vorbei und in die Scharte zwischen Mittagskopf und Zwölferkogel. Den Gipfel erreicht man über Blöcke und Schutt und muss die letzten Meter zum Gipfel bei wenig Höhengewinn noch etwas Klettern (I) – eine Stelle (I+) ist sehr ausgesetzt. Darüber erzählt der AV-Führer Stubaier Alpen (Klier) nun gar nichts – unschwierig, wie der Weg über die Südflanke hier bezeichnet wird, sind diese letzten Meter gewiss nicht, denn die Hände braucht hier selbst der erfahrene Bergfex. Der Zwölferkogel erreicht nun leider nicht die magische Zahl - sonst wäre er bestimmt öfters besucht als sein bekannter Kollege im Süden, der Sulzkogel, der allerdings auch einfacher zu besteigen ist.
Start in Kühtai (2020 m), möglichst nahe der abschreckenden Staumauer des Finstertaler Speichers – wirklich ein finsteres Bauwerk. Dann den Weg Richtung Sulzkogel entlang des Stausees nehmen (man erreicht diesen nach ca. 45 Minuten) und diesem Weg bis auf eine Höhe von 2450 m folgen (weitere 45 Minuten). Man erkennt das Blockkar zwischen Sulzkogel und Mittagsturm schon von Weitem, verlässt den markierten Weg und steigt in Richtung Südwesten rechts eines Baches in Richtung des Blockkars auf. Man biegt dann in das Blockkar ein und steigt weiter im Kar steil auf (fester Schutt und Blockwerk, überraschend gut zu begehen) - nunmehr in Richtung Westen. Immer im Kar bergauf bis auf eine Höhe von ca. 2700 m, dann hält man sich mehr nordwärts und erreicht eine Felsrampe auf ca. 2800 m Höhe – nach weiteren 45 Minuten. Von hier kann man auf den kleinen nördlichen Gletscherrest hinabblicken (von Kühtai aus gut sichtbar), auf dem man (zunächst sehr steil) für ca. 60 – 80 Höhenmeter nördlich abwärts läuft – im ausgeaperten Zustand u.U. Steigeisen notwendig ! Anschließend erreicht man ein Blockfeld nordöstlich vom Mittagskopf, mit etwas mühsam zu begehendem groben Blockwerk und steigt in diesem nordwestwärts in Richtung Gipfelflanke auf. Für den Anstieg empfiehlt es sich, nicht direkt zur Scharte zwischen Mittagskopf und Zwölferkogel aufzusteigen, sondern mehr in der Mitte der Flanke zu bleiben; hier ist es zwar steiler (grobes Blockwerk), aber weniger schuttreich.
Wenn man oben angekommen ist, stellt man dann überrascht fest, dass man noch nicht am Gipfel ist, sondern nordwärts zum höchsten Punkt noch kurz über einen kleinen Felsgrat (ca. 30 m Länge, I, mit einer ausgesetzten Stelle I+) bei geringem Höhengewinn zum Gipfelsteinmann aufsteigen muss.
Am Gipfel (ohne Gipfelkreuz und Gipfelbuch, aber mit Gipfelzettel in grüner Brotzeitdose) kann man dann über den ausgesetzten Nordgrat hinabschauen und hat eine grandiose Aussicht auf den von oben nun wieder sehr schön aussehenden Finstertaler Stausee.
Der Sulzkogel verdeckt die Aussicht kaum und man eine gute Fernschau zu den zentralen Stubaier Alpen, den Ötztalern und nach Norden zum Karwendel und zum Wetterstein, sowie natürlich auch zu den Zillertalern.
Gesamtzeit für den Aufstieg: ca. 3 ½ Stunden von Kühtai – der Weg über das Blockfeld am Mittagskopf kostet einige Zeit und die Gipfelflanke ist recht steil und anstrengend, ca. 1100 Höhenmeter.
Abstieg: zunächst wie am Anstiegsweg zurück über den kurzen Grat, dann jedoch etwas mehr rechts haltend steil abwärts auf Schutt in Richtung Scharte. Von der Scharte dann direkt nach Westen in das Zwölferkar, zunächst sehr steil über loses Blockwerk und immer im Kar bleibend bergab – ein mühsamer Weg; es wird sich kaum vermeiden lassen, dass man ein paar Steine lostritt.
Der Weg geht weiter steil auf Schutt und Blockwerk bergab, bis dieser in eine Bachschlucht mündet.
Nicht in diese Bachschlucht (rutschig, heikel und gefährlich), sondern nach links wenden (Steinmann) und auf etwa 2300 m Höhe dieser Schlucht ausweichend in steilen Latschen- und Schrofen-Feldern nordwestlich in das Längental absteigen, das man bei einem kleinen See auf ca. 2100 m Höhe erreicht. Im Längental immer weiter Richtung Stausee Längental absteigen, am Kraftwerk vorbei und in Richtung Dortmunder Hütte wieder ansteigen. Ab der Dortmunder Hütte dann wieder zurück zum Startpunkt der Tour (leider unschön an den Häusern von Kühtai vorbei).
Gesamtzeit für den Abstieg ca. 2 ½ Stunden, 1100 Höhenmeter (Gegenanstieg ab Längentaler Speicher), der Abstieg über das Zwölferkar erfordert gute Konzentration, da das Schuttkar viele lose Blöcke enthält. Tour alleine begangen.
Tourengänger:
DHM123

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