Zahm Andrist / Hartlishore
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Die beiden beschriebenen Gipfel befinden sich im südlichen hinteren Teil des Spiggen, einem Seitental vom Kiental. Beide fallen im Norden in steilen Wänden ab, auf der Südseite jedoch weisen sie im Gipfelbereich Grashänge auf, wobei jener des Hartlishore steiler ist als der des Zahm Andrist.
Ich starte meine Tour in Kiental (mein Bike ist leider beim Doktor). Zuerst folge ich dem abwechslungsreichen Wanderweg nach Spiggengrund. Dieser steigt nahe der Busstation Ramslauenen den Hang hoch. Später führt er konstant steigend durch den Wald bis zum Parkplatz am Beginn des Spiggentals. Von hier weiter auf dem Wanderweg durch den Spiggen, zuerst dem Bach entlang, dann im Aufstieg Richtung Schindlere und auf Fahrwegen nach Glütschnessli. Letzteres liegt am Ende des vom Drättenhorn her kommenden Urschelgrats. Weiter geht’s im Aufstieg nach Hohkien, einer der drei Geländekammern am Ende des Spiggentals, vorbei an ein paar beeindruckenden Wasserfällen. Oben bei der ersten Hütte ankommend zweigt sogleich ein Wanderweg rechts Richtung Rote Härd ab. Diesem folge ich bis Punkt 2‘227 wo nach rechts ein deutliches Weglein (vgl. LK) Richtung Hart abzweigt (Stein mit Markierung vorhanden). Der Weg führt zuerst zu einem Zaun hoch, dann über eindrückliche Karrenfelder (Achtung vor teils mehreren Meter tiefen Spalten) hoch in die Talebene. Ich halte mich eher rechts der Talsohle, da man dort öfters Wegspuren und Grashänge vorfindet. Die flache Talsohle wird in einem erholsamen Teil gequert bevor ich den Schlussanstieg zum Zahm Andist in Angriff nehme. Dieser führt zuerst einem kleinen Bächlein entlang rechts den Hang hoch, dann links auf einen Riegel und dann wieder rechts über Gras zum Gipfel (vgl. Foto mit Skizze). Man trifft dabei immer wieder auf deutliche Wegspuren. Denkbar wären allerdings verschiedene Aufstiegsvarianten, da das Gelände hier kaum technische Ansprüche stellt. Die Gipfelankunft ist ganz nach meinem Geschmack: Die Aussicht bleibt einem bis zum Schluss verborgen und taucht plötzlich auf. Nach Norden hat man einen wirklich schönen Ausblick ins Mittelland. Bezüglich Aussicht muss sich der Zahme keineswegs vor seinem höheren Namensgenossen verstecken.
Unterhalb des Gipfels habe ich im Aufstieg noch zahlreiche Gämsen beobachten können, ganze 46 Stück habe ich gezählt. Diese haben sich seither in die Nordflanken verzogen. Ich gehe nun weiter zum Hartlishore, das zu meinem Erstaunen hier noch keinen Eintrag hat. Dieses könnte man auch direkt von Hart aus in einer WS-Tour besteigen. Einfacher geht’s aber über den Grat vom Zahmen Andrist her grösstenteils im Abstieg. Ich bleibe immer in der Nähe des Grates im gut gestuften Gelände. Ein paar Mal muss man dabei in die Südflanke ausweichen. Dann steht man auch schon vor dem Gipfelgebilde, welches mit ein paar Griffen ins Gras schnell bestiegen ist. Der Gipfel lohnt sich besonders wegen seiner Aussicht ins Hohkien und den eindrücklichen Tiefenblicken in den Spiggen runter.
Auf dem Rückweg gehe ich vorerst noch den gleichen Weg dem Grat entlang, später, wo der Hang etwas flacher wird, traversiere ich die Flanke über dem Felsriegel zwischen dem Grat und dem Harttal. Dann geht’s den gleichen Weg zurück wieder nach Kiental.
Die Tour ist technisch kaum anspruchsvoll und führt auf zwei lohnende Aussichtberge. Das Gelände ist, ausser auf dem Grat, kaum gefährlich.
Schwierigkeiten: Zahm Andrist: T3+ / Hartlishore: T4-
Tourenlänge: 24km
Höhenmeter: 1'900m
Zeit: 7h (exklusive Pausen und bei eher hohem Tempo)

Kommentare (2)