Gross Bielenhorn, Südostgrat


Publiziert von stataprofi , 15. August 2011 um 23:31. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:12 August 2011
Klettern Schwierigkeit: V- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Kartennummer:1231 Urseren

Schöne Grattour mit eindrucksvollen Tiefblicken.

Um 7 Uhr starten wir bei der Sidelenhütte Richtung untere Bielenlücke. Von dort aus machen wir uns auf zum Einstieg des Südostgrats des Grossen Bielenhorns. Auf unserer Tour vom Vortag haben wir zwar den Einstieg schon ausfindig machen können, nichtsdestotrotz haben wir fast eineinhalb Stunden bis zum Einstieg gebraucht (dem etwas nervigen Blockgelände sei Dank). Der Einstieg befindet sich etwas oberhalb von einem grösseren Steinmann (schon von weit unten sichtbar).

Es folgen sechs sehr schöne Seillängen von ziemlich konstanter Schwierigkeit. Nach der sechsten Seillänge folgt ein etwas ausgesetzter Quergang zum nächsten Standplatz. Von dort gelangt man in zwei weiteren Seillängen (inklusive der Schlüsselseillänge) auf ein Plateau, von welchem man ca. 15m nach Norden abseilt (bis auf die Höhe des gut sichtbaren Trampelpfades, welchem man Richtung Nord/Nordost folgt. In wenigen Schritten erreicht man einen guten Rastplatz.

Von dieser Stelle aus kann man nun entweder weiter auf den Gipfel klettern oder den Abstieg antreten (die erste Abseilstelle befindet sich direkt in der markanten Scharte). Wir haben uns nach einer kleinen Stärkung auf den Weg Richtung Gipfel gemacht. Der erste Turm wird einfach (westseitig) umgangen, dann folgt einfacheres Klettergelände bis zum Gipfel (ca. 150m). Ab hier muss bis zum Gipfel selber abgesichert werden (inklusive Standplätze). Kurz vor dem Gipfel steht noch eine ziemlich ausgesetzte, aber unschwierige, Passage an. Wir atmen noch einmal tief durch und stehen nach ca. 5,5 Stunden Kletterzeit auf dem Gipfel!

Vom Gipfel geniessen wir ein herrliche Aussicht auf die Furkahörner, den Galenstock und den Tiefengletscher. Nach einer kurzen Rast machen wir uns schon bald an den Abstieg.

Nach einer ersten kurzen Abseilstelle (22m) erreichen wir schon bald wieder den vorherigen Rastplatz. In der Scharte befindet sich die nächste Abseilstellte. Nach kurzem Fussabstieg gelangt man zur nächsten Abseilstelle, von dort seilt man nochmals 2x50m (auch 4x20m möglich) ab und gelangt nach kurzer Zeit wieder zum Einstieg. Da auf dem Gipfel eine Ausbildungsgruppe des DAV zu uns aufgeschlossen hat, haben wir die Seile für den Abstieg geteilt. So sind wir dann schneller als geplant zurück zum Einstieg gelangt.

Um etwa 17 Uhr sind wir dann müde, aber glücklich, wieder bei der Sidelenhütte angelangt und haben mit einem "Burehöfler" auf dieses einmalige Gipfelerlebnis angestossen. Wir haben also insgesamt rund 9,5 Stunden unterwegs.

Fazit: Eine sehr schöne und empfehlenswerte, aber auch lange und anspruchsvolle Tour mit schönen Seillängen und tollen Tiefblicken. Der letzte Teil der Route muss selber abgesichert (mit mittleren Friends und Schlingen einfach möglich) oder ungesichert weitergeklettert werden. Die schwierigeren Seillängen sind aber durchgehend gut mit Bohrhaken ausgerüstet. Unserer Ansicht nach ist die Schlüsselstelle (technisch geklettert) eher schwieriger als im Topo angegeben.

Material: Schlingen und einige mittlere Cams für den letzten Teil der Route (muss vollständig selber gesichert werden). 50m Halbseile von Vorteil für den Abstieg (gemäss Topo aber nicht notwendig).

Ein Topo der Route findet man im "Plaisir Ost" oder im SAC Clubführer "Göscheneralp - Furka - Grimsel".

Tourengänger: Sunneschy, stataprofi


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