Glärnisch - Ruchen (P 2861m)


Publiziert von Schneemann , 14. August 2011 um 11:49.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:13 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 1 Tage 10:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:25 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo vorder richisau
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo klöntal vorauen
Unterkunftmöglichkeiten:Glärnischhütte SAC

Unglückllicherweise war ich nicht ganz auf dem Gipfel, wieder mal ;)
Leider sass am  Glärnisch - Ruchen während des Aufstiegs eine Wolke fest. Oben angekommen hatte ich fast keine Sicht und hab daher die grossen Steinmänner auf dem "Vorgipfel" P-2861 für den Ruchen gehalten (vielleicht hab ichs mir auch eingeredet weil ich die Gifpelrast ersehnte). Aber macht nichts, immerhin  liegt der Punkt nur um 40 Höhenmeter tiefer und hatte heute wohl dieselbe Aussicht...nämlich keine.

Eigentlich wollte ich mal testen ob der Glärnisch denn als ÖV-Eintagestour machbar ist. Das Zeitfenster zwischen erstem und letzten Bus im Klöntal lag bei knapp über 10h und sollte daher eigentlich ausreichen. Letztlich kann ich das bestätigen, wobei der Glärnisch als Tagestour schon ziemlich mühsam ist (mein GPS zeigte 25km mit >2000 Höhenmetern an). Es empfiehlt sich von  Vorder Richisau zu starten (und am besten wohl auch dort zu enden). So kann man einige Höhenmeter und Wegstrecke sparen, auch wenn es nervt dass man dort zu Beginn erstmal etwas absteigen muss.

Gestartet um 8.00 Uhr in  Vorder Richisau trifft man nach einigem auf- und ab auf den eigentlichen Wanderweg Richtung  Chäseren (1272 m). Danach erreicht man auch schnell die Felststufe über welcher die  Glärnischhütte SAC thront. Der Aufstieg geht steil im Zickzack hinauf und man gewinnt hier schnell viele Höhenmeter.  Von dort gehts landschaftlich eindrucksvoll weiter über tolle Kalkformationen bis zum Einstieg in den  Glärnischfirn auf ca. 2350m.

Zum  Glärnischfirn liese sich viel sagen. Der Firn ist ziemlich flach und daher einfach zu begehen. Allerdings kann ich vielen Ausführungen dazu dennoch nicht zustimmen. Z.b. sagt der Rother Wanderführer der Firn wäre nahezu spaltenfrei und man bräuchte meistens weder Steigeisen noch Pickel. Ich wäre ohne Steigeisen wohl nicht weit gekommen und tatsächlich waren die Heerscharen an Berggängern welche mit dort begegnet sind allesamt mit Gletscherausrüstung + Seil unterwegs. Auch im Gegensatz zu manchen anderen Berichten konnte ich im unteren Bereich keine Spalten ausmachen und hatte dort ein sicheres Gefühl. Weiter oben dagegen waren durchaus einige davon zu finden und nach etwas heiklem "Spaltenhopping" war ich froh nicht bis zum Schwandergrat weitergehen zu müssen.

Zum Ruchen hinauf verlässt man den Firn am besten bei ca. 2600-2700m am linken Rand und steigt über leicht treppenartige Felsen und Geröll weglos auf (hin und wieder fand ich auch mal Steinmännchen). Das Gelände ist gut gestuft und daher ziemlich einfach und nicht ausgesetzt. Oben angekommen hielt ich den grossen Steinmann am P 2861 wie gesagt fälschlicherweise für den Gipfel. Abgestiegen bin ich dann eine zeitlang links, parallel zum Firn um die obere Spaltenzone am Firn zu umgehen und erst danach bin ich wieder auf den Firn gewechselt. Das Geröll auf glatt-geschmirgeltem Kalkstein ist allerdings dort teilweise unangenehm rutschig.

Schliesslich bin ich schnell ins Tal und noch mit möglichst verachtlichem Blick an der Schlange am Alpentaxi bei  Chäseren (1272 m) vorbeimarschiert. Ich habe nun den längeren Abstiegsweg nach  Klöntal (Vorauen) genommen der sich doch ziemlich in die Länge zieht.

Anmerkungen:
  • Leider hab ich keinerlei Versteinerungen gesehen, nichtmal eine Muschel oder ähnliches. Dabei gibts vom Kalk-Massiv des Glärnisch sooo tolle Bilder mit ganzen offenliegenden Fisch-Versteinerungen...
  • Die Tour ist sehr abwechslungsreich und man durchwandert gemähliche Fahrstrassen, steile Grasspassagen, blühende Wiesen, einen Gletscher und am Ende gibts noch leichte Kletterei im Kalk. Absolut empfehelnswert.
  • Anscheinend stürmt alle Welt nur aufs Vreneli. Der arme Ruchen wird ziemlich vernachlässigt...
  • Der Klöntalersee (einst durch einen Bergsturz aufgestaut) ist einfach traumhaft gelegen und zu jeder Tageszeit ergreifend schön.

Tourengänger: Schneemann


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