Lauterbrunner Breithorn
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Lauterbrunner Breithorn (02.08.11)
Start um 04.00 Uhr nach einer mässig guten Nacht inklusive 1. August Feuerwerk auf der Hütte. Leider trafen wir auf dem Gletscher nicht mehr so gute Verhältnisse an wie am Vortag. Auf dem Gletscher ist man regelmässig eingesunken, was das Vorwärtskommen anstrengender und mühsam machte. Vom Petersgrat südlich um das Tschingelhorn herum in die Wetterlücke. Wir benötigten bei den herrschenden Verhältnissen 2h 20 min. Die Felsinsel oberhalb des "I" von Inner Talgletscher umgeht man besser südlich als nördlich, da es auf der anderen Seite sonst einen recht grossen Bergschrund zu überwinden gibt. Bei der Umgehung des Tschingelhorns gibt es auch einige Spalten, die beachtet werden müssen.
Nach einer kurzen Pause und dem Montieren des Klettermaterials konnte der Aufstieg über den Westgrat beginnen. Man klettert direkt in der Lücke los. Zuerst über einfachere Felsen, Schnee und Geröll bis hinauf zu exponierten Felstürmen mit der roten Platte. Diese wurden mit Bh abgesichert und lassen sich in gutem Fels sehr schön überklettern. Mit den Steigeisen gibt es allerdings eine etwas wackelige Stelle. Nach den Türmen folgt ein kleiner Sattel, der früher über Firn durch die S-Seite des Grates erreicht wurde. Seit es die Bh gibt, ist diese Variante nicht mehr zu empfehlen. Weiter geht es über eine knapp 20 Meter hohe Wand (II+). Die Kletterei lässt sich mit Friends recht gut absichern. Danach wird das Gelände wieder einfacher und man erreicht den Triangulationspunkt (3403.0), erkennbar an den roten Kreuzen auf den Felsen und den Holzstücken, die dort herumstehen. Weiter direkt auf der Gratschneide bis zu einem 4 Meter hohen Abstatz der in einer Verschneidung (III-) abgeklettert wird. Wiederum weiter auf dem Grat oder stellenweise etwas in die S-Seite ausweichend bis man zur ersten der beiden markanten Felsbarrieren kommt. Direkt am Grat gibt es eine auffällige Verschneidung, die man aber nicht zum Aufstieg benutzt. Knapp 50 meter rechts davon befindet sich ein blockiger Kamin mit 4 Bh. Diese sind sehr sinnvoll gesetzt und helfen über die recht anstrengenden Stellen (III) hinauf. Nach der Überwindung dieser Steilstufe quert man sofort wieder hoch zum Grat und folgt diesem bis man auf Sicherungsstangen trifft bei denen man wieder nach rechts in die Flanke quert. Achtung: Anstelle der Querung gibt es auch weiter oben noch eine Eisenstange, diese steht aber gemäss dem Hüttenwart im Schilf und die Querung entspricht dem richtigen Routenverlauf. Den Sicherungsstangen folgend erreicht man ein steiles Couloir/Verschneidung mit Fixseilen. An dessen Ende quert man den Stangen folgend wieder nach links zum Grat und über diesen in leichter werdendem Gelände auf die Firnschulter hoch. Der stark verwächtete Firngrat erfordert sehr sicheres Gehen mit den Steigeisen, da man sich in der abschüssigen Flanke ohne jegliche Sicherungsmöglichkeiten bewegt. Zuletzt wird der Grat nochmals kurz felsig. Noch etwas in der S-Flanke und dann auf der lulftigen Schneide hoch zum Gipfel. Ziemlich erschöpft aber zufrieden erreichten wir den Gipfel kurz vor 11 Uhr reichlich spät. Dank dem absolut sicheren Wetter war diese Zeit aber noch vertretbar.
Die angetroffenen Verhältnisse waren wohl recht winterlich. Unzählige Male mussten wir für die steilen Firnpassagen den Pickel benützen um ihn sogleich für die Felsaufschwünge wieder wegzustecken. Dazu war ein Fixseil komplett eingefroren und ebenso waren nicht alle Eisenstangen benützbar weil sie kaum aus dem Schnee schauten. Dazu kam das anstrengende Spuren schon am frühen Morgen über den Gletscher. Der Vorteil des vielen Schnees war aber wohl, dass wir keinerlei Probleme mit Steinschlag hatten, was an diesem Grat bei fortgeschrittener Ausaperung wohl ein Thema sein könnte.
Für den vorsichtigen Abstieg über die exakt gleiche Route benötigten wir weitere 4 Stunden mit höchster Konzentration. Nach einer Pause begaben wir uns um 15.30 Uhr auf den langen Rückweg zur Mutthornhütte. Bei hohen Temperaturen und weichem Schnee wurde dies ein harter Kampf. Glücklicherweise konnten wir von den Spuren von unseren Freunden Roman und Christian profitieren, die sich beim Aufstieg mit dem Triangulationspunkt zu frieden gegeben hatten und dann schon früher zurück zur Hütte gingen. Besten Dank an dieser Stelle! Um 17.30 Uhr erreichten wir schliesslich die Hütte und wiederum wurden wir mit einem Glas Tee empfangen. Es gab nichts Besseres für unsere trockenen Kehlen.
Zusammenfassend eine lange und anspruchsvolle Tour mit gewaltigen Eindrücken. Die Bewertung ist im neuen Führer der Jungfrauregion mit ZS+ angegeben, was bei den winterlichen Verhältnissen wohl zutraf. Eventuell ist der Aufstieg bei weniger Schnee etwas leichter zu haben. Es lohnt sich sehr noch den Hüttenwart bezüglich der Route zu fragen, er gibt einem sehr detaillierte Auskünfte mit auf den Weg. Da wir mit Klettern und sichern beschäftigt waren gibt es leider keine Bilder von den beiden Aufschwüngen.
Nach einer weiteren Nach in der schönen Hütte mit super Bewirtung sind wir am nächsten Morgen gemütlich nach Stechelberg abgestiegen.
Start um 04.00 Uhr nach einer mässig guten Nacht inklusive 1. August Feuerwerk auf der Hütte. Leider trafen wir auf dem Gletscher nicht mehr so gute Verhältnisse an wie am Vortag. Auf dem Gletscher ist man regelmässig eingesunken, was das Vorwärtskommen anstrengender und mühsam machte. Vom Petersgrat südlich um das Tschingelhorn herum in die Wetterlücke. Wir benötigten bei den herrschenden Verhältnissen 2h 20 min. Die Felsinsel oberhalb des "I" von Inner Talgletscher umgeht man besser südlich als nördlich, da es auf der anderen Seite sonst einen recht grossen Bergschrund zu überwinden gibt. Bei der Umgehung des Tschingelhorns gibt es auch einige Spalten, die beachtet werden müssen.
Nach einer kurzen Pause und dem Montieren des Klettermaterials konnte der Aufstieg über den Westgrat beginnen. Man klettert direkt in der Lücke los. Zuerst über einfachere Felsen, Schnee und Geröll bis hinauf zu exponierten Felstürmen mit der roten Platte. Diese wurden mit Bh abgesichert und lassen sich in gutem Fels sehr schön überklettern. Mit den Steigeisen gibt es allerdings eine etwas wackelige Stelle. Nach den Türmen folgt ein kleiner Sattel, der früher über Firn durch die S-Seite des Grates erreicht wurde. Seit es die Bh gibt, ist diese Variante nicht mehr zu empfehlen. Weiter geht es über eine knapp 20 Meter hohe Wand (II+). Die Kletterei lässt sich mit Friends recht gut absichern. Danach wird das Gelände wieder einfacher und man erreicht den Triangulationspunkt (3403.0), erkennbar an den roten Kreuzen auf den Felsen und den Holzstücken, die dort herumstehen. Weiter direkt auf der Gratschneide bis zu einem 4 Meter hohen Abstatz der in einer Verschneidung (III-) abgeklettert wird. Wiederum weiter auf dem Grat oder stellenweise etwas in die S-Seite ausweichend bis man zur ersten der beiden markanten Felsbarrieren kommt. Direkt am Grat gibt es eine auffällige Verschneidung, die man aber nicht zum Aufstieg benutzt. Knapp 50 meter rechts davon befindet sich ein blockiger Kamin mit 4 Bh. Diese sind sehr sinnvoll gesetzt und helfen über die recht anstrengenden Stellen (III) hinauf. Nach der Überwindung dieser Steilstufe quert man sofort wieder hoch zum Grat und folgt diesem bis man auf Sicherungsstangen trifft bei denen man wieder nach rechts in die Flanke quert. Achtung: Anstelle der Querung gibt es auch weiter oben noch eine Eisenstange, diese steht aber gemäss dem Hüttenwart im Schilf und die Querung entspricht dem richtigen Routenverlauf. Den Sicherungsstangen folgend erreicht man ein steiles Couloir/Verschneidung mit Fixseilen. An dessen Ende quert man den Stangen folgend wieder nach links zum Grat und über diesen in leichter werdendem Gelände auf die Firnschulter hoch. Der stark verwächtete Firngrat erfordert sehr sicheres Gehen mit den Steigeisen, da man sich in der abschüssigen Flanke ohne jegliche Sicherungsmöglichkeiten bewegt. Zuletzt wird der Grat nochmals kurz felsig. Noch etwas in der S-Flanke und dann auf der lulftigen Schneide hoch zum Gipfel. Ziemlich erschöpft aber zufrieden erreichten wir den Gipfel kurz vor 11 Uhr reichlich spät. Dank dem absolut sicheren Wetter war diese Zeit aber noch vertretbar.
Die angetroffenen Verhältnisse waren wohl recht winterlich. Unzählige Male mussten wir für die steilen Firnpassagen den Pickel benützen um ihn sogleich für die Felsaufschwünge wieder wegzustecken. Dazu war ein Fixseil komplett eingefroren und ebenso waren nicht alle Eisenstangen benützbar weil sie kaum aus dem Schnee schauten. Dazu kam das anstrengende Spuren schon am frühen Morgen über den Gletscher. Der Vorteil des vielen Schnees war aber wohl, dass wir keinerlei Probleme mit Steinschlag hatten, was an diesem Grat bei fortgeschrittener Ausaperung wohl ein Thema sein könnte.
Für den vorsichtigen Abstieg über die exakt gleiche Route benötigten wir weitere 4 Stunden mit höchster Konzentration. Nach einer Pause begaben wir uns um 15.30 Uhr auf den langen Rückweg zur Mutthornhütte. Bei hohen Temperaturen und weichem Schnee wurde dies ein harter Kampf. Glücklicherweise konnten wir von den Spuren von unseren Freunden Roman und Christian profitieren, die sich beim Aufstieg mit dem Triangulationspunkt zu frieden gegeben hatten und dann schon früher zurück zur Hütte gingen. Besten Dank an dieser Stelle! Um 17.30 Uhr erreichten wir schliesslich die Hütte und wiederum wurden wir mit einem Glas Tee empfangen. Es gab nichts Besseres für unsere trockenen Kehlen.
Zusammenfassend eine lange und anspruchsvolle Tour mit gewaltigen Eindrücken. Die Bewertung ist im neuen Führer der Jungfrauregion mit ZS+ angegeben, was bei den winterlichen Verhältnissen wohl zutraf. Eventuell ist der Aufstieg bei weniger Schnee etwas leichter zu haben. Es lohnt sich sehr noch den Hüttenwart bezüglich der Route zu fragen, er gibt einem sehr detaillierte Auskünfte mit auf den Weg. Da wir mit Klettern und sichern beschäftigt waren gibt es leider keine Bilder von den beiden Aufschwüngen.
Nach einer weiteren Nach in der schönen Hütte mit super Bewirtung sind wir am nächsten Morgen gemütlich nach Stechelberg abgestiegen.
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