Parc Ela


Publiziert von phono , 10. August 2011 um 12:15.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Albulatal
Tour Datum:31 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2500 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Alvaneu Bad, Dorfplatz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Preda
Unterkunftmöglichkeiten:Chamonas d'Ela Wiki / SAC Davos

Nach einer Postautofahrt über die Lenzerheide und einmaligem Umsteigen in Tiefencastel starten wir die Tour in Alvaneu Bad. Zuerst gehts auf die andere Seite der Albula, an einem Golfplatz vorbei. Der Weg ist relativ schlecht ausgeschildert. Man zweigt ab in einen Waldweg orographisch rechts des Schaftobelbachs, angeschrieben mit "Pfad der Pioniere". Der Pfad schraubt sich hoch bis man auf ein theoretisch befahrbares Strässchen trifft - den eigentlichen Pfad der Pioniere. Dieser Weg führt mal links, mal rechts oberhalb des Schaftobelbachs durch den teilweise herausgesprengten Fels vorbei am Schaftobelfall. Vor kurzer Zeit hat hier ein Hochwasser sämtliche Brücken mitgerissen. Wir haben Glück und der Weg ist auf der gesamten Länge bis ins Schaftobel wieder instandgesetzt.

Beim Punkt 1750 folgen wir dem Wegweiser Richtung Plan da Pe. Nach einem kurzen Waldabschnitt führt der Pfad direkt in einer Runse gegen oben. Der Weg ist selten begangen, äusserst spärlich markiert und generell schlecht erkennbar. Die Runse ist steil und stellt einen kleinen Kraftakt dar. Das nächste Mal würde ich beim Punkt 1750 weiter ins Schaftobel hinein und später dann in der Flanke des Chantota Höhe gewinnen bis zum Aussichtspunkt auf 2223 und von dort zur Plan da Pe. Dies scheint mir ein weniger steiler Anstieg zu sein.

Auf der Plan da Pe angekommen sind wir erstmals ziemlich aus der Puste, können uns dann aber doch noch dazu aufraffen, für eine ausgiebige Mittagsrast den Bot digl Uors zu bezwingen. Auf dem Gipfelplateau sind Spuren einer grossen Feuerstelle, ob hier am nächsten Tag ein Höhenfeuer brennen wird?

Das Ziel des Tages ist in Sichtweite und auf Augenhöe: Die Chamonas d'Ela liegt hinten im Val Spadlatscha. Wir nehmen den offiziellen Wanderweg runter zur Alp Prosot um dann die vernichteten Höhenmeter auf einer Traktor-Kuhherden-Matsch-Spur wieder auszugleichen. Schöner und effizienter wäre wohl die Querung in der Flanke von der Plan da Pe direkt Richtung der Ela Hütte.

Der nächste Morgen wartet mit einem wolkenlosen Himmel auf. Wir machen das, was fast sämtliche Leute in der Hütte tun: Die Gesamtüberschreitung des Piz Ela. Vernünftigerweise weiter hoch ins Val Spadlatscha Richtung zu einem der Pässe. Zuerst muss der Pass digls Orgels dran glauben, weil dort noch ein Geocache zu heben ist. Über den Cotschen weiter zum Pass d'Ela. Aller Guten Dinge sind drei und der dritte Pass ist bereits in Sichtweite: die Furschela da Tschitta. Der Pfad führt an zwei Seen vorbei durch abwechslungsreiches Gestein. Die Farben der Steine gehen von gelb zu violett bishin ins Schwarze.

Auf der Tschitta gibts nochmals eine Rast bevor der Abstieg nach Preda beginnt. Vom Val Tschitta ins Val Mulix und der Rabgiugsa entlang nach Naz. Der Pfad ist problemlos, doch ich bin froh, dass wir den Weg als Abstieg und nicht als Aufstieg machen. Die Gegenrichtung erscheint mir leicht zermürbend. Von Naz aus ist man innert 15 Minuten in Preda beim Bahnhof. Dort fährt jede Stunde der Bernina Express direkt nach Chur. Gefüllt mit internationalen Touristen fährt die Bahn durchs Unesco Welterbe, von zerklüfteten Landschaften in mehr und mehr bewohnte Täler hinein. Nach Chur ändert sich das typische Bild langsam: Die Tannenwäler werden zunehmend durch Misch- und Laubwälder verdrängt. Nach dem Walensee ist fertig mit steilen Wänden und Felsen. Noch nie ist mir die Landschaft um den Zürichsee rum dermassen flach vorgekommen.

Fazit: Schöne Wandermöglichkeiten in einem abgelegenen und relativ einsamen Gebiet. Die meisten Gipfel sind für Bergwanderer unerreichbar oder sie schauen mehrheitlich aus wie Schutthaufen. Die Hütte ist einfach und rustikal und unter der Woche selten frequentiert.

Unterwegs mit m.


Tourengänger: phono


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