Tomlishorn über Chulmchrachen-Pilatus Kulm-Tomlishorn Nordwand
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |

Die kaum je begangene Route durch den Chulmchrachen führt durch eine sehr wilde Gegend: harte Schuttbänder, Rinnen, steilste Grashalden, brüchiges Gras-Felsgelände und hohe Anforderungen ans Orientierungsvermögen: Hier wird der komplette T6-Bergsteiger verlangt. Es empfiehlt sich, sich vor einer Wiederholung der Tour vielfältige Bergerfahrung anzueignen.
Chulmchrachen: Im unteren Teil folgt man der Rinne, die hier noch angenehm zu begehen ist. Bald wird die Gegend wilder und die Rinne bildet ein hartes, heikel zu begehendes Schuttband: Dank Pickel lassen sich einige Stufen schlagen. Wir queren bald die Rinne in die Graswand rechts (im Aufstieg gesehen) und gewinnen in der sehr steilen, felsdurchsetzten Grasflanke an Höhe.
In der Grasflanke hält man stets aufwärts, steigt dabei aber immer auch taleinwärts. Erst weit oben unter einer kompakten Felswand queren wir rechts hinaus auf den grasigen Grat. Für einen Moment legt sich das Gelände zurück, wobei man den Grasgrat bis unter eine weitere kompakte Felswand verfolgt. Hier angekommen, quert man nach rechts und folgt einem schuttigen Bändchen bis in eine breite Rinne, die direkt von der Anlage auf dem Pilatus Kulm herunterzieht.
Die Rinne sieht eigentlich ganz sympathisch aus und lässt sich vielerorts in freier Routenwahl ersteigen. Der Fels ist allerdings sehr brüchig und verlangt die nötige Aufmerksamkeit. Die Route endet unmittelbar bei der Anlage, auf den letzten Metern ist man den einigermassen verwunderten Blicken der Zuschauer ausgesetzt: Lampenfieber kommt auf. Als letztes Hindernis darf ein 150-cm hohes Geländer überstiegen werden, anschliessend folgen etwa 30m T1-Gelände bis zur Kaffeebar. T6+
Tomlishorn Nordwand: Nachdem wir den Chulmchrachen überlebt haben, steigen wir ca. fünf Minuten durchs Chriesiloch ab und weiter dem markierten Weg entlang. Bald weisen in einer Kehre Tierspuren den Weg auf einem Band direkt unter den Felsen Richtung Tomlishorn. Das Band lässt sich auf seiner ganzen Länge gut begehen (T4) und führt direkt unter den Gipfel des Tomlishorn. Erst hier hinten legt sich der Fels zurück, man erkennt eine breite Rinne in gutem Fels, welche sie sich bis zum Gipfel erklettern lässt (III bis III+).
Wir haben zwar nur einen rostigen Haken gefunden, doch die Rinne und zerrissenen Platten lassen sich gut absichern: Zuerst im IIer-Stil gerade hoch, dann in eine schmale Rinne. Diese verlassen und queren wir rechtshaltend aufwärts über Platten zur obersten Rinne. An dieser Stelle muss ein eingeklemmter Block recht anstrengend überwunden werden, zuletzt folgen einige Meter in weniger gutem Gestein bis zum Gipfel.
Abstieg durch die Nordabbrüche (T5): Wir wandern ein Stück weiter Richtung Gemsmättli, um das Widderfeld zu besuchen. Die Verhältnisse werden aber immer garstiger, worauf wir uns für den Abstieg nach Eigenthal entscheiden: Vom Gemsmättli in die Nordflanke hinein und die Wiese nordostwärts Richtung Tomlishorn queren, bis man zu einem Pfad gelangt (ein aufrecht stehender, spitziger Stein mitten in der Wiese). Wir folgen dem Pfad durch die Nordabbrüche (gelbe Markierungen), und gelangen, stets westwärts haltend, nach Bründlen. Hier führt der Weg durch ein schmales Tal, später dem Hang entlang in breiten Kehren durch den Schwändeliwald, bis er sich bei Pkt. 1095 mit der Alpstrasse vereinigt. Wir wandern nach einem ereignisreichen Tag entspannt talsauswärts, wo uns schmutzigen Grüselbueben am Parkplatz bei Gantersei

Fazit: Herrliche Tour in alpinem Gelände. Der Chulmchrachen generiert ganz grosse T6-Gefühle, verzeiht aber nicht einen einzigen Fehler.
Communities: T6
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare