Wetterhorn (3692 m) via Willsgrätli
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Am Vortag waren wir auf die Glecksteinhütte (2317 m) gewandert. Dicke Wolken hatten die Gipfel den ganzen Tag eingehüllt. Erst gegen acht Uhr abends hatte es aufgeklart und wir konnten noch einen großartigen Sonnenuntergang erleben. Als wir heute um 3:20 Uhr in die Nacht starteten war es wolkenlos, die Sterne funkelten vom Himmel und es war recht warm.
Zügig stiegen wir auf dem weiß-blau markierten Weg hinauf an die Stelle, wo der Weg einen markanten Knick nach links zum Chrinnenhorn macht. Von hier folgten wir den Steinmännchen zum Rand des Chrinnengletschers. Zugute kam uns, dass wir am Vortag den Weg bereits erkundet hatten, so verloren wir keine Zeit mit der Wegsuche. Zu unserer Überaschung war der Schnee auf dem Gletscher trotz der warmen Temperaturen hart gefroren. Seil und Steigeisen wurden montiert, dann stiegen über den Gletscher zum großen Sporn in der Gletschermitte. Der Übergang in den Fels war heute problemlos machbar, kein Bergschrund oder offene Spalten auf dem Weg. Über Fels und Schotter mit einigen leichteren Kraxelstellen stiegen wir zum Frühstücksplatz hinauf (5:30 Uhr, ca. 2h Gehzeit).
Vom Frühstücksplatz konnten wir recht angenehm über harten Firn am Rande des Couloirs hinauf steigen. Nun war der Übergang zum Willsgärtli zu finden. Zwar sahen wir zwei Spuren vom Vortag im Schnee auf der anderen Seite nach den angegebenen 200 m vom Frühstücksplatz. Der Übergang hier sah aber nicht so einladend aus. Also stiegen wir noch ca. 100 m weiter hinauf, bis wir einen großen roten Pfeil auf einem Felsen gegenüber entdeckten. Hier traversierten wir über schieferige Platten und teilweise vereistes Geröll hinüber auf das Willisgrätli (auch nicht besser, nun ja).
Das Willsgrätli war angenehm zu klettern, nur ein paar kleine Schneerest lagen noch auf dem Grat. Es wechseln sich gestufte Felsblöcke mit Platten, Rinnen oder kleinen Türmen ab. Meist kann man direkt auf dem Grat klettern, manchmal ist ein Ausweichen in die recht Flanke recht hilfreich. Der obere Teil des Grates wird zunehmend ausgesetzt und schießlich steigt man durch ein kleines Couloir und über ein Felsband hinaus in Firn und erreicht den Wettersattel.
Endlich in der Sonne! Allerdings hatte selbige auch einen gravierenden Nachteil: der Schnee weichte zunehmend auf. Nach einer kurzen Pause machten wir uns an den Gipfelaufstieg. Die wenigen Meter auf dem Firngrat zu den Felsen war schon recht mühsam, teilweise sanken wir bis zu den Knie ein. In den Felsen lag noch recht harter Schnee, teilsweise war Wassereis drunter oder gleich die Steine. An manchen Stellen war es nicht mehr so angenehm zu gehen. Entlang der Sicherungsstangen stiegen wir zur Gipfelwächte empor; diese erklommen wir links und standen genau um 8 Uhr alleine am Gipfel des Wetterhorns (3692 m; ca. 4h20min reine Aufstiegszeit)
Es war ein herrliches Gefühl, auf diesem Berg zu stehen. Ein starker und kalter Wind ließ uns aber nicht lange am Gipfel verweilen und wir stiegen wieder unter die Wächte hinab. Dort war’s windstill und warm. Zusammen mit der Seilschaft, die kurz nach uns den Gipfel erreichte, genossen wir das Panorama und diesen großartigen Tag.
Was nun tun? Eigentlich hatten wir die Überschreitung des Mittelhorns angedacht. Wir waren zwar gut in der Zeit, aber die starke Erwärmung und die damit verbundende schlechter werdende Schneeaqualität ließ uns aber von diesem Unternehmen Abstand nehmen. Zudem lag auf dem Grindelwaldgletscher nur wenig Schnee, die Spalten waren teils nur wenig abgedeckt. So mussten wir wohl oder übel das Willsgrätli wieder hinunter. Das Abklettern war nicht weiter dramatisch, aber der ganze Schotter und das brüchige Zeugs im Couloir war dann kein Genuss mehr. Im Abstieg nahmen wir nun die “richtige” Variante über das Couloir und fanden sogar die Sicherungsstange, die nur mit dem Kopf aus dem Schnee lugte. Der Schnee auf dem Chrinnengletscher war noch angenehm zu gehen und bald hatten wir die Glecksteinhütte erreicht (13:15 Uhr; ca. 4h25min reine Abstiegszeit). Nach Ausruhen und Brotzeit nahmen wir den Abstieg nach Grindelwald unter die Schuhe, der sich dann doch noch etwas in die Länge zog und in der Hitze des heutigen Tages auch recht scheißtreibend war.
Es war eine tolle Hochtour, die einem das komplette Spektrum bietet. Rückblickend allerdings wartet das Willsgrätli mit eher kurzem Klettergenuss auf, der mit dem ganzen Schotter teuer erkauft werden musste. Der Zustieg zum Grat ist auch nicht unbedingt ein Hochgenuss. Ja, der Berg ist ein Traum, keine Frage; aber für den Abstieg würden wir beim nächsten Mal wohl eher nicht mehr dsa Willisgrätli wählen.
Zügig stiegen wir auf dem weiß-blau markierten Weg hinauf an die Stelle, wo der Weg einen markanten Knick nach links zum Chrinnenhorn macht. Von hier folgten wir den Steinmännchen zum Rand des Chrinnengletschers. Zugute kam uns, dass wir am Vortag den Weg bereits erkundet hatten, so verloren wir keine Zeit mit der Wegsuche. Zu unserer Überaschung war der Schnee auf dem Gletscher trotz der warmen Temperaturen hart gefroren. Seil und Steigeisen wurden montiert, dann stiegen über den Gletscher zum großen Sporn in der Gletschermitte. Der Übergang in den Fels war heute problemlos machbar, kein Bergschrund oder offene Spalten auf dem Weg. Über Fels und Schotter mit einigen leichteren Kraxelstellen stiegen wir zum Frühstücksplatz hinauf (5:30 Uhr, ca. 2h Gehzeit).
Vom Frühstücksplatz konnten wir recht angenehm über harten Firn am Rande des Couloirs hinauf steigen. Nun war der Übergang zum Willsgärtli zu finden. Zwar sahen wir zwei Spuren vom Vortag im Schnee auf der anderen Seite nach den angegebenen 200 m vom Frühstücksplatz. Der Übergang hier sah aber nicht so einladend aus. Also stiegen wir noch ca. 100 m weiter hinauf, bis wir einen großen roten Pfeil auf einem Felsen gegenüber entdeckten. Hier traversierten wir über schieferige Platten und teilweise vereistes Geröll hinüber auf das Willisgrätli (auch nicht besser, nun ja).
Das Willsgrätli war angenehm zu klettern, nur ein paar kleine Schneerest lagen noch auf dem Grat. Es wechseln sich gestufte Felsblöcke mit Platten, Rinnen oder kleinen Türmen ab. Meist kann man direkt auf dem Grat klettern, manchmal ist ein Ausweichen in die recht Flanke recht hilfreich. Der obere Teil des Grates wird zunehmend ausgesetzt und schießlich steigt man durch ein kleines Couloir und über ein Felsband hinaus in Firn und erreicht den Wettersattel.
Endlich in der Sonne! Allerdings hatte selbige auch einen gravierenden Nachteil: der Schnee weichte zunehmend auf. Nach einer kurzen Pause machten wir uns an den Gipfelaufstieg. Die wenigen Meter auf dem Firngrat zu den Felsen war schon recht mühsam, teilweise sanken wir bis zu den Knie ein. In den Felsen lag noch recht harter Schnee, teilsweise war Wassereis drunter oder gleich die Steine. An manchen Stellen war es nicht mehr so angenehm zu gehen. Entlang der Sicherungsstangen stiegen wir zur Gipfelwächte empor; diese erklommen wir links und standen genau um 8 Uhr alleine am Gipfel des Wetterhorns (3692 m; ca. 4h20min reine Aufstiegszeit)
Es war ein herrliches Gefühl, auf diesem Berg zu stehen. Ein starker und kalter Wind ließ uns aber nicht lange am Gipfel verweilen und wir stiegen wieder unter die Wächte hinab. Dort war’s windstill und warm. Zusammen mit der Seilschaft, die kurz nach uns den Gipfel erreichte, genossen wir das Panorama und diesen großartigen Tag.
Was nun tun? Eigentlich hatten wir die Überschreitung des Mittelhorns angedacht. Wir waren zwar gut in der Zeit, aber die starke Erwärmung und die damit verbundende schlechter werdende Schneeaqualität ließ uns aber von diesem Unternehmen Abstand nehmen. Zudem lag auf dem Grindelwaldgletscher nur wenig Schnee, die Spalten waren teils nur wenig abgedeckt. So mussten wir wohl oder übel das Willsgrätli wieder hinunter. Das Abklettern war nicht weiter dramatisch, aber der ganze Schotter und das brüchige Zeugs im Couloir war dann kein Genuss mehr. Im Abstieg nahmen wir nun die “richtige” Variante über das Couloir und fanden sogar die Sicherungsstange, die nur mit dem Kopf aus dem Schnee lugte. Der Schnee auf dem Chrinnengletscher war noch angenehm zu gehen und bald hatten wir die Glecksteinhütte erreicht (13:15 Uhr; ca. 4h25min reine Abstiegszeit). Nach Ausruhen und Brotzeit nahmen wir den Abstieg nach Grindelwald unter die Schuhe, der sich dann doch noch etwas in die Länge zog und in der Hitze des heutigen Tages auch recht scheißtreibend war.
Es war eine tolle Hochtour, die einem das komplette Spektrum bietet. Rückblickend allerdings wartet das Willsgrätli mit eher kurzem Klettergenuss auf, der mit dem ganzen Schotter teuer erkauft werden musste. Der Zustieg zum Grat ist auch nicht unbedingt ein Hochgenuss. Ja, der Berg ist ein Traum, keine Frage; aber für den Abstieg würden wir beim nächsten Mal wohl eher nicht mehr dsa Willisgrätli wählen.
Tourengänger:
alpinos

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