Mont Raimeux (1302 m) via Arête de Raimeux


Publiziert von alpinos , 4. Juli 2011 um 22:15.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Jura
Tour Datum:19 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-JU 
Zeitbedarf: 3:45
Strecke:Parkplatz 100 m nördlich P. 506 - Arête du Raimeux - Cabanna du Raimeux - Raimeux de Grandval - Montr Raimeux - u.z. via Comb du Pont
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis Parkplatz ca. 100 m nördlich P. 506; hier ca. 6 Parkmöglichkeiten (je nach Wagengröße und Parkungsdichte).

Jura-Kraxelei - Teil II

Nachdem wir uns an der Gerstelflue am Vormittag aufgewärmt hatten, wollten wir den überaschend schönen Tag noch mit der Begehung der Arête de Raimeux ausklingen lassen. Flugs waren wir von Waldenburg nach Moutier gedüst und starteten in den zweiten Teil des Jura-Kraxelspaßes



Vom kleinen Parkplatz an der Hauptstraße Nr. 6 ca. 100 m nördlich von P. 506 stiegen wir ca. 50 m auf einem kleinen Schotterweg hinauf an den Fuß der breiten Felsplatte. Gerade hatte eine kleine Wolke ihre feuchte Last über uns abgeladen und die Platte war nass; trotzdem war der Fels griffig und wir konnten über einen Riss ohne Probleme auch mit Bergschuhen den Grat erreichen. Nach dieser vielversprechenden Einstimmung waren wir gespannt auf den Grat - und wurden nicht enttäuscht! Die Kraxeleien in wunderbarem griffigen Fels waren ein Traum. Wir waren so begeistert, dass wir die beiden kurzen Schauer, die über uns hinweg zogen, kaum bemerkten. Dank der warmen Sonne und dem leichten Wind waren die Felsen praktisch sofort wieder trocken.

Über die Wegfindung lässt sich eigentlich nicht viel bemerken: einfach immer der Gratschneide entlang! Im unteren Bereich ist dies fast immer möglich, dann verstellen ein paar Türme den Weg. Wer ein 40m-Seil und Kletterausrüstung mitgenommen hat, der kann zwei dieser Türme direkt ersteigen (V), ansonsten findet sich eine Umgehung der schwierigen Stelle in der Südflanke. Eine 10m-Reepschnur leistet aber auch an einfacheren Stellen wunderbare Dienste. Der Spaß der Wegfindung, zusammen mit der Kraxelei und der Spannung, was nach dem eben erklommenden Turm kommt, machten diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Nach etwa 1 h ist der ausgesetzte Felsgrat dann zu Ende, Bäume und niedriger Bewuchs bestimmen das Bild. Wir hielten uns nun an den deutlich erkennbaren Fussweg bergan. Einmal versuchten wir noch, etwas auf dem Grat zu klettern, die vielen Bäume und ein jeher Abbruch beendeten diese Abenteuer aber bald. Der Grat besteht hier zunehmend aus zerklüfteten Türmen und Spitzen, die eine durchgehende Überschreitung verunmöglichen.

Der Pfad wird schließlich zum Wanderweg und bald hatten wir den Aussichtsturm auf dem "Gipfel" des Mont Raimeux (1302 m) erreicht. Zur Belohnung für die Mühen des Aufstiegs ist die Besteigung des Aussichtsturms gratis - mehr sehen tut man von dort oben aber auch nicht - zumal die Alpen in Wolken hingen. Auf dem Wanderweg stiegen wir wieder ab und erreichten auf dem schmalen Pfad auf der Südseite der Arête durch den Comb du Pont den Parkplatz.



Es war ein echtes Erlebnis, die Arête du Raimeux! Wir genossen jeden Kletterzug und den herrlichen Fels. Wegen des gemischten Wetters war auch nichht viel Betrieb (nur drei andere "Seilschaften"). Im direkten Vergleich zur Gerstelflue geben wir der Arête den Vorzug; für uns war die Kletterei hier insgesamt abwechslungsreicher, anspruchsvoller und interessanter. Aber das mag Geschmackssache sein... auf jeden Fall eine lohnende Tour. Wer sich die Ver Kletterei nicht entgehen lassen möchte, sollte 40m-Seil und Kletterausrüstung nicht zuhause lassen.

Tourengänger: alpinos


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