Bube, Dame, König, Gras
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Der Catogne ist als höchster Punkt eines eigenständigen Massivs ein königlicher Gipfel. Flankiert wird er von den originellen Gipfeln Bonhomme und Li Blanche und Gras, nun ja, das ist hier reichlich und in steiler Form ebenfalls vorhanden.
Den Aufstieg via Li Blanche hatte ich
edwood vor ein paar Tagen empfohlen und er hat die Sache dann gleich begangen, da er nicht bis heute warten wollte...Die Überschreitung dieses Gipfels ist recht anspruchsvoll, man bewegt sich auf lange Strecken in schwierigem Gelände, besonders bis zu P. 1797 ist die Route auch etwas mühsam. Bergschuhe mit steifer Sohle sind sehr zu empfehlen, ein Pickel würde hingegen nicht viel bringen.
An sich sind die Vorzeichen für die heutige Tour nicht so günstig. Zunächst ist mal Freitag der 13. Aber ich glaube nicht aber, das ist also nicht so schlimm. Dass der Himmel in Martigny morgens noch sehr grau ist und die Strassen nass sind, ist eher Grund zur Sorge, denn es heisst, dass wohl auch der Aufstieg zur Li Blanche nicht trocken sein wird. Das ist dann letztlich nicht so arg, schade ist nur, dass sich die Wolken erst spät lichten. Ebenfalls unpraktisch ist, dass im Moment (bis 20. Mai) die Bahnlinie nach Orsières/Le Châble wegen Bauarbeiten gesperrt ist, so dass man auf Busse umsteigen muss.
Mein Ausgangspunkt ist La Douay, die Haltestelle ist genau gegenüber des Restaurant "Le Catogne". Auf Wanderwegen erreiche ich Soulalex, von wo ich dem Wegweiser Richtung Chez les Reuse folge bis auf das oberste der diversen Fahrsträsschen. Nachdem ich den Auslauf der Rinne erreicht habe, die von P. 2228 herunterzieht, steige ich direkt rechts neben der Rinne auf, denn so lässt sich die Vegetation (vorerst!) vermeiden. Auf etwa 1330 m wird die Rinne selber ungangbar, hier überquere ich sie nach links und steige nun in steilem Gelände zum eigentlichen NE-Grat der Li Blanche auf. In diesem Abschnitt ist die Vegetation willkommen, denn der Untergrund ist rutschig. Auf dem NE-Grat geht es dann steil bis sehr steil aufwärts, manchmal über schiefrige Platten, dann wieder in Legföhren oder niederen Tännchen. Immer wieder piekst und juckt es im Rücken, wie es sich halt geziemt in solchem Gelände. Und bald hat auch meine schöne, fast neue Wanderhose einen zünftigen Riss...Shorts wären hier keine gute Idee.
Nach P. 1797 wird der Aufstieg deutlich angenehmer und auf etwa 1900 m endet die Vegetation. Am Schluss kommt nochmals ein schiefriger Hang und ziemlich unvermittelt geht es nicht mehr weiter: Ich bin auf dem schmalen Spitz der Li Blanche angekommen, die in fast alle Richtungen nahezu senkrecht abfällt. Leider ist die Sicht immer noch benebelt, ich höre aber aus dem Nebel heftigen Steinschlag im Couloir, wohl ausgelöst von Steinböcken.
Um weiter zu kommen, muss ich nun den obersten Punkt dieses Couloirs erreichen, dieser Abschnitt ist der anspruchsvollste der ganzen Tour. Vom Gipfel erkenne ich etwa 10 Meter tiefer einen kleinen Vorsprung, dieser ist das nächste Ziel. Man könnte möglicherweise direkt abklettern (steil!), ich ziehe es vor, auf dem NE-Grat etwa 50 hm abzusteigen, um dann auf einem exponierten Gemswechsel in der NE-Flanke zu diesem Vorsprung zu queren. Der Ausblick von hier in die Westwand sieht zunächst schauerlich und steil aus. Nachdem ich mich vom ersten Schreck erholt habe, entschliesse ich mich, die Segel nicht gleich zu streichen, sondern den Abstieg zu versuchen. Sehr vorsichtig steige ich zunächst direkt ab, um dann eine Art Felsband zu gewinnen, das schräg hinunter in den Einschnitt führt. An einer Stelle stosse ich auf eine eingerichtete Abseilstelle, die Route scheint also richtig zu sein. Ich bin allerdings nicht sicher, ob
edwood diesen Abschnitt nicht anders begangen hat, denn gänzlich "sans danger" scheint er mir nicht zu sein (Nachtrag: er ist über die sehr steile und grasige NE-Flanke ins Couloir runter gestiegen und dann wieder aufwärts zum Pass)
Ab hier bis zum Catogne ist die Route einfacher, ca. T5. Nun kraxle ich über steiles Gras auf den Grat und zu P. 2228 ("Replat du 700ème"). Das nächste Ziel ist Le Bonhomme, dessen Kreuz (auf dem südlichen Vorgipfel) gut sichtbar ist. Hier wähle ich die einfachere Variante, also nicht in die Ostflanke, sondern zuerst zu P. 2270, dann aufwärts zum Col des Guides und in Kürze auf den Bonhomme, der einen sehr schönen Tiefblick auf Champex und seinen tiefblauen See bietet.
Der Grat über die Pointe des Chevrettes bis zum Catogne ist dann relativ gut gangbar, mit einigen Kraxelstellen, die man meist auch rechts umgehen könnte.
Für den Abstieg wähle ich die Route über den NE-Grat. An sich lüden ein paar Schneefelder zum Abrutschen ein, aber nach dem Regen des Vortages ist der Schnee bis zum Grund durchnässt, so dass ich den Schnee murrend umgehen muss. Auf der Alp Catogne gibt es kein Wasser, so muss ich mich bis Sembrancher gedulden. Weiter unten komme ich an La Dent vorbei, einem schönen Felszahn, der, wenn ich Rise Crispies dabei hätte, wohl sofort erkundet würde. Auf ca. 1200 m verlasse ich den Hauptweg und gehe nach links zum Pas de la Face, von wo ein sehr steiler Waldpfad quasi direkt zum Coop von Sembrancher führt, wo ich als erstes einen Getränke-Grosseinkauf mache.
Eine Beschreibung der gesamten Südgrat-Route zum Catogne (ab Champex) findet sich hier. Auf dem ersten Foto ist auch gut die Li Blanche erkennbar, mit dem Absatz links der Spitze, von wo man durch die Wand in den Sattel zwischen Li Blanche und Bonhomme abklettern kann.
Den Aufstieg via Li Blanche hatte ich

An sich sind die Vorzeichen für die heutige Tour nicht so günstig. Zunächst ist mal Freitag der 13. Aber ich glaube nicht aber, das ist also nicht so schlimm. Dass der Himmel in Martigny morgens noch sehr grau ist und die Strassen nass sind, ist eher Grund zur Sorge, denn es heisst, dass wohl auch der Aufstieg zur Li Blanche nicht trocken sein wird. Das ist dann letztlich nicht so arg, schade ist nur, dass sich die Wolken erst spät lichten. Ebenfalls unpraktisch ist, dass im Moment (bis 20. Mai) die Bahnlinie nach Orsières/Le Châble wegen Bauarbeiten gesperrt ist, so dass man auf Busse umsteigen muss.
Mein Ausgangspunkt ist La Douay, die Haltestelle ist genau gegenüber des Restaurant "Le Catogne". Auf Wanderwegen erreiche ich Soulalex, von wo ich dem Wegweiser Richtung Chez les Reuse folge bis auf das oberste der diversen Fahrsträsschen. Nachdem ich den Auslauf der Rinne erreicht habe, die von P. 2228 herunterzieht, steige ich direkt rechts neben der Rinne auf, denn so lässt sich die Vegetation (vorerst!) vermeiden. Auf etwa 1330 m wird die Rinne selber ungangbar, hier überquere ich sie nach links und steige nun in steilem Gelände zum eigentlichen NE-Grat der Li Blanche auf. In diesem Abschnitt ist die Vegetation willkommen, denn der Untergrund ist rutschig. Auf dem NE-Grat geht es dann steil bis sehr steil aufwärts, manchmal über schiefrige Platten, dann wieder in Legföhren oder niederen Tännchen. Immer wieder piekst und juckt es im Rücken, wie es sich halt geziemt in solchem Gelände. Und bald hat auch meine schöne, fast neue Wanderhose einen zünftigen Riss...Shorts wären hier keine gute Idee.
Nach P. 1797 wird der Aufstieg deutlich angenehmer und auf etwa 1900 m endet die Vegetation. Am Schluss kommt nochmals ein schiefriger Hang und ziemlich unvermittelt geht es nicht mehr weiter: Ich bin auf dem schmalen Spitz der Li Blanche angekommen, die in fast alle Richtungen nahezu senkrecht abfällt. Leider ist die Sicht immer noch benebelt, ich höre aber aus dem Nebel heftigen Steinschlag im Couloir, wohl ausgelöst von Steinböcken.
Um weiter zu kommen, muss ich nun den obersten Punkt dieses Couloirs erreichen, dieser Abschnitt ist der anspruchsvollste der ganzen Tour. Vom Gipfel erkenne ich etwa 10 Meter tiefer einen kleinen Vorsprung, dieser ist das nächste Ziel. Man könnte möglicherweise direkt abklettern (steil!), ich ziehe es vor, auf dem NE-Grat etwa 50 hm abzusteigen, um dann auf einem exponierten Gemswechsel in der NE-Flanke zu diesem Vorsprung zu queren. Der Ausblick von hier in die Westwand sieht zunächst schauerlich und steil aus. Nachdem ich mich vom ersten Schreck erholt habe, entschliesse ich mich, die Segel nicht gleich zu streichen, sondern den Abstieg zu versuchen. Sehr vorsichtig steige ich zunächst direkt ab, um dann eine Art Felsband zu gewinnen, das schräg hinunter in den Einschnitt führt. An einer Stelle stosse ich auf eine eingerichtete Abseilstelle, die Route scheint also richtig zu sein. Ich bin allerdings nicht sicher, ob

Ab hier bis zum Catogne ist die Route einfacher, ca. T5. Nun kraxle ich über steiles Gras auf den Grat und zu P. 2228 ("Replat du 700ème"). Das nächste Ziel ist Le Bonhomme, dessen Kreuz (auf dem südlichen Vorgipfel) gut sichtbar ist. Hier wähle ich die einfachere Variante, also nicht in die Ostflanke, sondern zuerst zu P. 2270, dann aufwärts zum Col des Guides und in Kürze auf den Bonhomme, der einen sehr schönen Tiefblick auf Champex und seinen tiefblauen See bietet.
Der Grat über die Pointe des Chevrettes bis zum Catogne ist dann relativ gut gangbar, mit einigen Kraxelstellen, die man meist auch rechts umgehen könnte.
Für den Abstieg wähle ich die Route über den NE-Grat. An sich lüden ein paar Schneefelder zum Abrutschen ein, aber nach dem Regen des Vortages ist der Schnee bis zum Grund durchnässt, so dass ich den Schnee murrend umgehen muss. Auf der Alp Catogne gibt es kein Wasser, so muss ich mich bis Sembrancher gedulden. Weiter unten komme ich an La Dent vorbei, einem schönen Felszahn, der, wenn ich Rise Crispies dabei hätte, wohl sofort erkundet würde. Auf ca. 1200 m verlasse ich den Hauptweg und gehe nach links zum Pas de la Face, von wo ein sehr steiler Waldpfad quasi direkt zum Coop von Sembrancher führt, wo ich als erstes einen Getränke-Grosseinkauf mache.
Eine Beschreibung der gesamten Südgrat-Route zum Catogne (ab Champex) findet sich hier. Auf dem ersten Foto ist auch gut die Li Blanche erkennbar, mit dem Absatz links der Spitze, von wo man durch die Wand in den Sattel zwischen Li Blanche und Bonhomme abklettern kann.
Tourengänger:
Zaza

Communities: T6
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