Heute gabs Schelte(n)


Publiziert von kopfsalat , 10. Mai 2011 um 22:19.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:10 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU   CH-SO   CH-BL   CH-BE 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 900 m
Strecke:18km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Mervelier
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Nunningen
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Für heute habe ich mir etwas ganz besonderes ausgedacht, eine Wanderung auf einer asphaltierten Autostrasse.

Ganz zuhinderst im jurassischen Val Terbi liegt die bernische Fast-Exklave Schelten (frz. Scheulte). Da die Gemeinde jedoch ÖV-mässig gar nicht erschlossen ist, musste ich lange hirnen, um einen guten Routenplan auszuarbeiten. Es hilft auch nicht, dass das Gemeindegebiet von zahlreichen tiefen Tälern durchzogen ist und zu allem Übel auch noch über zwei 1:25K Landeskarten verteilt ist. Es führten zwar ein paar Wanderweg durch das Gebiet, jedoch keiner der den topographischen Verhältnissen gerecht würde. Alle führen quer durchs Tal, statt längs. So blieb mir nichts anderes übrig, als mit der Kantonsstrasse Vorlieb zu nehmen.

Und siehe da, es war gar kein schlechter Einfall, denn am Dienstag-Vormittag scheint sich kaum jemand in diese Ecke der Schweiz zu verirren. Am Wochenende dürfte das wohl ganz anders aussehen. Dann wird die, von Soldaten im 1. Weltkrieg, in zahlreichen Kurven, über den Scheltenpass gebaute Strasse, wahrscheinlich eine unwiderstehliche Kraft auf alle Töff- und anderen Tempo-Bolzer ausüben.

So war ich also praktisch allein mit meiner Asphaltstrasse in diesem tiefen schattigen Tal. Auf der einen Seite plätscherte ein Bächlein, in dem kleine Fische umherhuschten und unter den Steinen Deckung suchten, sobald ich mich näherte. Am Strassenbord wuchsen farbenprächtige Blumen. Die Vögel zwitscherten völlig ungestört. Es war richtig idyllisch.

Leider hatte das Restaurant Scheltenmühle heute zu, so musste ich mir wohl oder übel überlegen, was ich mit dem Rest dieses angebrochenen Tages machen sollte. Der Wegweiser meinte dass Beinwil gar nicht so weit weg sei. So entschied ich mich dafür, wusste ich doch, dass dort regelmässig ein Autobus verkehrt. Via Mittlere Rotmatt und Neuhof gings nach Joggenhus. Leider hatte das Restaurant Reh heute auch Wirtesonntag.

Es war noch nicht spät und ich hatte noch Lust auf mehr, so nahm ich das Postauto nach Neuhüsli, statt zurück nach Laufen. Vom Neuhüsli gings an der Glashütte vorbei ins Bogental und auf den Geissberg. Von dort via Ulmet zum Restaurant Stierenberg, welches - welch Wunder - heute auch zu war. Der Selbstbedienungskiosk hatte jedoch offen und ich  genehmigte mir eine wohlverdiente Erfrischung. Danach wars nicht mehr weit bis Nunnigen, von wo mich das Postauto nach Laufen brachte.

Ein, alles in allem, doch eher anstrengender T1-Tag, zumal die Sonne die meiste Zeit unerbittlich auf mich niederbrannte. An einem anderen Wochentag, wenn die Beizen offen sind, liesse sich auf dieser Route wohl auch genüssliche TuTen.

Dass es mir nicht langweilig wurde, habe ich alles, was mir vor die Linse kam, abgeknippst, sodass ich in den langen kalten Winternächten etwas zu tun habe mit dem Bestimmen der ganzen Flora und Fauna. Wer Lust hat, ist natürlich gerne eingeladen, sein Wissen auch schon vorher an den Mann zu bringen.

Tourengänger: kopfsalat


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Geodaten
 5957.xol Schelten

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Kommentare (6)


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Henrik hat gesagt: Beeindruckende Leistung
Gesendet am 10. Mai 2011 um 22:25
almost barefeet (...)!

Fürs TuTen schellen jeweilen die Telefone der Zielobjekte...x-Tage im Voraus...

kopfsalat hat gesagt: RE:Beeindruckende Leistung
Gesendet am 11. Mai 2011 um 06:33
nein, gestern war nicht barfuss angesagt, bei all dem asphalt und mergelwegen, wäre das meinen füssen gar nicht gut bekommen. gestern durfte es ein wenig dämpfung vertragen.

da ich "leider" nur dienstags frei habe, lass ich das mit dem reservieren, denn ich weiss aus erfahrung, dass die meisten beizen dann wirtesonntag haben.

dafür treffe ich die nötigen vorbereitungen: gestern hiess dies z.b. 3 liter wasser mitnehmen. und das war nicht zuviel. denn im jura gibts ja bekanntlich praktisch keine brunnen mit trinkwasser, schon gar nicht ausserhalb der ortschaften.

silberhorn hat gesagt: ÖV nach Mervelier
Gesendet am 10. Mai 2011 um 23:10
Zug von Basel nach Delémont. Bus nach Mervelier. Die Strasse hinter der Kirche hat viel weniger Hartbelag. Allerdings sind es zur Scheltenmühle paar Meter zusätzlich.

kopfsalat hat gesagt: RE:ÖV nach Mervelier
Gesendet am 10. Mai 2011 um 23:18
öhhhm? hab ich das nicht genau so geschrieben?

nimmt man den weg hinter der kirche, läuft man grösstenteils auf einem 08/15-forstweg durch den wald und verpasst das beste - die schlucht, den bach, die idylle.

Zaza hat gesagt:
Gesendet am 11. Mai 2011 um 09:55
eine schöne Gegend, auch sehr empfehlenswert für Velotouren (bzw. VTuT). Dies freilich nur an Werktagen, wie du zu Recht erwähnst.

Schelten und das benachbarte Seehof haben nebst dem Fast-Enklavenstatus und dem fehlenden öV noch andere Kuriositäten. Es sind die einzigen deutschsprachigen Gemeinden im sonst ausschliesslich französischsprachigen Kreis Jura Bernois und beide verfügen über keinen Dorfkern, sondern es handelt sich um reine Streusiedlungen.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. Mai 2011 um 10:26
> das benachbarte Seehof

Seehof kenne ich vorallem by Night ... eierten wir doch beide Male, auf dem Weg aus der Verlegung zurück nach Liestal, durch diese gottverlassene Gegend.


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