Gonzen (1830) - Alvier (2343) - Malbun


Publiziert von Greg , 8. Mai 2011 um 19:20.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 7 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1121 m
Abstieg: 983 m
Strecke:Hübschen-Waldboden, Stofel, P1410, Labria, Rieter Hütten, Gonzen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto bis Hübschen-Waldboden. Kann auch vorher abgestellt werden, Weg auf der Strasse aber nicht spannend zu wandern.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Anfahrt bis Berggasthaus Malbun möglich. Ab hier fährt auch ein Bus runter nach Buchs.
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Gonzen

Unsere Tour führt uns am ersten Tag auf den Gonzen und am zweiten Tag auf den Alvier und dann runter nach Malbun.

Erster Tag
Mit dem Auto fahren wir zu dritt über Sargans, Oberschan nach Hübschen-Waldboden. Von dort aus gehen wir über den Türlenweg Richtung Guggstein (T2). Das Weglein ist sehr gut erhalten und spannend gelegt: es führt an manchem Couloir vorbei, welche wiederum ab und zu einen tiefen Blick runter erlauben. Ab Guggstein lichtet sich der Wald und von da gehen wir Richtung Stofel, um uns dann auf den Vormsweg zu machen.

Tipp: Der Vormsweg zieht nach ca. 500m dann irgendwann rechts rauf weg, also gut auf die Markierung achten! Läuft man den Weg einfach so ohne sich zu achten gerade weiter, landet man irgendwann bei einer Waldhütte. Ein Stacheldrahtzaun soll daran hindern, dass der unbedachte Wanderer wohl an dieser vorbei über die Felsklippe hinausläuft. Wer den Zaun dennoch übersteigt, findet dann tatsächlich einen alten verlassenen "Weg" - bestehend aus einem in die Wand einzementierten kurzen Steg, gefolgt von einer Leiter, die die senkrechte Wand hinunter führt! Definitiv nicht mehr begehbar (Sprossen fehlen und Steinschlag).

PS: Der Vormsweg ist dieser Tage gesperrt - wer diesen umgehen will, sollte über den Türlerweg ausweichen, respektive schon gar nicht erst bis nach Stofel gehen.

Also, über den teils abenteuerlichen Vormsweg (T3, manchmal etwas steil, aber immer gut gesichert) gelangten wir dann zum Punkt 1410, wo man auf eine Strasse gelangt. Von dort aus weiter zur Alp Labria, zu den Rieterhütten und dann rauf auf den Gonzen (T3). Ein atemberaubender Tiefblick: Ich schaue von da oben auf das 1300m tiefer liegende Sargans runter.

Auf dem Rückweg empfiehlt sich definitiv die Einkehr ins Berghaus Gonzen. Klein aber fein, und sehr nette Gastgeber, günstige Preise und eine tolle Aussicht ins Tal runter von der Sonnenterasse aus. Hier werden wir dann auch übernachten, nachdem der dritte unserer Gruppe wieder zurück nach Waldboden und wieder nach Hause muss.

Zweiter Tag
In der Frühe machen wir uns um 07:00 auf den Weg Richtung Alvier. Der Weg ist zu Beginn etwas anstrengend. Die ausgeruhten Knochen doch noch müde, müssen sie mich steile Weglein emportragen und über eine Alp bis zu P1692. Von da an geht es recht gemütlich weiter nach Palfris (T1). Bei einem grösseren Parkplatz sieht man bereits schon die gelben Wegweiser, wir entscheiden uns natürlich für den Alvier. Wir sind froh, dass wir früh starteten - denn der Weg wird stets steiler, und man kommt dabei schon etwas ins schnaufen. Die Sonne befindet sich zu dieser Zeit noch nicht in der Wand, so bleibt einem zumindest die Hitze erspart.

Bei "In der Stei" schauen wir nun an die Wand heran, und ich frage mich, wie man zum Kuckuck denn hier rauf kommt? Man kann sich kaum vorstellen, dass da überhaupt ein Weg rauf führt. Geschweige denn ein rot-weisser. Nun: Es führt ein Weg hinauf, ob rot-weiss gerechtfertigt ist, darüber lässt sich debattieren. Also steigen wir da rauf, und mancherorts sind die Hänge schon sehr steil. Wer da rauf geht, sollte tritt- und selbstsicher, zudem vermutlich auch schwindelfrei sein. An ein zwei Stellen ist ein grosser Schritt notwendig, damit man weiter kommt. Diese Wand ist der erste von zwei Gründen, wieso ich dem Aufstieg ein T4 gebe. Zur Zeit findet sich auch noch ein grösseres Schneefeld in der Wand, welches aber leicht zu umgehen ist und kaum mehr ein Problem für die Wegführung darstellt.

Am Schluss der Wand frage ich mich nun wieder: Wie weiter? Da sehe ich, dass man durch einen Felsspalt eine Leiter emporsteigen kann! Absolut fantastisch wie der Weg angelegt ist, ich bin total aus dem Häuschen. Also, die Leiter hoch (im Moment noch ziemlich vereist und Schnee, aber keine Steigeisen notwendig), dann oben aus der Spalte raus und siehe da: Ein neues, grandioses Panorama und total in der Sonne! Von da aus geht es dann einen steilen, teils ausgesetzten Weg empor auf den Alvier, der Weg ist aber grosszügig mit Drahtseilen gesichert - dennoch, dies ist der zweite Grund für das T4. Es hat aber immer noch ziemlich grosse Schneefelder da oben. Unbedingt Gamaschen mitnehmen - sonst geht's euch gleich wie mir und ihr zieht mehr als nur einen vollen Schuh auf dem Schnee raus.

Auf dem Alvier geniessen wir die Aussicht, und treffen zwei nette Leute. Einer vom Dialekt her aus dem Lichtenstein, und einer aus Buchs. Letzterer bot uns an, uns von Malbun aus nach Buchs runterzufahren, was wir natürlich absolut toll fanden und das Angebot annahmen. Wir machten uns dann also auf den Weg runter zum Barbieter Grat, wo dann ein "Weg" links weg führt (wir liefen einfach über die Alp). Die Wegführung muss hier manchmal etwas gesucht werden. Wir gelangen dann munter an einen Ort, wo der Bach zu überqueren wäre - und siehe da: Der Weg ist unterbrochen von einem grossen, steilen Schneefeld, darunter eine abschüssige Feldwand. Schon risikoreich... das Feld wäre frühmorgens traversierbar - da wir aber schon Mittag hatten und die Sonne schon einige Arbeit verrichtete, suchten wir eine Ausweichmöglichkeit und umgingen diese Stelle und das entsprechende Risiko eines Schneerutsches.

Bald gelangen wir dann auf eine Strasse (Sockenwechsel da keine Gamaschen) und von dort aus geht es nach diesem T3-Abstieg dann relativ unspektakulär, aber dennoch die Aussicht geniessend, den langgezogenen Weg Richtung Berghaus Malbun (T1). Dort erwartet uns dann auch schon der nette Mensch von oben auf dem Gipfel und fährt uns nach Buchs runter. Toll, dass wir diese restlichen 800hm so elegant umgehen konnten!

Fazit:
Ein toller Zweitäger mit genialer Übernachtung im Bgh Gonzen, wobei der erste Tag ausgeschweifter sein darf (wir kamen erst spät in Sargans an). Im Moment liegt auf dem Alvier noch viel Schnee, die Südhänge und Wand sind aber weitgehend vom Schnee befreit. Für die Nordhänge sind Gamaschen momentan zu empfehlen. Wer frühmorgens unterwegs ist, muss kein grosses Einsinken befürchten.

Tourengänger: Greg


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