Quelle folie! - Gonzen (1830 m) & Alvier (2343 m) via Follaplatten & Chemmi


Publiziert von alpinos , 12. April 2011 um 21:50.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:10 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:Sargans - Prod ( P. 682) - Gonzenwald - P. 1109 - Follaplatten - Follawald - P. 1772 - Gonzen - Rieterhütten - P. 1712 - Vorder Palfris - P. 1789 - P. 1880 - Chemmi - Alvier - Chemmi - P. 1880 - P. 1755 - Malun - Schwamm - Schindeln - Forggels - Berschis - Flums
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB bis Sargans
Zufahrt zum Ankunftspunkt:SBB ab Flums

nimm zwei... Aussichtskanzeln hoch über dem Rheintal

Das wunderbare sommerliche Wetter zum Anlass nehmend brachen wir heute vom Bahnhof Sargans (483 m) zu einer an Eindrücken und Erlebnissen reichen Tour auf. Der Morgen war erfüllt von Vogelgesang und dem Dunft der Frühlingsblumen als wir über Prod (P. 682) zügig durch den Gonzenwald hinauf zum Cholplatz P. 1109 stiegen. Von P. 1109 folgten wir dem schmaler werdenden Weg nach Westen bis zum unteren Rand der Follaplatten. Hier endete der Weg und wir mussten durch den Wald auf den ca. 30 m weiter bergan verlaufenden Weg hinaufsteigen (Anmerkung: besser man steigt von P. 1109 noch eine Kehre weiter auf und nimmt den oberen Weg von dort). Durch Büsche und Geröll erreichten wir nach wenigen Minuten den rechten oberen Rand der Follaplatten, dort wo sie an die Gonzensüdwand stoßen.

Das Gras zwischen den Felsplatten war noch plattgedrückt und ohne Probleme querten wir diagonal aufsteigend auf Wegspuren zum linken Rand der Follaplatten. An einem Baum oberhalb der hier verlaufenden Felskante erkannten wir eine blaue Seilschlinge, das Fixseil hing aber - wie wir gleich sehen sollten - noch eingerollt im gemütlichen Biwakplatz. So umgingen wir die Felskante links und erreichten den Biwakplatz unten den Felsen. Links ging's weiter um den Felsen herum und in das sich nach oben verjüngende, zunehmend gerölliger werdende Couloir hinauf. Hier wartete das erste Highlight der Tour: der riesige Klemmblock, unter dem man in einigen interessanten Zügen (oder mit hilfe des angebrachten Fixseils) hindurch klettern kann.

Wir querten hinüber zum schmalen Eingang der Gletschergrotte; nachdem wir uns etwas vom kalten Atem der Grotte hatten anhauchen lassen, verschoben wir eine weitere Erkundung auf ein andermal und stiegen links etwas mühsam und ausgesetzt zum Sattel oberhalb des Annegrätli. Nach ein paar Metern Abstieg umrundeten wir ein Felsband das von der Gonzen-SW-Wand herabzieht und querten dann aufsteigend durch den Follawald. Nach einer größeren Rinne konnten wir an rechts von einem kleinen Wasserfall hinauf zu den sumpfigen Wiesen unterhalb von P. 1772 steigen. Durch den lichten Bewuchs erreichten wir den Wanderweg und schließlich den schon gut besuchten Gipfel des Gonzen (1830 m; 11:10 Uhr, ca. 3h reine Gehzeit). Wir genossen die Tiefblicke ins Rheintal und das durch Dunst leider etwas getrübte Bergpanorama.

Aber auf uns wartete ja noch die zweite Etappe des Tages, die Besteigung des Alviers. So wanderten wir nach ausgiebiger Gipfelrast vom Gonzen über die Rieterhütten (1576 m), P. 1712, Vorder Palfris und P. 1789 zu P. 1880 unterhalb des breiten Couloirs zwischen Alvier und Gauschla. In den südexponierten Hängen lag in Senken wider Erwarten doch noch einiger Schnee. Während dieser in auf den Wieser eher hinderlich war, erleichterte er in Form von gutem Trittschnee den Aufstieg durch das breite Couloir hinauf zum Chemmi. Der schmale Kamin war zwar ebenfalls mit Schnee gefüllt, aber gut zu begehen. Das letzte Schneefeld zum Gipfelaufbau des Alvier war wieder mühsam, dann standen wir aber endlich auf dem Gipfel des Alviers (2343 m; 14:15 Uhr, ca. 2h30min Gehzeit vom Gonzen).

Im direkten Vergleich der beiden Aussichtsberge lässt sich folgendes festhalten: zwar verliert der Gonzen unserer Meinung nach in der Kategorie Bergpanorama (auf dem Alvier steht man 500 m höher, sieht dementsprechend mehr Gipfel); was die Tiefblicke ins Rheintal angeht, muss sich aber der Alvier geschlagen geben - unentschieden also.

Da waren wir auf den Alvier gestiegen, mussten jetzt aber wieder runter - 1900 m Abstieg bis nach Flums warteten auf uns. Auf dem Schneefeld unterhalb des Chemmi konnten wir noch recht genüsslich in rasantem Abstieg Höhenmeter vernichten, dann wurde der zunehmend matschige Schnee auf dem Wanderweg über P. 1755 und P. 1670 mühsam. Erst bei der Alpe Malun (1649 m) war der Weg frei von Schnee und die Schuhe konnten ausgeleert (!) werden. Zügig stiegen wir den Wegweisern nach Berschis folgend ab; endlich erreichten wir das Seeztal bei Berschis und spazierten zum Bahnhof Flums (454 m; 18:00 Uhr, ca. 3h Abstiegszeit vom Alvier) hinüber.

Es war eine herrliche, wenn auch konditionell anspruchsvolle Tour!



Als Wegbeschreibung durch die Follaplatten diente uns dieser Bericht von Alpin_Rise

Tourengänger: alpinos


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Geodaten
 5567.gpx Gonzen&Alvier

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Kommentare (4)


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Bombo hat gesagt:
Gesendet am 12. April 2011 um 23:44
Grandiose Tour, wunderschöne Bilder - gratuliere Euch beiden!

lg, Dominik

alpinos hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. April 2011 um 09:47
Danke, danke. Die Tour hat echt Spass gemacht und zur Sichtung vieler neuer Projekte beigetragen...

Grüsse und bis bald, A&R

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 13. April 2011 um 09:00
muss wohl auch einmal in die ostschweiz kommen.

alpinos hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. April 2011 um 09:44
Auch für uns ist die Ostschweiz eher Neuland. Der Weg loht aber durchaus, besonders zu dieser Jahrezeit gibt es viele einsame Ecken zu entdecken.

Gruss, A&R


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