Grande & Petite Arrête an den Aiguilles de Baulmes
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Skitouren mit ÖV werden zunehmend schwieriger. Jetzt lockt der Frühling in den Jura, wie
Felix und Co. immer wieder in amächeligen Berichten unterstreichen.
Besonders die kleinen, feinen Grätchen habens mir angetan. Ein solches hat mir
Bertrand längst an den Aiguilles de Baulmes empfohlen: in der Tat ein wunderbares Jurahäppchen in einem Kleinod von Klettergebiet!
Wander-Kraxel Kombi in wunderbarer Landschaft & Cave Noire
Direkt an der Grande Arrête, meinem heutigen Ziel, kann das Auto abgestellt werden; zum Einstieg sind es kaum 20m. Wer jedoch mit dem PW anreist, verpasst den Zustieg vom malerisch gelegenen Sainte-Croix: zuerst den stattlichen Brunnen in La Sagne (ürbrigens mein Mahl am Vorabend, Zufälle gibts!) folgend auf ein Waldsträsschen, einer Waldschneise nach unvermittelt auf die weiten Ebenen von La Gittaz tretend, den Bunker bei Sur le tour passierend und zuletzt kurz absteigend zum besagten Parkplatz*.
Die Grande Arrête ist eine luftige Kraxelei im zweiten und dritten Schwierigkeitsgrad. Unten ziemlich steil, flacht das Grätchen oben in einen ausgesetzten Kamm ab. Oft könn(t)en die Schwierigkeiten rechts in wenig angenehmen Gelände umgangen werden, am schönsten klettert sichs auf der Gratkante. Die Schlüsselstelle ist eine kurze Passage im dritten Grad beim grossen Ringhaken in der zweiten Seillänge (sofern man unten bei der Aufschrift "Directe" einsteigt, sonst ist es die erste Seillänge). Absichern kann man problemlos an Felszacken, Föhren und den vereinzelten Bolts.
Am Ausstieg lockt linkerhand die pittoreske Nadel des Roche de Piton, besonders das Felsenfenster zwischen der Petite Arrête und letzterem ist eindrücklich! Nachdem ich den Abstieg von der Petite Arrête als einfach taxiert hatte (die Führerliteratur erwähnt nur abseilen) wollte ich mir auch noch den obersten Teil dieser anschauen.
Durch einen steilen, aber einfachen Kamin (Haken, III) erreiche ich die Gratkante und über ein griffiges Wändchen (kaum IV wie im Plaisir; eher III+) das Band mit der Föhre, dann einfacher zum Gipfel (wohl eine Kombination von "Les Schtroumpf und der klassischen Petite Arrête). Oben ist mir der Abstieg in die Scharte zum Roche du Piton zu riskant, ich klettere den zuvor eingesehenen Abstieg vom Tour de la Petite Arrête nach Osten ab (max. II), um den Roche du Piton von Norden einfach im zweiten Grad zu erklettern.
Auf dem Weiterweg zum Gipfel der Aiguilles de Baulmes kann einem reizvollen Grätchen gefolgt werden (T4, schwierigere Varianten à discretion), gegen das Gipfelkreuz trifft man auf einen Pfad. Nun in reizvollem Kammschlängeln bis zum Wegweiser Cave Noire (von oben kommend Abzweiger leicht zu verpassen).
Die Cave Noire erreicht man in der Südseite absteigend, zuletzt über ein exponiertes Bändchen mit Kette. Ich erkunde die Höhle kurz - ein gebückt zu gehender Gang führt abwärts, sobald das Tageslicht des Eingangs versiegt, sieht man schon den schimmer der gegenüberliegenden Öffnung - die Höhle durchquert den Gratkamm! Leider ist der Ausgang auf der Nordseite unerreichbar oben an einer grösseren Kaverne und darüber hinaus viel zu klein.
Vom Höhleneingang steige ich eine kurze Stufe (I) hinunter anstatt wieder auf den Wanderweg aufzusteigen. Ostwärts auf Wegspuren unter den Südwänden weiter, ein verheissungsvolles Band (T5) lässt mich bald den Aufstieg auf den Grat probieren, leider komme ich nicht weiter - T6 Gelände der härter Sorte. Wenig weiter östlich finde ich einen einfachen Aufstieg auf den Grat durch eine Rinne (T4). Nun zügig ohne weitere Experimente zum Table d'orientation, etwas weiter führt der steile, rot-weisse Bergweg und schlussendlich ein Fahrweg nach Trois Villes - diese Haltestelle ist ein schmuckes Bijou, wie geschaffen für Wanderer - ein Hoch auf den öffentlichen Verkehr!
Felslein, Felslein an der Wand, welcher ist der schönste Grat im ganzen Land?
Auflistung vergleichbarer Unternehmungen, geordnet nach subjektiver Schwierigkeit:
Westgrat Gerstelfluh
Grande Arrête am Mont Raimeux
Les Sommêtres
Edelgrat (Brüggligräte).
*In der Tat, wer viel Zeit im Auto verbringt, verpasst so einiges: Malerische Zustiege wie obiger, bereichernde Begegnungen in Zug und Bus, die Freiheit, die Wanderung dort zu beenden, wo die Lust einen hinführt, das gute Gewissen beim Bier danach, die Gewissheit, seine Mobilität nachhaltiger zu Gestalten, die höhere Chance, stressfrei und gesund alt zu werden - aber das nur als Fussnote...

Besonders die kleinen, feinen Grätchen habens mir angetan. Ein solches hat mir

Wander-Kraxel Kombi in wunderbarer Landschaft & Cave Noire
Direkt an der Grande Arrête, meinem heutigen Ziel, kann das Auto abgestellt werden; zum Einstieg sind es kaum 20m. Wer jedoch mit dem PW anreist, verpasst den Zustieg vom malerisch gelegenen Sainte-Croix: zuerst den stattlichen Brunnen in La Sagne (ürbrigens mein Mahl am Vorabend, Zufälle gibts!) folgend auf ein Waldsträsschen, einer Waldschneise nach unvermittelt auf die weiten Ebenen von La Gittaz tretend, den Bunker bei Sur le tour passierend und zuletzt kurz absteigend zum besagten Parkplatz*.
Die Grande Arrête ist eine luftige Kraxelei im zweiten und dritten Schwierigkeitsgrad. Unten ziemlich steil, flacht das Grätchen oben in einen ausgesetzten Kamm ab. Oft könn(t)en die Schwierigkeiten rechts in wenig angenehmen Gelände umgangen werden, am schönsten klettert sichs auf der Gratkante. Die Schlüsselstelle ist eine kurze Passage im dritten Grad beim grossen Ringhaken in der zweiten Seillänge (sofern man unten bei der Aufschrift "Directe" einsteigt, sonst ist es die erste Seillänge). Absichern kann man problemlos an Felszacken, Föhren und den vereinzelten Bolts.
Am Ausstieg lockt linkerhand die pittoreske Nadel des Roche de Piton, besonders das Felsenfenster zwischen der Petite Arrête und letzterem ist eindrücklich! Nachdem ich den Abstieg von der Petite Arrête als einfach taxiert hatte (die Führerliteratur erwähnt nur abseilen) wollte ich mir auch noch den obersten Teil dieser anschauen.
Durch einen steilen, aber einfachen Kamin (Haken, III) erreiche ich die Gratkante und über ein griffiges Wändchen (kaum IV wie im Plaisir; eher III+) das Band mit der Föhre, dann einfacher zum Gipfel (wohl eine Kombination von "Les Schtroumpf und der klassischen Petite Arrête). Oben ist mir der Abstieg in die Scharte zum Roche du Piton zu riskant, ich klettere den zuvor eingesehenen Abstieg vom Tour de la Petite Arrête nach Osten ab (max. II), um den Roche du Piton von Norden einfach im zweiten Grad zu erklettern.
Auf dem Weiterweg zum Gipfel der Aiguilles de Baulmes kann einem reizvollen Grätchen gefolgt werden (T4, schwierigere Varianten à discretion), gegen das Gipfelkreuz trifft man auf einen Pfad. Nun in reizvollem Kammschlängeln bis zum Wegweiser Cave Noire (von oben kommend Abzweiger leicht zu verpassen).
Die Cave Noire erreicht man in der Südseite absteigend, zuletzt über ein exponiertes Bändchen mit Kette. Ich erkunde die Höhle kurz - ein gebückt zu gehender Gang führt abwärts, sobald das Tageslicht des Eingangs versiegt, sieht man schon den schimmer der gegenüberliegenden Öffnung - die Höhle durchquert den Gratkamm! Leider ist der Ausgang auf der Nordseite unerreichbar oben an einer grösseren Kaverne und darüber hinaus viel zu klein.
Vom Höhleneingang steige ich eine kurze Stufe (I) hinunter anstatt wieder auf den Wanderweg aufzusteigen. Ostwärts auf Wegspuren unter den Südwänden weiter, ein verheissungsvolles Band (T5) lässt mich bald den Aufstieg auf den Grat probieren, leider komme ich nicht weiter - T6 Gelände der härter Sorte. Wenig weiter östlich finde ich einen einfachen Aufstieg auf den Grat durch eine Rinne (T4). Nun zügig ohne weitere Experimente zum Table d'orientation, etwas weiter führt der steile, rot-weisse Bergweg und schlussendlich ein Fahrweg nach Trois Villes - diese Haltestelle ist ein schmuckes Bijou, wie geschaffen für Wanderer - ein Hoch auf den öffentlichen Verkehr!
Felslein, Felslein an der Wand, welcher ist der schönste Grat im ganzen Land?
Auflistung vergleichbarer Unternehmungen, geordnet nach subjektiver Schwierigkeit:
Westgrat Gerstelfluh
Grande Arrête am Mont Raimeux
Les Sommêtres
Edelgrat (Brüggligräte).
*In der Tat, wer viel Zeit im Auto verbringt, verpasst so einiges: Malerische Zustiege wie obiger, bereichernde Begegnungen in Zug und Bus, die Freiheit, die Wanderung dort zu beenden, wo die Lust einen hinführt, das gute Gewissen beim Bier danach, die Gewissheit, seine Mobilität nachhaltiger zu Gestalten, die höhere Chance, stressfrei und gesund alt zu werden - aber das nur als Fussnote...
Tourengänger:
Alpin_Rise

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