Tippel Tappel am Zuestoll
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Die Zuestoll Südwand ist eine ungeheuerlich eindrückliche Wand. Darunter zu stehen, hochzugucken und zu staunen...das raubt dem Betrachter den Atem. Die Südwand bietet eine Vielzahl langer und anspruchsvoller Touren mit durchaus ernstem Charakter. Wir haben die leichteste Route durch die Wand gewählt und dabei die Einsicht gewonnen: Eine 6b+ Rotpunktbegehung im Klettergarten garantiert noch lange nicht einen sauberen 5c+ Vorstieg an dieser Mauer! Ich war froh, dass wir nicht schwerer geklettert sind.
Tippel Tappel: Eine Route durch den westlichen Teil der Südwand, nach Führer eher seltener begangen. Sie bietet einige Stehprobleme und weist häufig Querungen auf schmalsten Grasbändern auf. Solide Felsstellen und brüchige Passagen liegen häufig nebeneinader, vorsichtiges Antreten ist gefragt. Für die Route brauchten wir 6,5 Stunden.
Absicherung: An den Ständen befinden sich gute Muniringe. Manchmal findet man daneben noch einen Bohrhaken, manchmal auch nur einen rostigen Normalhaken. Die Schlüsselstellen sind mit Bohrhaken ausreichend abgesichert. Sobald das Gelände etwas einfacher wird, findet man auf längeren Abschnitten nur noch alte Normalhaken oder überhaupt nichts (auf der ersten Seillänge z.b. folgt auf den letzten 15m gar nichts). Die teilweise 10m langen Grastraversen sind auch selten abgesichert.......Pendelsturz lässt grüssen. Durch die fehlenden Bohrhaken und die häufig versteckten geschlagenen Haken ist das Finden der Route nicht immer einfach. Nehmt also unbedingt ein Topo mit. Auch das Mitnehmen von Klemmgeräten lohnt sich auf jeden Fall. wir haben v.a. kleine Keile und zweimal einen friend benutzt. Auch Schlingen können platziert werden.
Klettergefühl: Ich war sehr beeindruckt von dieser Wand. Das Klettern stand weniger im Vordergrund als das ganze drumherum: Weg suchen, Absicherung gewährleisten, Natur bestaunen. Wie oben erwähnt, in diesem Ambiente waren auch die Sechserstellen sehr herausfordernd und haben mir vollauf gereicht.
Wanderung: Wir sind auf Schrina gestartet und über den Tännlibachweg (T4, sehr lohnend) zur Palisnideri gewandert, wo wir ein Depot angelegt haben. Anschliessend ging es im Stil des Schnüerliweges T5-mässig und sehr luftig unter die Zuestoll-Südwand. Vom Gipfel sind wir auf dem alten Wanderweg den Nordrücken hinuntergewandert und zurück zur Palisnideri gelangt. Von der Palisnideri dann zurück nach Schrina, wo wir den Brunnentrog geleert haben;)

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