Der Weg ist das Ziel; auf Erkundung alter Alpwege im Bleniotal
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Tourengänger: 1 Frau + 2 Berner Sennenhunde, allesamt nicht mehr ganz so jung.
Benötigte Zeit: Wir waren 8 Stunden unterwegs. Inbegriffen sind: Erkunden dessen was uns auf dem Weg begegnet, Wege suchen, kurz ausruhen, photographieren, Karte lesen und vieles mehr. Wenn der Weg nicht das Ziel ist, kann man die Tour viel schneller machen.
Ausrüstung: Wichtig: Höhenmeter und Stirnlampe.
Es ist von Vorteil, wenn man Erfahrung mit der Logik von Tessiner Bergwegen hat und sicher im Karten lesen ist.
Variante der Tour: Auskunft von zwei Jägern: Von Lottigna nach Ronco aufsteigen und dann nach Pordé. Der Weg nach Pordé sei zwar auf der Karte nicht eingezeichnet, aber markiert, haben die mir versichert.
Wie komme ich zu dieser Tour? Mein Leben in meiner Jugend spielte sich in den Tessiner Bergen ab, (bin Tessiner Staatsbürgerin) mein Nebenleben in der Stadt. Beim Anschauen von Touren der community Ticino selvaggio kamen mir so viele alte Erinnerungen wieder in den Sinn. So wie bei Andreas Seegers Photos sah der ganze Malcantone vor 40 Jahren aus. Jetzt sind dort alle Wege markiert und gepflegt. Wie gut kenne ich das doch. Ein Weg, plötzlich kein Weg, feststecken in irgendeinem Tobel, Brücke weg, Farnwälder, Brombeeren mannshoch. Irgendwann fasste ich den Entschluss, dass ich das nicht mehr brauche in meinem Leben und konzentrierte mich auf alpine Regionen. Als ich dann die Berichte von Andreas las und mir die Photos anschaute wurde ich plötzlich wieder neugierig. Ist das immer noch so? Vielleicht könnte es mir ja gefallen. Zudem hat sich meine Philosophie geändert. Auch dank den Hunden. Mit ihnen muss ich so oft umkehren, dass das Ziel nicht mehr das Ziel sein kann.
Und es hat mir gefallen. Für Geniesser eine wunderschöne und einsame Tour.
Parkiere in Dongio bei der Kirche. Dann nach Crespögn und auf dem rot weiss rot markierten Weg bis zur Kapelle auf 657m. Von dort auf dem auf der Karte eingezeichneten Weg nach Roréd (885m). Dieser Weg ist nur ganz am Anfang hinter der Kapelle mit ein paar verblassten roten Punkten markiert. Zeitweise eine Promenade, zeitweise lässt sich der Weg nur erahnen. Nach der Ueberquerung eines glitschigen Baches (alle, inklusive Hunde gestürzt) sucht man sich den Weg. In Roréd angekommen findet man sich auf einer traumhaften Terrasse. Dort hat es noch ein altes unrenoviertes Haus. (s. Photos) Unten Stall, oben Lebensraum. 3 Kammern, wovon eine nicht mehr als 1m auf 2m misst. Eine Kammer wird noch von Bildern, die Geschichten aus der Bibel erzählen, geziert. Diese sind ganz oben an der Wand rundherum angebracht, so wie es früher der Brauch war.
Von Roréd sucht man den Weg nach Pordé (1338m). Er befindet sich ziemlich genau dort, wo er in der Karte eingezeichnet ist. Pordé liegt wiederum auf einer schönen Terrasse. Ziemlich wild. Hierher kommen keine Tiere mehr zum grasen. Das sieht man. Zwei Jäger machen Picknick bei ihrer Hütte. Sie sind heraufgekommen um das Wasser abzustellen. Bäri versucht einem von ihnen den Salami zu klauen. Wo ich denn herkomme, fragen sie und schauen mich etwas erstaunt an. Sie seien von Lottigna über Ronco gekommen. Der Weg sei viel einfacher, als das was ich gemacht hätte.
Von Pordé zur Alpe Doisgia (1833 m) . Weg auch nur teilweise vorhanden. Teils weglos. Manchmal findet sich ein zersägter Baumstamm, der auf einen Durchgang hinweist. Von der Alpe Doisgia steigt man etwas ab und achtet sich auf die Abzweigung nach Cregua (1661 m). Diese ist ganz am Anfang markiert, man muss aber gut aufpassen. Der Weg nach Cregua ist ein wunderschöner Höhenweg, aber eben, die schönste Promenade kann sich innert Kürze im nichts auflösen. Von Cregua nach Cascine und Ronco (1103m). In Ronco angekommen ist es 15h. Da gibt es einen Weg nach Dagro, den ich gerne auskundschaften möchte. Soll ich es wagen? Auf der Karte sehen einige der Tobel etwas verdächtig aus. Ich wage es. Ein herrlicher Höhenweg, z.T allerdings sehr schmal in abschüssigem Gelände. Bis Ghiringhello kein Problem. Dann auf sehr abschüssiger Stelle ein Baum über den Weg. Für Menschen kein Problem, für Hunde sehr gefährlich, da sie wegen der kurzen Beine nahe am Abgrund queren müssen. Also anbinden, jeden einzeln hinüber hiefen. Zum Glück geschafft. Noch etwa 10 Minuten bis Dagro und dann, das darf nicht wahr sein. Ein Felsblock im Tobel blockiert den Weg. Für Menschen kein Problem, aber für Hunde kein Durchkommen. Also umkehren. Nun müssen wir uns langsam beeilen. Hoffentlich existiert der Weg von Ronco nach Motto. Ja er existiert. Wir kommen schnell vorwärts. Wir treffen auf den rot weiss rot markierten Weg nach Motto. Es wird dunkel. Stirnlampe an. Da ist ein Bächlein. Isa hat Durst. Ich führe sie an der Leine. Balanciere selbstbewusst auf einem Stein. Schalte Licht aus zum Strom sparen. Hund zieht, plumps, ich im Bach. Das Wasser war erstaunlich warm. Lektion gelernt. Balancieren im dunkeln ist schwieriger als mit Licht. Hätte ich eigentlich wissen sollen. Nun kommen wir schon bald in Motto an. Von dort auf einem Strässlein auf dem gelb markierten Wanderweg nach Dongio zurück. Ich bin froh bin ich zurück, weil die Jäger mich genau ausgefragt hatten, wo ich denn parkiert hätte. Da ich meist allein unterwegs bin habe ich immer die Biwackausrüstung dabei für den Fall der Fälle. Aber ich möchte nicht, dass man mich unnötigerweise suchen geht und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Jäger auf dem Parkplatz nachschauen würden.
Benötigte Zeit: Wir waren 8 Stunden unterwegs. Inbegriffen sind: Erkunden dessen was uns auf dem Weg begegnet, Wege suchen, kurz ausruhen, photographieren, Karte lesen und vieles mehr. Wenn der Weg nicht das Ziel ist, kann man die Tour viel schneller machen.
Ausrüstung: Wichtig: Höhenmeter und Stirnlampe.
Es ist von Vorteil, wenn man Erfahrung mit der Logik von Tessiner Bergwegen hat und sicher im Karten lesen ist.
Variante der Tour: Auskunft von zwei Jägern: Von Lottigna nach Ronco aufsteigen und dann nach Pordé. Der Weg nach Pordé sei zwar auf der Karte nicht eingezeichnet, aber markiert, haben die mir versichert.
Wie komme ich zu dieser Tour? Mein Leben in meiner Jugend spielte sich in den Tessiner Bergen ab, (bin Tessiner Staatsbürgerin) mein Nebenleben in der Stadt. Beim Anschauen von Touren der community Ticino selvaggio kamen mir so viele alte Erinnerungen wieder in den Sinn. So wie bei Andreas Seegers Photos sah der ganze Malcantone vor 40 Jahren aus. Jetzt sind dort alle Wege markiert und gepflegt. Wie gut kenne ich das doch. Ein Weg, plötzlich kein Weg, feststecken in irgendeinem Tobel, Brücke weg, Farnwälder, Brombeeren mannshoch. Irgendwann fasste ich den Entschluss, dass ich das nicht mehr brauche in meinem Leben und konzentrierte mich auf alpine Regionen. Als ich dann die Berichte von Andreas las und mir die Photos anschaute wurde ich plötzlich wieder neugierig. Ist das immer noch so? Vielleicht könnte es mir ja gefallen. Zudem hat sich meine Philosophie geändert. Auch dank den Hunden. Mit ihnen muss ich so oft umkehren, dass das Ziel nicht mehr das Ziel sein kann.
Und es hat mir gefallen. Für Geniesser eine wunderschöne und einsame Tour.
Parkiere in Dongio bei der Kirche. Dann nach Crespögn und auf dem rot weiss rot markierten Weg bis zur Kapelle auf 657m. Von dort auf dem auf der Karte eingezeichneten Weg nach Roréd (885m). Dieser Weg ist nur ganz am Anfang hinter der Kapelle mit ein paar verblassten roten Punkten markiert. Zeitweise eine Promenade, zeitweise lässt sich der Weg nur erahnen. Nach der Ueberquerung eines glitschigen Baches (alle, inklusive Hunde gestürzt) sucht man sich den Weg. In Roréd angekommen findet man sich auf einer traumhaften Terrasse. Dort hat es noch ein altes unrenoviertes Haus. (s. Photos) Unten Stall, oben Lebensraum. 3 Kammern, wovon eine nicht mehr als 1m auf 2m misst. Eine Kammer wird noch von Bildern, die Geschichten aus der Bibel erzählen, geziert. Diese sind ganz oben an der Wand rundherum angebracht, so wie es früher der Brauch war.
Von Roréd sucht man den Weg nach Pordé (1338m). Er befindet sich ziemlich genau dort, wo er in der Karte eingezeichnet ist. Pordé liegt wiederum auf einer schönen Terrasse. Ziemlich wild. Hierher kommen keine Tiere mehr zum grasen. Das sieht man. Zwei Jäger machen Picknick bei ihrer Hütte. Sie sind heraufgekommen um das Wasser abzustellen. Bäri versucht einem von ihnen den Salami zu klauen. Wo ich denn herkomme, fragen sie und schauen mich etwas erstaunt an. Sie seien von Lottigna über Ronco gekommen. Der Weg sei viel einfacher, als das was ich gemacht hätte.
Von Pordé zur Alpe Doisgia (1833 m) . Weg auch nur teilweise vorhanden. Teils weglos. Manchmal findet sich ein zersägter Baumstamm, der auf einen Durchgang hinweist. Von der Alpe Doisgia steigt man etwas ab und achtet sich auf die Abzweigung nach Cregua (1661 m). Diese ist ganz am Anfang markiert, man muss aber gut aufpassen. Der Weg nach Cregua ist ein wunderschöner Höhenweg, aber eben, die schönste Promenade kann sich innert Kürze im nichts auflösen. Von Cregua nach Cascine und Ronco (1103m). In Ronco angekommen ist es 15h. Da gibt es einen Weg nach Dagro, den ich gerne auskundschaften möchte. Soll ich es wagen? Auf der Karte sehen einige der Tobel etwas verdächtig aus. Ich wage es. Ein herrlicher Höhenweg, z.T allerdings sehr schmal in abschüssigem Gelände. Bis Ghiringhello kein Problem. Dann auf sehr abschüssiger Stelle ein Baum über den Weg. Für Menschen kein Problem, für Hunde sehr gefährlich, da sie wegen der kurzen Beine nahe am Abgrund queren müssen. Also anbinden, jeden einzeln hinüber hiefen. Zum Glück geschafft. Noch etwa 10 Minuten bis Dagro und dann, das darf nicht wahr sein. Ein Felsblock im Tobel blockiert den Weg. Für Menschen kein Problem, aber für Hunde kein Durchkommen. Also umkehren. Nun müssen wir uns langsam beeilen. Hoffentlich existiert der Weg von Ronco nach Motto. Ja er existiert. Wir kommen schnell vorwärts. Wir treffen auf den rot weiss rot markierten Weg nach Motto. Es wird dunkel. Stirnlampe an. Da ist ein Bächlein. Isa hat Durst. Ich führe sie an der Leine. Balanciere selbstbewusst auf einem Stein. Schalte Licht aus zum Strom sparen. Hund zieht, plumps, ich im Bach. Das Wasser war erstaunlich warm. Lektion gelernt. Balancieren im dunkeln ist schwieriger als mit Licht. Hätte ich eigentlich wissen sollen. Nun kommen wir schon bald in Motto an. Von dort auf einem Strässlein auf dem gelb markierten Wanderweg nach Dongio zurück. Ich bin froh bin ich zurück, weil die Jäger mich genau ausgefragt hatten, wo ich denn parkiert hätte. Da ich meist allein unterwegs bin habe ich immer die Biwackausrüstung dabei für den Fall der Fälle. Aber ich möchte nicht, dass man mich unnötigerweise suchen geht und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Jäger auf dem Parkplatz nachschauen würden.
Tourengänger:
Regula52

Communities: Ticino Selvaggio
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Kommentare (5)