Via Alta Verzasca - Via Nicola Balestra
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Tessiner Triathlon - Tag 1: Gratkraxeln
Hart und entbehrungsreich ist das Leben des Tessiner Berggängers - um 4.40 geht es auf den Zug, damit wir um 8.45 in Chironico starten können. Bei schönem aber zunächst eher kühlem Wetter folgen wir der markierten Route Richtung Passo di Piatto über Valle, Cala und den Laghetto Chironico bis zur Ruine bei Frisc (ca. 2000 m). Aus Zeitgründen verzichten wir darauf, die Höhenroute vom Passo del Piatto aus anzupacken und wählen stattdessen einen seitlichen Einstieg: Wir steigen steil (zunächst kurz durch Gebüsch) auf die Costa del Laghetto, die wir am Fusse des P. 2296 erreichen. Durch ein kurzes Couloir steigen wir in die Hänge von Campale und queren dieses wegen Rauhreif teilweise rutschige Gelände, bis wir durch eine steile Rinne in die Bocchetta Campale steigen können.
Hier stossen wir erstmals auf die (bereits ziemlich verblassten) blauen Punkte der Via Nicola Balestra. Diese Route, die einem im Mont Blanc Gebiet verunglückten Tessiner Bergführer gewidmet ist, stellt die Gratvariante der 4. Etappe der Via Alta Verzasca dar (Verbindung Cògnora - Barone).
Wir steigen zunächst ohne besondere Schwierigkeiten zum Pizzo Campale und gehen dann weiter Richtung Westen. Nach einigen wenig schwierigen Kraxeleien erreichen wir einen steilen Kamin (vgl. Foto). Gemäss Führer ist die Sache III und nach kurzem Pröbeln ist uns beiden klar, dass dieses Ding ohne Sicherung heikel wäre. Zum Glück schimmert oben ein Bohrhaken und zum Glück haben wir ein Seil von 20 Meter und das restliche Material dabei.
Danach ist der Grat einfach und wir kommen am bekannten Triumphbogen vorbei, ein wirklich aussergewöhnliches Gebilde, das ganz isoliert auf dem Grat steht. Wir stellen fest, dass die markierte Route den Gipfel des Pizzo della Bedéia auslässt und erklettern den Gipfel von rechts (oben II). So erreichen wir den Nordgipfel mit Steinmann und Gipfelbuch. Den Übergang zum gleich hohen Südgipfel lassen wir aus (sieht nicht ganz trivial aus, man muss etwas in die Flanke links queren und sich dann eine senkrechte Stufe hochziehen). Beim Abstieg gehen wir östlich durch, was einfacher ist. Danach führt die Route leicht in die Nordflanke und weiter zu einem imposanten Monolithen, dem Uomo di Campionigo. In seiner Wand glänzen zwei Bohrhaken und einige rostige Schlaghaken, aber die Ersteigung ist definitiv eine happige Sache - so grantig, dass auch
berglurch keine Lust auf einen Versuch hat.
Zum Glück haben wir das eh nicht geplant und wir haben schon genug damit zu tun, den Abstieg von hier Richtung Barone zu finden. Die Fortsetzung der Markierung sehen wir hier nicht, so steigen wir etwa in der Falllinie des Monolithen über diverse Stufen (II) steil runter. Die richtige Route würde offensichtlich etwas weiter östlich verlaufen, man muss die Abstiegsmarkierung also irgendwo vor dem Monolithen suchen. Bald erreichen wir den Pfad Cògnora - Barone und das Rifugio Barone. Bleibt uns noch der lange Abstieg durchs Val Vegorness bis Sonogno. Wir haben uns bereits darauf eingestellt, von Cabioi auf der Fahrstrasse auslaufen zu müssen, da kommt ein kleiner Lieferwagen daher und die Leute nehmen uns auf der Ladefläche mit. Da ist es uns egal, dass wir staubig und durchgeschüttelt werden - umso besser, wenn wir eine halbe Stunde früher im Hotel sind!
Hinweis:
Die Variante Alta der 4. Etappe der VAV ist anspruchsvoll und (anders als der Rest der Route) ohne Sicherungen an den heiklen Stellen. Sie ist darum deutlich schwieriger als der Rest der VAV. Wer nicht ganz sicher ist beim Erklettern von ausgesetzten IIIer Stellen, der sollte von der Sache Abstand nehmen oder aber Sicherungsmaterial mitnehmen. An den happigen Stellen sind Bohrhaken vorhanden.
Hart und entbehrungsreich ist das Leben des Tessiner Berggängers - um 4.40 geht es auf den Zug, damit wir um 8.45 in Chironico starten können. Bei schönem aber zunächst eher kühlem Wetter folgen wir der markierten Route Richtung Passo di Piatto über Valle, Cala und den Laghetto Chironico bis zur Ruine bei Frisc (ca. 2000 m). Aus Zeitgründen verzichten wir darauf, die Höhenroute vom Passo del Piatto aus anzupacken und wählen stattdessen einen seitlichen Einstieg: Wir steigen steil (zunächst kurz durch Gebüsch) auf die Costa del Laghetto, die wir am Fusse des P. 2296 erreichen. Durch ein kurzes Couloir steigen wir in die Hänge von Campale und queren dieses wegen Rauhreif teilweise rutschige Gelände, bis wir durch eine steile Rinne in die Bocchetta Campale steigen können.
Hier stossen wir erstmals auf die (bereits ziemlich verblassten) blauen Punkte der Via Nicola Balestra. Diese Route, die einem im Mont Blanc Gebiet verunglückten Tessiner Bergführer gewidmet ist, stellt die Gratvariante der 4. Etappe der Via Alta Verzasca dar (Verbindung Cògnora - Barone).
Wir steigen zunächst ohne besondere Schwierigkeiten zum Pizzo Campale und gehen dann weiter Richtung Westen. Nach einigen wenig schwierigen Kraxeleien erreichen wir einen steilen Kamin (vgl. Foto). Gemäss Führer ist die Sache III und nach kurzem Pröbeln ist uns beiden klar, dass dieses Ding ohne Sicherung heikel wäre. Zum Glück schimmert oben ein Bohrhaken und zum Glück haben wir ein Seil von 20 Meter und das restliche Material dabei.
Danach ist der Grat einfach und wir kommen am bekannten Triumphbogen vorbei, ein wirklich aussergewöhnliches Gebilde, das ganz isoliert auf dem Grat steht. Wir stellen fest, dass die markierte Route den Gipfel des Pizzo della Bedéia auslässt und erklettern den Gipfel von rechts (oben II). So erreichen wir den Nordgipfel mit Steinmann und Gipfelbuch. Den Übergang zum gleich hohen Südgipfel lassen wir aus (sieht nicht ganz trivial aus, man muss etwas in die Flanke links queren und sich dann eine senkrechte Stufe hochziehen). Beim Abstieg gehen wir östlich durch, was einfacher ist. Danach führt die Route leicht in die Nordflanke und weiter zu einem imposanten Monolithen, dem Uomo di Campionigo. In seiner Wand glänzen zwei Bohrhaken und einige rostige Schlaghaken, aber die Ersteigung ist definitiv eine happige Sache - so grantig, dass auch

Zum Glück haben wir das eh nicht geplant und wir haben schon genug damit zu tun, den Abstieg von hier Richtung Barone zu finden. Die Fortsetzung der Markierung sehen wir hier nicht, so steigen wir etwa in der Falllinie des Monolithen über diverse Stufen (II) steil runter. Die richtige Route würde offensichtlich etwas weiter östlich verlaufen, man muss die Abstiegsmarkierung also irgendwo vor dem Monolithen suchen. Bald erreichen wir den Pfad Cògnora - Barone und das Rifugio Barone. Bleibt uns noch der lange Abstieg durchs Val Vegorness bis Sonogno. Wir haben uns bereits darauf eingestellt, von Cabioi auf der Fahrstrasse auslaufen zu müssen, da kommt ein kleiner Lieferwagen daher und die Leute nehmen uns auf der Ladefläche mit. Da ist es uns egal, dass wir staubig und durchgeschüttelt werden - umso besser, wenn wir eine halbe Stunde früher im Hotel sind!
Hinweis:
Die Variante Alta der 4. Etappe der VAV ist anspruchsvoll und (anders als der Rest der Route) ohne Sicherungen an den heiklen Stellen. Sie ist darum deutlich schwieriger als der Rest der VAV. Wer nicht ganz sicher ist beim Erklettern von ausgesetzten IIIer Stellen, der sollte von der Sache Abstand nehmen oder aber Sicherungsmaterial mitnehmen. An den happigen Stellen sind Bohrhaken vorhanden.
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